Die Gemeinden in Ambohitsara und Umgebung
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Es gibt inzwischen schon ca. 10 Gemeinden in der Umgebung von Ambohitsara. Vorher war da fast nichts. Ganz früher gab es kurzzeitlich einmal eine Gemeinde in Ambohitsara. Das war zu der Zeit, als meine Schwiegereltern noch dort Felder bearbeiteten. Sie wohnten aber nicht ständig in Ambohitsara. Damals hat sich meine Schwiegermutter vom Ahnenkult abgewandt und beide folgten seitdem Jesus Christus nach. Deswegen hatten sie eine Zeit lang einen Evangelisten (Antoine) bezahlt, der in Ambohitsara Gemeindearbeit machte. Mehr darüber siehe auch die Links unten.
Als sie wegen der schweren Krankheit meines Schwiegervaters nicht mehr arbeiten konnten und nach Port-Berger gezogen sind, ist diese Gemeinde in Ambohitsara auch „gestorben“. Dachten wir.
Viele Jahre später kam dann das Missionszentrum nach Ambohitsara und die Gemeinde lebte wieder auf. Und 2019 kam dieser oben erwähnte Evangelist Antoine nach ca. 15 Jahren zurück zum Missionszentrum und hat seine Arbeit wieder aufgenommen… Wie klein ist die Welt doch. Wie toll führt Jesus! Wie alles doch nach einem guten Plan funktioniert. Ein Prediger hat das mal mit einem Teppich verglichen. Gott webt im Himmel einen Teppich, aber wir sehen nur die (nicht so hübsche) Unterseite – von der Erde aus…. Erst wenn wir im Himmel sind, werden wir das ganze schöne „Muster“ sehen können. Hier auf der Erde sehen wir „die schöne Seite des Teppichs“ nur manchmal und dann sehr bruchstückhaft….
Unsere Evangelisten führen in der ganzen Gegend die Erwachsenen-Bildung durch. Das machen gerade die Evangelisten, weil sie die Fähigkeit haben, die Leute dort abzuholen, wo sie sind. Sie haben durch ihre Ausbildung auch eine außergewöhnliche Flexibilität. Außerdem sind sie „brennend für Jesus“. Als wir die Leseklassen gestartet haben, hatten wir die Wahl (so ist das System in Madagaskar), entweder normale „Lesebücher“ oder die Bibel als Lese-Lern-Buch zu wählen.
Wir haben uns für die Bibel entschieden. Jeder kann und darf lesen und schreiben lernen, unabhängig davon, ob er etwas mit dem Glauben zu tun haben will oder nicht. Z.B. das Dorf „Analakonjy Ambony“ will nichts mit dem Glauben zu tun haben. Aber wir halten trotzdem Leseklassen (auf ihren Wunsch) ab und besuchen sie regelmäßig mit dem mobilen Krankenhaus-Team.
Viele andere Dörfer haben uns dringend gebeten, eine Gemeinde bei ihnen zu gründen. Vorausgegangen waren meistens Evangelisationen, die unsere Mitarbeiter in ihrer Freizeit abhalten. Oder sie fanden Jesus und das Christentum durch die Hilfe, die sie durch das Missionszentrum im Bereich Schule, Gesundheit usw. erfahren haben , so attraktiv, dass sie unbedingt auch eine Gemeinde bei sich haben wollten. Hier ein Zitat aus einem meiner älteren Blogs:
„Ja, schon seit 2015 haben wir folgendes „Problem“: Viele Dörfer wollen, dass wir eine Gemeinde bei ihnen bauen. Sie wollen lesen und schreiben lernen. Sie wollen die Bibel selber studieren. Aber bisher hatten wir nie die Kapazitäten – weder an Man-power noch an Geld. Sogar weit entfernte Dörfer haben ihre Ältesten 10 Std. zu Fuß zu uns geschickt, um eine entsprechende Anfrage zu starten…“
Inzwischen haben sich schon mehr als 200 Leute vom Ahnenkult abgewandt und Jesus Christus zugewandt. Wer denkt, der Ahnenkult gehört zu der Kultur der Menschen und sie wären glücklich darin, der irrt sich. Sie sind, gelinde gesagt, ziemlich eingeschränkt und nicht frei. Siehe mein Blogeintrag vom Mai 2017:
Inzwischen gibt es, wie gesagt, 10 Gemeinden in der Gegend:
5 Lutherische Gemeinden (Ambohitsara, Andranomena, Marovantaza, Ambatomainty und Besarandrana)
2 Calvinistische Gemeinden (Ambohitsara, Ampitilimaika)
2 Hauskirchen (Analakonjy, Ankadirano)
Außerdem gibt es seit neuestem eine katholische Gemeinde in Ambohitsara, in der v.a. die Mitarbeiter von uns sind, die schon immer katholischen Glaubens waren.
