So war es früher:
Ambohitsara ist ein ziemlich abgelegenes Dorf auf dem Hochplateau des Bongolava-Gebirges. Um dorthin zu kommen, muss man 8 Std. Fußmarsch auf der Staub-Piste auf sich nehmen.
Dort angekommen fand man – für europäische Augen – fast „nichts“ vor. Einige Hütten der Dorfbewohner, kein fließendes Wasser, kein Strom, keine Schule, keine ärztliche Versorgung oder sonstige Anzeichen von „Zivilisation“. Für europäische Augen „Hitze, Staub, Schmutz“. Um Punkt 18 Uhr war es dort stockdunkel – keinerlei Beleuchtung außer Kerzen…..
Seit Hope-Projekte-Madagaskar dort ist, steigt der Lebensstandard der Dorfbevölkerung ständig. Zuerst die Schule und die Krankenstation. Ca. 26 Zweck- und Wohn-Gebäude für das Projekt und ihre Mitarbeiter wurden schon gebaut.
Das Wasser musste von den Dorfbewohnern und auch von Hope nach wie vor vom Fluss geholt werden. Die Dorfleute mussten das zu Fuß erledigen, wir hatten wenigstens Ochsenkarren und Wassertonnen. Bis zu 5 Mal oder mehr pro Tag, musste mit 2 Ochsenkarren Wasser geholt werden: Zum Kochen, Waschen, Duschen, Trinken für die Schulkantine und die Mitarbeiter…. Dann wurde es vom Ochsenkarren aus in Tonnen gefüllt, aus denen sich jeder bedienen konnte. Dr. Roseline und die Kurzzeitler aus Europa haben sich noch einige Tricks einfallen lassen, um das tägliche Leben zu erleichtern, aber die Fahrten hat man sich dadurch nicht erspart. Unsere Rinder waren nach einigen Jahren ziemlich ausgelaugt, da sie das Wasserholen noch zu ihren zusätzlichen Aufgaben (Feldarbeit, die wöchentliche Fahrt nach Port-Berger zum Einkaufen für die Schulkantine) dazu erledigen mussten…
Das Wasser war sehr trübe und schmutzig. Wir von Hope haben es nur abgekocht getrunken. Die Dorfbewohner aber nicht. Weil der ganze Schmutz in der Regenzeit in den Fluss gespült wurde (die Dorfleute haben z.B. keine Toiletten, sie gehen „in den Wald“) gab es zu dieser Jahreszeit oft eine Epidemie (Durchfall, Typhus….), an der viele – vor allem Kleinkinder – gestorben sind.
Schon lange haben uns die Dorfbewohner darum gebeten, doch eine Wasserstelle für sie im Dorf zu bauen. Wir haben auch eine Brunnenbohrung in Erwägung gezogen, aber das ging aus Gründen der Bodenbeschaffenheit nicht. 2008/2009 haben wir das mal versucht. Unsere Mitarbeiter haben mit Spaten (3 mal hintereinander an verschiedenen Stellen!) ca. 6 bis 10 Meter tief gegraben. Dann war Schluss: man stieß buchstäblich auf „Granit“ (eine Granit-Felsplatte).
Irgendwann haben die Dorfbewohner uns dann auf eine Quelle, einige km von Ambohitsara entfernt, aufmerksam gemacht. Diese Quelle versiegt nie…. Ein Kostenvoranschlag für eine Wasserversorgung ergab, Gesamtkosten von etwa 130.000 Euro. Die erste Phase – sauberes, fließendes Wasser aus 5 Wasserstellen, aber noch nicht entkeimt – war für etwa 60.000 Euro zu haben. Das Geld hatten wir einige Jahre erst mal nicht. Die Dorfbewohner hatten aber inzwischen die Wichtigkeit von sauberem Wasser auch erkannt – u.a. durch unsere Alphabetisierungs- und Aufklärungsarbeit in den Dörfern. Dass es ihnen viel Leid erspart….Sie haben immer wieder nachgefragt und so haben sich einige Leute dafür stark gemacht: Viele Einzelspender besonders aus der Landeskirchlichen Gemeinschaft Augsburg, die Firma RandyRun und die Firma Siegmund. Noch einmal: Vielen Dank dafür….
Fortsetzung folgt…..