Essen à la Malagasy – Tips und Tricks der Einheimischen

 

In Madagaskar gibt es viele Pflanzen und Früchte, die wir nicht kennen.

Hier möchte ich Euch einige davon vorstellen und Euch erzählen, wie sie in Madagaskar verwendet werden.

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Ananambo-Samen

 

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Ananambo-Samen

Ananambo (Moringa oleifera) ist ein tropischer Baum, der fast überall wächst – angeblich sogar an Stränden mit salzhaltigen Böden. Die Blätter haben sehr viele Vitamine – hier in Deutschland kann man sie sehr teuer im Internet bestellen. In Madagaskar werden sie oft als eine Art Gemüsebrühe ohne Salz (rano matsatso) zu Gerichten, die ziemlich trocken sind, gereicht. Außerdem kann man sie  als Gemüse (mit Kokosmilch) kochen und Reis dazu essen. Meine Schwiegermutter hat sie auch schon getrocknet und ihren kleinen Urenkeln ins Essen gestreut. Die Samen schmecken ganz extrem bitter (igitt) – sie helfen angeblich gegen Bluthochdruck. Unser früherer lokaler Projektkoordinator Clement leidet an Bluthochdruck und hat die ab und zu gegessen, als wir zusammen einen Einsatz geleitet haben. Wir bei Hope-Projekte wollen Ananambo verstärkt auf unseren Feldern züchten, und es für die Schulkantine verwenden. Eine andere Variante ist, diesen Baum an den Rändern der Felder – wie eine Art natürlicher Zaun – anzupflanzen.

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„Schwamm-Pflanze“ und Kette aus deren Kernen

Dieses Gewächs hier wird als eine Art Schwamm benutzt – natürlich nur, wenn es noch weich und nicht getrocknet ist, wie auf dem Bild. Damit spülen die Dorfbewohner ihr Geschirr. Als ich zum ersten Mal in Madagaskar war, hat meine Verwandtschaft die Töpfe und Teller zu dem Bach, der direkt neben den Hütten vorbeifloss, geschleppt. Mit dieser Pflanze  und zusätzlich mit Sand haben sie dann das Geschirr geschrubbt. Zuerst war ich ziemlich entsetzt von solchen Methoden, da ich als Europäerin und ehemalige Krankenschwester, andere „Hygiene-Standards“ gewöhnt war. Aber es funktioniert und das Geschirr wird sehr sauber. Außerdem kann man von den Kernen sehr schöne Ketten herstellen.

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„Kissen-Pflanze“

Diese Frucht (oder Samen?) kann man benutzen um die Füllung von Kopfkissen oder Decken herzustellen. Es ist sehr weich und man schläft wirklich wunderbar auf so einem Kopfkissen. Besser als auf einem Federkissen….Das nächste Mal, wenn ich dort bin, nehme ich mir so eins mit….

 

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Kleine, sehr süße Bananen

Jackfruit ( s. letzter Beitrag) hat auch viele Vitamine und schmeckt sehr süß. Ich persönlich mag sie nicht – die sind mir zu süß und erinnern mich an Marshmallows. In Ambohitsara habe ich schon gesehen, dass unser Mitarbeiter aus der Landwirtschaft damit – und mit Bananenschalen – sehr kranke Rinder aufgepäppelt hat. Er wollte unbedingt, dass wir (die Kurzzeit-Missionare) ganz schnell alle unsere Bananen aufessen, damit er die Bananenschalen  seinen kranken Zugochsen geben kann….Es ging den Rindern danach sehr viel besser…

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Papaya’s am Baum

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Papaya-Möhren-Salat

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Papaya’s

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus unreifen, geriebenen  Papaya’s kann man Salat machen. Schmeckt dann so ähnlich wie Sellerie-Salat, nur nicht so intensiv. In der Schulkantine machen sie daraus auch einen Gemüseeintopf, der sehr gut schmeckt. Unreife Mangos essen die Einheimischen  mit Salz und Chili. Ausländer müssen vorsichtig sein, da man leicht Bauchweh davon bekommt….Fortsetzung folgt

 

 

 

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