Wir als Missionszentrum gründen nur Gemeinden, keine Kirchen! Wenn die Menschen sich für Jesus entschieden haben, werden sie noch eine Weile von unseren Evangelisten betreut (Jüngerschaftskurs). Danach können sie wählen, zu welcher Kirchengemeinde sie gehören wollen, bzw. welcher Kirchengemeinde wir sie quasi „übergeben“ sollen. Das ist meiner Ansicht nach ein sehr gutes System – jeder hat die Freiheit, die „geistliche Heimat“ zu wählen, in der er sich zu Hause fühlt.
2018 habe ich von dem Ex-Banditen Mr. Gaston berichtet, der gläubig geworden ist.
Auch dessen Onkel, der Präsident des Dorfes Besarandrana, kam zum Glauben an Jesus Christus. Jetzt, 2 Jahre später, wurde auch sein Bruder Christ. Er wohnt in Analakonjy I (Ambony) – das Dorf, das Weihnachten 2019 nichts mit dem Missionszentrum zu tun haben wollte und wir „nur“ das Kinderprogramm abhalten konnten.
Er meint es sehr ernst und hat alle seine „Fetische und Zaubersachen“ öffentlich verbrannt. Damit hat er sich quasi von der ganzen Sippe „abgekoppelt“. Das ist ein mega-Meilenstein im Leben eines Christen dort und ein großes Zeichen für alle in der ganzen Gegend.
Er verlässt sich ab jetzt nur noch allein auf Jesus! … Er ist befreit von den Mächten der Finsternis aber i.d.R. isoliert bzw. ausgestoßen von der Dorfgemeinschaft/Sippe. Das kann man schwer vergleichen, aber stell Dir vor, Du nimmst nicht mehr an Dorffesten/Familienfeiern teil, weil dort der Ahnenkult praktiziert wird. Man fällt auch aus dem sozialen Netz heraus. Das ist so, als ob jemand hierzulande alle seine Versicherungen (inkl. Renten- und Krankenversicherung) kündigt! Aber ab jetzt hat er eine „neue Familie“ – die anderen Christen. Bitte betet für unseren Bruder im Herrn – das ist keine Kleinigkeit! Manchmal kommt es da auch zu konkreten Anfeindungen. Einem Ex-Schamanen, der sich bekehrt hat, wurde sein Rind so verstümmelt, dass er es schlachten musste und seine Ochsenkarre wurde zerstört….Von irgendjemand, der dachte, dieser Ex-Schamane beleidigt mit seinem Tun die Ahnen….
Dr. Roseline schrieb mir auch, dass es noch eine Bekehrung einer jungen Familie aus Antanamalaza gab. Nachdem sie kein Kind behalten konnten, haben sie sich entschieden, vom Ahnenkult weg zu gehen und sich nur noch auf Jesus zu verlassen. „Kein Kind behalten“ ist dort auch so eine Ahnenkult-Geschichte. Wenn eine Familie so okkult belastet ist, sterben die Kinder auf unerklärliche Weise weg. Da Kinder in Madagaskar sehr wichtig sind – auch für die „Altersvorsorge“ der Eltern, ist so ein Fall (neben der Tragik, die der Tod von den Kindern sowieso beinhaltet) wirklich ein Fluch. Bitte betet auch für diese kleine Familie.
Früher war das Bongolava-Plateau „die finsterste Ecke“ der Gegend. Es gab sehr viele „wilde Geschichten“ darüber. Das „Lauffeuer“ des Evangeliums von Jesus Christus geht jetzt an der Stelle der Geschichten durch die Dörfer. Menschen werden gerettet – denen wir sicherlich einmal vor dem Thron Gottes begegnen werden. Danke für Deinen finanziellen und geistlichen Beistand, der das alles erst ermöglicht hat!
Misaotra betsaka – vielen Dank sagen die Menschen auf dem Bongolava-Plateau.