Gottes Absichten
Heute möchte ich euch von Lezara und Rufine, 2 ganz besonderen Mitarbeitern, erzählen.
Lezara lebte früher in einem Dorf auf dem Bongolava-Plateau. Irgendwann kam er nach Ambohitsara und hat da als Hausmeister in der Schule gearbeitet. Durch seine Arbeit und den engen Kontakt mit dem Missionszentrum hat er zum lebendigen Glauben an Jesus gefunden und hat sich Ostern 2018 dort taufen lassen. Seine Familie war entsetzt und hat ihm die Strafe der Ahnen angedroht. Seine Frau Rufine, die aus Ambohitsara stammt, war damals noch nicht bekehrt. Sie arbeitete in der Schulkantine.
Im Juni 2018 kam dann ihr erster gemeinsamer Sohn mit offenem Hirn zur Welt! Es war ein Schock für sein Leben: die Feinde Gottes im Dorf haben sich gefreut – sie dachten, die Ahnen hätten ihn für seinen Verrat bestraft! „Seine Sippe“ wollte das Kind den Geistern opfern, aber Gott war dagegen und hat seine Allmacht allen auf spektakuläre Weise gezeigt: HeliMission kam nach Ambohitsara, um das Baby Rufin abzuholen! Es wurde in Tana erfolgreich operiert und behandelt!
Rufine hatte es auch nicht leicht im Leben gehabt. Sie hatte schon vor der Ehe mit Lezara ein Kind und war aus Not dazu gezwungen, im Dorf quasi als Prostituierte zu leben. Das ist leider kein Einzelfall und ich habe schon einmal über diese Mädchen geschrieben. Solche Mädchen werden früh verheiratet (mit 13 oder 14 Jahren) und danach oft vom Ehemann verlassen.
Nach dem dort gültigen Recht (wenn nicht eine Klausel in den Heiratsvertrag eingebaut wird) kann der Ehemann seinen Brautpreis zurückbekommen, wenn die Ehe weniger als 1 Jahr hält. Wenn er gewissenlos ist, dann macht er seiner Frau – die noch ein Kind ist – das Leben zur Hölle, damit sie aufgibt und zu ihren Eltern zurückgeht. Wenn die Ehe dann auf diese Weise endet, sind die Mädchen meistens schon schwanger oder haben ein Kind. Die Eltern können dann nicht beide ernähren. Als Mädchen ohne Ausbildung muss sie wieder heiraten. Aber niemand will eine Frau mit Kind. So kann sie nur ihren Körper verkaufen… Hier ist der Link, dort könnt ihr mehr darüber lesen.
Rufine war dazu noch von Dämonen besessen. Das ist auch kein Einzelfall in Madagaskar. Es war so schlimm, dass sogar mehrere Männer sie nicht bändigen konnten, sie ist sogar in ihren „Anfällen“ auf Bäume geklettert…
Durch die Heilung von dem kleinen Rufin hat Rufine sich bekehrt, ist frei von Dämonen geworden und hat sich im Sommer 2018 taufen lassen. Auch ihre Schwester und noch einige aus ihrer Sippe haben Jesus Christus in ihr Leben aufgenommen.
Hier könnt Ihr die Geschichte von Lezara und Familie nachlesen…
Nach diesen Ereignissen bekam Lezara eine Berufung von Gott, Pastor zu werden. Er verließ mit seiner Familie Ambohitsara, um Theologie an der lutherischen Bibelschule in Marovoay (Majunga) zu studieren. Auch Rufine bekam dort eine Ausbildung als Pastorenfrau.
Im September 2023 wurde er in Port-Berger zum Pastor ordiniert. Benjamin und ich konnten mit dabei sein, da wir zu dieser Zeit gerade in Madagaskar waren. Lezara ist der erste Pastor aus Ambohitsara! Wo gibt es so etwas! Dieses Plateau ist geistlich gesehen eine der „finstersten Gegenden“. Wie groß ist Jesus! Er hat alles Böse, das der Teufel geplant hat (Rufins Missbildung….) genommen und es in einen gigantischen Segen für die ganze Gegend verwandelt. Das hat der Teufel sicherlich nicht kommen sehen – genauso wie er dachte, dass er gewonnen hat, als Jesus gekreuzigt wurde. Halleluja!
Lezara und Rufine sind beide Feuer und Flamme für Jesus. Auch auf dem kleinen Rufin (er ist jetzt 5 Jahre alt) liegt eine große Berufung Gottes, ansonsten hätte er nicht alles in Bewegung gesetzt, um ihn zu retten.
Lezara erfährt leider auf synodaler Ebene seiner Kirche viele Feindschaften seitens einer Gruppe von Pastoren, die neidisch und eifersüchtig auf das Missionszentrum sind. Sie bekämpfen uns und ihn regelrecht. Schon vor seiner Ordinierung haben sie Lezara aufgefordert, keinen Kontakt mit dem Missionszentrum in Ambohtisara zu haben. Ansonsten würden sie dafür sorgen, dass er schon, bevor er überhaupt seine Arbeit als Pastor beginnt, „strafversetzt“ wird! In ein winziges, abgelegenes Dorf, weit weg von Ambohitsara. Seine Antwort war: „ich kann das nicht tun. Das Missionszentrum ist meine geistliche Heimat und Ambohitsara ist auch die Heimat meiner Frau!“ Es wurden auch Versuche gemacht, ihn in besagtem Dorf zu platzieren, aber Gott hat das vereitelt und es unmöglich gemacht….Ja, im Gegenteil, Lezara ist sogar jetzt Pastor in Tsiningia – einem Dorf nicht weit von Ambohitsara.
Lezara dient auch (neben seiner Arbeit in Tsiningia) den anderen Gemeinden, die von Gott durch das Missionszentrum ins Leben gerufen wurden. Es gibt ca. 4-6 davon, die jetzt zur lutherischen Kirche gehören. Manchmal ist er stundenlang zwischen diesen Gemeinden mit dem Fahrrad unterwegs, um sie zu stärken. Auch Rufine dient Jesus mit ihrem Mann.
Betet bitte für Pastor Lezara und seine Familie und für die lutherischen Gemeinden in Ambohitsara und Umgebung!…
Vielen Dank an alle Beter und Spender, die hinter unserer Arbeit in Ambohitsara stehen. Ihr werdet alle diese Geschwister aus Madagaskar einmal vor dem Thron Gottes sehen. Und sie werden Euch sehen und sie werden Euch erkennen, als die Leute, die mitgeholfen haben, dass sie jetzt hier sind, in der Herrlichkeit Gottes, im Licht des Reichs der Himmel, von „Äon zu Äon“…
Die Menschen des Bongolava-Gebirges sagen: Misaotra betsaka – vielen Dank