Alarmstufe Rot – neue Epidemie in Ambohitsara

Wir haben jetzt wieder „Alarmstufe Rot“ in Ambohitsara: seit Anfang Januar  ist eine Malaria-Epidemie auf dem Bongolava-Plateau ausgebrochen.

Am 4.1. kamen 14 Ochsenkarren aus den umliegenden Dörfern voller Patienten (79) bei uns an.  Diese Ochsenkarren kann man mit Krankenwagen in unserem Breitengrad vergleichen. Die kleine Krankenstation in Andranomena  – der Kommunenhauptstadt – ist nämlich wegen Urlaub geschlossen. Und am 5.1. kamen noch 8 Ochsenkarren aus Ampitilimaiky. So ging es jeden Tag – der „Patientenstrom“ reißt bis jetzt nicht ab.

Zusätzlich kommen auch immer wieder viele Schwangere zur Entbindung, da die Hebamme von Andranomena ja auch in Urlaub ist.

Das Missionskrankenhaus ist besonders jetzt, in der Regenzeit, die einzig Anlaufstelle für die Dorfleute, weil sie bei uns nicht nur untersucht werden, sondern auch gleich die benötigten Medikamente bekommen. Ansonsten müssten sie mit ihrem Rezept nach Port-Berger gehen. Und das ist 8 Fußstunden (1 Weg) entfernt.

Unser Krankenhaus-Team ist deshalb völlig überfordert – sie haben kaum noch Zeit zum Essen.

Unser Arzt, Dr. Dada,  ist auch in Urlaub, unsere zweite Hebamme Tride stand kurz vor ihrer eigenen Entbindung, der Diesel für den Stromgenerator, die Medikamente und Spritzen wurden knapp, sogar die Chemikalien im Labor standen kurz vor dem Aus…

Ein Mitarbeiter des Krankenhauses schreibt:“ Seit 5.1. gibt es sehr viele Kranke. Der Medikamentenverbrauch ist das 5-fache des Normalen. Vorher gab es so etwas noch nie in unserem Krankenhaus. Die Hebamme Tride, die schwanger ist, sagt deshalb, sie wird nicht im Krankenhaus entbinden sondern zu Hause. Überall liegen Kranke. Es gibt auch viele Frauen, die zur Entbindung kommen – die Entbindungsstation ist voll, die Hebamme Marie-Ange hat keinen Platz mehr zum Sitzen. Das Personal braucht Gebet – wir brauchen wirklich Ausdauer und Geduld. Die Leute, die  Kinder zu Hause haben, haben Probleme, Essen für sie vorzubereiten. Es ist jetzt 16.16 Uhr und 48 neue Patienten sind inzwischen angekommen. Das Ganze wird auch Einfluss auf das Labor haben, was Diesel und Chemikalien angeht – usw. Wir sind jetzt schon im Notfall-Modus was Medikamentenversorgung angeht. Inzwischen benutzen wir schon die Spritzen, die für die Impfungen vorgesehen sind. Bitte betet, da sind noch mehr Frauen, die da warten, zwecks Entbindung, obwohl die Wöchnerinnen-Station voll ausgelastet ist….“

Im Durchschnitt kommen täglich ca. 50 neue Patienten – zusätzlich zu denen, die schon stationär im Krankenhaus liegen. Zwei Drittel davon sind Kleinkinder. Über 50 Prozent der Patienten haben Malaria, meist auch noch eine andere Krankheit zusätzlich, wie z.B. Bilharziose oder Typhus.

Inzwischen haben wir hier in Deutschland Geld geschickt, um neue Medikamente zu kaufen – das gesamte Budget inklusive des 1-Euro-Fonds war schon verbraucht. Sie wurden in Tana gekauft und per Buschtaxi nach Port-Berger geschickt. Aber zusätzlich hat es heftig geregnet, einige der Wegstrecken zwischen Tana (Hauptstadt) und Port-Berger (unser Stützpunkt an der Asphalt-Straße) waren überschwemmt. Außerdem stand der SADKO in Port-Berger in der Werkstatt.  Es gab aber bis Montag keinen Strom dort und GAZKAR – unser Ersatzteil-Lieferant in Tana war auch geschlossen.

Das „Ende vom Lied“ war: alle gekauften Medizinartikel und Medikamente wurden doppelt und dreifach in Plastiktüten verpackt und auf den Weg gebracht. Als sie – mit Gottes Hilfe – heil in Port-Berger angekommen waren, wurden sie auf Ochsenkarren verladen und nach Ambohitsara verfrachtet. Am Fuß des Ampobobe Hügels (das ist der Aufstieg zum Plateau) mussten unsere Leute alles abladen und auf dem Rücken nach oben transportieren, weil der Weg zu schlüpfrig war und die Ochsen es nicht schaffen konnten…Diese Aktion hat 2 Stunden gedauert. Normalerweise passiert man diesen Hügel in kurzer Zeit.  Aber alles ist Gott sei Dank heil angekommen.

