Sommeraktion Bongolava – Taufen und Gemeinde-Neugründungen

Fortsetzung vom 4.8.2017

Bibeln gesucht!

Nach der „ersten Tour“ durch die Dörfer haben sich viele Menschen für Jesus entschieden. Deshalb gab es am 17.07.17 einen großen Taufgottesdienst, bei dem sich ca. 50 Leute taufen ließen. Ein Wunder in unseren Augen. Und Taufe bedeutet dort wirklich, dass man sich vom  Ahnenkult ab- und Jesus Christus zuwendet. D.h. aber auch, dass man an vielen Gemeinschaftsangelegenheiten, bei denen soziale und familiäre Kontakte gepflegt werden, nicht mehr teilnehmen kann. Warum? Weil bei fast allen Feierlichkeiten die „Ahngeister“ (durch ein Medium) angerufen und um Rat gefragt werden. Für einen Christen ein „no go“.

Außerdem muss den Ahnen auch regelmäßig und bei besonderen Anlässen (Hausbau usw.) geopfert werden: Geld, Reis, Gemüse, Rinder….

Die Taufe fand in dem neuen, noch nicht ganz fertigen, Mehrzweckgebäude statt. Mehr dazu in einem meiner nächsten Blogs – das ist eine Geschichte für sich.

Der Bibelschulleiter – Pastor Mahefa –  und der Pastor aus Port-Berger, der eigens dafür hergekommen  ist (Tsitaitsy – bedeutet „unerschrocken“ und die Leute sagen, dass er das auch wirklich ist), haben die Menschen dann getauft.

Einige Geschichten

Edoardo wird getauft

Edoardo  oder Sama’n Frozy, (Onkel von Frozy) eine Ehrenbezeichnung in der madagassischen Tradition, war früher Schamane. Er war sehr gefürchtet und alle hatten Angst vor ihm und seinen übernatürlichen, magischen Fähigkeiten. Deshalb wohnte er am Rand des Dorfes. Als Hope-Projekte Madagaskar nach Ambohitsara kam, hatten wir aber keine Angst davor, unsere Gebäude neben seinem Haus zu bauen.

 

 

Irgendwann kam er aber doch in Kontakt mit dem Evangelium und hat sich für Jesus entschieden. Bei unserer Evangelisation hat er seine Entscheidung erneuert. Als dann der Taufgottesdienst stattfand und er seine Tochter und sein Enkelkind gesehen hat, die nach vorne zur Taufe gingen, hat er gesagt: „Ich stehe zwar nicht auf der Liste (man musste vorher in eine Täuflings-Liste eingetragen werden), aber ich will trotzdem auch getauft werden“. Für uns ist das ein Meilenstein, weil er der Dorf-Präsident von Ambohitsara ist…..

Ein ehemaliger Dahalo (Räuber) Leider weiß ich seinen Namen nicht, aber er kommt aus Besarandrana. Bei seinem letzten Gefängnisaufenthalt in Port-Berger kam er mit Christen in Kontakt. Irgendwann wollte er sich dann für Jesus entscheiden – seitdem fragt er ständig, ob die Alpha-Team Mitarbeiter  nicht in sein Dorf kommen können, um ihm die Bibel zu erklären und ihm lesen und schreiben beizubringen. Leider hatten wir damals keine freien Kapazitäten und baten ihn, doch nach Ambohitsara zu kommen. Das wollte er aber nicht, da alle Leute in Ambohitsara und Umgebung Angst vor ihm hatten.

Auch er und seine Mutter (die damals noch sehr stolz auf ihren Sohn und seinen „Beruf“ war) haben sich für Jesus entschieden und taufen lassen.

Viele Jugendliche und Kinder haben sich noch ganz spontan für eine Taufe entschieden. Die Pastoren und Evangelisten waren etwas „verdattert“, aber sie haben die Kinder und Jugendlichen dann öffentlich gefragt, ob sie wissen was das für ihr Leben bedeutet. Anschließend wurden sie dann getauft.

Mehrere Leute haben auch ihre Zaubersachen öffentlich verbrannt.

In den letzten Wochen wurden die Dörfer Amptilimaika, Belinta, Ankotokomby, Besarandrana und Ambatomainty  besucht – sie wollten dass wir zuerst eine Gemeinde bei ihnen gründen und erst danach alphabetisieren. Sie wollten unbedingt von Jesus hören!

Die Dörfer Ambanjabe, Analakonjy und Antsirabe haben sich zuerst eine Alphabetisation gewünscht.

Unsere Truppe hat angefangen Gemeinden zu gründen, Gemeindeleiter auszubilden, Bibelstunden und Gebetskreise zu starten und den Leuten lesen und schreiben beizubringen.

Über 200 Menschen haben sich schon dafür angemeldet, um Lesen und Schreiben mit der Bibel als Lesebuch, zu lernen.

Es fehlen aber leider Bibeln!

Welche Gemeinde könnte den „neuen“ Brüdern und Schwestern Bibeln kaufen? Die, mit denen wir arbeiten, kosten 10 Euro pro Stück. Sie haben aber einen Einband mit Reißverschluss (wegen den Ratten und dem Staub) und noch ein Gesangbuch für Gottesdienste und Hauskreise integriert. Relativ teuer und quasi unerschwinglich für die Landbevölkerung bei einem Monatsverdienst von ca. 30 Euro…. Deshalb bitten wir um Eure Hilfe…..Die ersten 50 Bibeln wurden schon zugesagt. Am 7.9.17 fliegt ein Team von uns nach Madagaskar und es wäre Klasse, wenn wir den Evangelisten dann so viele Bibeln wie möglich übergeben könnten. Das wäre auch ein Ermutigungszeichen für sie, da sie es nicht leicht haben….

Spenden unter: http://www.missionszentrum.org/spenden/

 

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