Orangenbäume in Ambohitsara

Orangenbäume grösser

Orangenbäume

In unserer Landwirtschaft haben wir wieder einen neuen Anlauf für unsere Aufforstungs-Bemühungen gemacht.

Wie ich in dem Artikel „Essen à la Malagasy (2)“  schon erzählt habe, verlassen sich die Madagassen auf dem Dorf, was Obst anbelangt, eher auf Zufallsfunde. Das hat wieder starke kulturelle Hintergründe. Die Dorfbewohner denken:“ Meine Ahnen haben auch keine Bäume angepflanzt. Was für die Ahnen gut genug war, ist auch gut genug für uns. Was für die Ahnen ausreichend war, ist auch ausreichend für uns“. So vergrößern sie z.B. aus diesem Grund ihre Reisfelder nicht, obwohl die Anzahl der Personen, die von diesen Feldern leben müssen, größer ist als damals. Was auch daran liegt, dass (Gott sei Dank) jetzt mehr Kinder überleben als früher. Und dass sie auch einen Teil ihrer Ernte gegen „Konsumgüter“ (Schulsachen, Radios, Batterien, usw.) eintauschen.

Kinder sammeln Essbares

Kinder sammeln Essbares

 

Brandrodung

Brandrodung

Früher, vor ca. 40 Jahren war diese Gegend noch grün. Viele Bäume waren vorhanden, auf denen Makis (Halbaffen die es nur in Madagaskar gibt)  lebten. Durch die exzessive Brandrodung ist die ganze Gegend zu einer Art Steppe geworden. Die Dorfbewohner brennen das Land in der Trockenzeit regelmäßig ab, um genug frisches grünes Gras für ihre zahlreichen Rinder zu bekommen (das wächst dann auf der Asche nach).

 

Rinderherde beim Gras-suchen

Rinderherde beim Grasen

Diese Herden (man sagt in Madagaskar leben mehr Rinder als Menschen) ist für sie eine Art „Sparkasse“, wenn jemand krank wird oder für Feste. Das junge Gras vertragen die Rinder aber leider oft nicht und sie werden krank. Was aber von den Dorfbewohnern nicht damit in Verbindung gebracht wird. Sie glauben dann eher dem Schamanen der sagt, sie hätten die Ahnen verärgert…..

Da es nicht ausreicht, den Dorfbewohnern zu erklären, warum denn Obst so wichtig ist (das macht unsere Alphabetisierungs-Truppe)  – dass es Vitamine enthält, dass sie dann nicht so schnell krank werden, so sparen sie das Geld für den Arzt, dass es besonders wichtig für ihre Kinder ist usw. – sind wir dazu übergegangen, es ihnen buchstäblich zu zeigen.

Maki in freier Wildbahn

Maki in freier Wildbahn

Schon letztes Jahr haben wir einige Orangenbäume gepflanzt – 17 davon sind wirklich gut gewachsen. Dieses Jahr haben wir wieder einen Anlauf genommen und ca. 50 gepflanzt. Mein persönlicher Traum wäre es, dass Ambohitsara und Umgebung wieder grün wird, dass es Mangos, Bananen, Orangen gibt und wieder überall Lemuren leben…

 

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