Nachhaltige Entwicklungshilfe ist herausfordernd für beide Seiten: die Helfer und die Zielgruppe. Wenn man es sich einfach machen will, dann bringt man seine Mitarbeiter, sein Equipment, sein Geld von Europa mit und stellt dann den Menschen im Entwicklungsland das fertige „Projekt“ vor die Nase. Das geht schnell, ist effektiv und man muss sich relativ wenig Mühe machen. Am Ende wird das Projekt dann an die Einheimischen übergeben und das Entwicklungshelfer-Team verlässt das Land wieder. Das ist eigentlich bei den großen Hilfsorganisationen als auch bei den institutionellen Organisationen die Praxis. Man hat auch wenig Ärger, weil man mit Leuten arbeitet, die die selbe Sprache sprechen – wortwörtlich und auch kulturell gesehen. Wenn man was sagt, dann versteht der andere das auch genauso.
Ein Beispiel: es war Regenzeit. Einige unserer Missionare aus Europa waren mit einem Einheimischen unterwegs um andere ausländische Missionare zu besuchen. Dort angekommen waren alle klitschnass. Also wurden die nassen Klamotten in den Wäschetrockner gesteckt (die hatten einen, vielleicht einer der wenigen die es in ganz Madagaskar gibt). Nur die Sachen des Einheimischen nicht, weil das sehr feine Klamotten waren, die sicherlich im Trockner kaputt gegangen wären. Für uns eine klare Sache. Nach vielen Monaten hat der Einheimische dann folgendes gesagt: „Schade dass Deine Missionarsfreunde mich nicht mögen. Sie hatten sogar Angst, meine Kleidung zusammen mit Eurer in den Trockner zu stecken….“
Was beim Vorgehen der großen Organisationen oft nicht berücksichtigt wird, ist die Nachhaltigkeit. Der Projektfortschritt geht für die Zielgruppe oft viel zu schnell. Sie können sich nicht mit dem Projekt identifizieren. Z.B. haben die Dorfbewohner plötzlich ein riesiges, in ihren Augen protziges Gebäude (weil es nicht aus Lehm ist) im Dorf. Meist fragt man die Zielgruppe auch nicht vorher ob sie es überhaupt brauchen….
Ein anderes Beispiel: Eine Hilfsorganisation baut in einem moslemischen Land in Afrika einen Brunnen, um den Frauen den täglichen 1-Std. Fußmarsch zum Fluss zu ersparen. Sie haben diese Frauen aber vorher nicht gefragt. Seit dieser Brunnen da ist, sind die Frauen sehr einsam. Die Kinder werden ab jetzt von den Männern zum Dorfbrunnen geschickt. So hat man ihnen die einzige „legale Möglichkeit“ genommen, aus dem Haus raus und mit anderen Frauen zusammen zu kommen, zu reden, das Leben zu reflektieren….
Bei der Umsetzung eines Projektes werden oft die kulturellen Unterschiede nicht berücksichtigt. Die Dorfbewohner werden nicht geschult im Umgang mit der Anlage. (Brunnen, Solaranlage, was auch immer). Wenn die „Weißen“ dann weg sind, betreiben es dann zwar, bis es kaputt geht (Wartung ist ein Fremdwort für sie) und dann gehen sie wieder zu dem vorherigen System zurück. Ein Beispiel: Die Leute in Madagaskar sind es i.d.R. nicht gewohnt, etwas (was auch immer das ist) zu warten. Sie bauen z.B. ein sehr schönes Haus. Wenn es dann nach 10 Jahren wegen mangelnder Wartung kaputt ist, dann wird eben ein neues gebaut, oder man zieht zur Verwandtschaft, wenn man kein Geld hat….
Bei Hope-Projekte-Madagaskar ist das anders. Unsere Mitarbeiter vor Ort bestehen zu 99 Prozent aus Einheimischen. Wir haben vorher gefragt, was sie brauchen. Wir stellen nicht einfach eine riesige Schule hin, sondern wir haben klein (mit Lehmgebäuden in einheimischer Bauweise) angefangen. Langsam beginnen wir jetzt (nach 8 Jahren) die Sachen mehr und mehr zu verbessern.
Jetzt fangen wir an in Stein-Bauweise (selbst hergestellte Steine aus Zement) zu bauen und „üben“ an den Sanitär-Anlagen. Da muss man viel experimentieren.
Die Beleuchtung (nicht mehr nur Kerzen) wird nach und nach durch einzelne Solar-Panels auf den Dächern verbessert.
Wir haben jetzt – in Abstimmung mit der Bevölkerung – eine Wasserversorgung. Es gibt zwar nicht in jedem Haus fließendes Wasser, aber an 5 verschiedenen Wasserstellen: im Basiscamp, auf dem Schulgelände, in der erweiterten Krankenstation und 2 im Dorf. Man muss jetzt nicht mehr mühsam vom Fluss (das trübe ) Wasser holen….
Die Krankenstation mit ihren 3 „Notfallbetten“ kann bald in die neue, erweiterte Krankenstation ausgelagert werden. Das sind zwar immer noch Lehmhäuser (aus Kostengründen), aber die Kranken können dann vernünftig stationär behandelt werden.
Es ist sehr schön, zuzusehen wie alles wächst und gedeiht und wie die Projekte im Leben der Bevölkerung nachhaltig verankert werden. Allerdings braucht man einen langen Atem dafür. Das ist nicht ein Projekt, das einige Jahre läuft. Das ist eine Lebensaufgabe. Aber es gibt auch Widerstände…..
neugebaute erweiterte Krankenstation
Fortsetzung folgt…..
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten gerne mehrere Familien in Madagaskar damit unterstürzen, dass wir 8 gebrauchte Computer mit 8 Monitoren
und Zubehör von Deutschland nach Madagaskar senden möchten. Mit diesem Computern soll ein Internetcafe eröffnet
werden welche mehrere Familien mit Einkünften versorgen wird.
Die Computer und Monitoren mit Zubehör habe ich bereits gekauft. Ich habe mich erkundigt wegen der Versandkosten.
Nach meinen Ermittlungen gibt es nur die Möglichkeit per DHL Paket die Computer nach Madagaskar zu senden.
Das Problem was wir haben ist, dass der Zollgebühren von Madagaskar sehr hoch sind. Das heißt der Empfänger muss
die Zollgebühren bezahlen um die Ware/Pakete ausgehändigt zu bekommen. Eine Bekannte von uns hat sich Vorort
in Madagaskar erkundigt und hat die Rückmeldung gegeben das für ein Paket von 20 kg Gewicht Zollgebühren
in Höhe von 320 € fällig sind.
Wir haben uns auch schon bei DHL in Deutschland
und Zoll in Deutschland & Madagaskar in Verbindung gesetzt aber keine
Zahlen erhalten wie hoch der (Einführ-)Zoll ist.
Sie senden doch bestimmt regelmäßig Pakete nach Madagaskar oder?
Wie versenden Sie die Pakete bzw. welche Zollpapiere verwenden Sie?
Haben Sie Tipps für uns?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Wittmann