Dr. Roseline schreibt:  Wir danken Gott für alles

  • dass wir so viele Patienten haben
  • die Kraft und Freude unserer Mitarbeiter beim Dienen
  • für die Müdigkeit – wir haben viel daraus gelernt
  • für die Medikamente bzw. für die Finanzierung der neuen Medikamente.
  • Das ist eine große  Ermutigung für uns, Gott vergeltes euch.
  • Wir Danken Gott besonders für das 1-Euro Projekt. Dadurch können wir wirklich die Mortalität der Kleinkinder stark nach unten drücken. 
  • Nach der Epidemie werden vermutlich viele dieser Leute wieder zu uns kommen und nicht zu den Schamanen gehen, wenn sie krank sind. 

Bitte betet für unsere Leute:

  • dass sie durchhalten, neue Kraft und Stärke bekommen
  • dass unsere Medikamenten nicht wieder ausgehen…
  • Es gibt jetzt zusätzlich eine neue Bindehaut-Entzündungs-Epidemie. Es hat in Majunga, ca 400 km entfernt,  begonnen und sich über ganz Madagaskar verbreitet.  Diese Augenentzündung ist hochansteckend und viele unserer Mitarbeiter sind davon befallen worden, inklusive unserer verbliebenen Hebamme Marie-Ange. Die andere Hebamme, Tride, hat inzwischen schon ihr Baby bekommen und fällt auch aus. Aber Mutter und Kind sind wohlauf, Halleluja. Bitte betet für Antonio, ihren Mann (einer unserer SADKO-Fahrer). Er erholt sich gerade von einer bösen Grippe….
  • Bitte betet auch für unsere Leute  in unserem „Brückenkopf“ in Port-Berger. Fast alle haben Bindehaut-Entzündung,  sogar Benjamins Mutter…. Die Behandlungsmethode von Dr. Roseline: Alle müssen ihr Gesicht 3xtäglich mit Seife waschen, Tetracyline-Salbe für die leichteren Fälle und Antibiotika-Augentropfen, für die Schlimmen. Ich hatte das auch mal, als ich dort war und es diese Epidemie gab. Es war schrecklich! Ich sah aus wie eine Eule!

Vielen Dank für alle Unterstützung, die Ihr uns gebt, in jeglicher Form, sei es Finanzen oder Gebete. Dr. Roseline schreibt: „Eure Gebete sind unsere Stärke“. Gott segne Euch für alles, was Ihr für uns tut. 

Es geschehen so viele Zeichen und Wunder in Ambohitsara. In dieser ganzen Situation ist  unser Team  nicht „aufgerieben“ worden, sondern bekommt täglich neue Kraft, Stärke, Glauben, Mut von Christus. Wir haben keinen einzigen Menschen verloren – und es kamen hunderte zu uns. Niemand ist gestorben, alle Kleinkinder wurden gerettet….viele Babys werden gesund geboren, die Herrlichkeit Gottes strahlt hell von Ambohitsara aus, auf das ganze Bongolava-Gebirge.

Die Menschen des Bongolava- Gebirges sagen:

Misaotra-Betsaka, vielen Dank.

 

 

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Eine Antwort zu Alarmstufe Rot – neue Epidemie in Ambohitsara

  1. Schellartz C. sagt:

    Liebe Geschwister,
    Malaria müsste schon lange keine schlimme Erkrankung mehr sein, hat doch der Herr aller Herren längst ein Kraut dagegen geschaffen, das auch bei Euch auf Madagaskar gedeiht!!
    Artemisia anua ( Einjähriger Beifuß) ist seit langem bewährt, fast kostenlos selber anbaubar und sehr schnell abhelfend. Der schwäbische Apotheker Dr. H-M Hirt hat jahrzehntelange Erfahrung damit in Afrika gesammelt und getestet.
    Bitte nehmt zu ihm Kontakt auf und lasst Euch beraten; damit könnt Ihr jede Menge Spendengelder sparen und die Kranken erleiden keine üblen Nebenwirkungen durch das von Pharmafirmen erzeugte künstliche Chemieprodukt!
    >>> http://www.anamed-edition.com
    info@anamed.org
    http://www.anamed.org (=Aktivitäten und Termine)
    Da Artemisia sehr schnell wirkt (binnen 1-2 Tagen), können Euere Patienten auch schnell wieder zu ihren Familien, an die Arbeit, zur Schule……
    Herzliche Grüße, vieeeel Erfolg damit und Gottes Segen,

    Christa Schellartz

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