Mittlerweile haben wir 35 Gebäude in unseren Projekten. In unserer Schule liegen viele Bauarbeiten nach Ende der Regenzeit an. Einige Dächer von Schulgebäuden und auch im Basiscamp sind undicht und müssen ersetzt werden.
Das konnte leider vor Beginn der diesjährigen Regenzeit nicht mehr erledigt werden, da die Leute u.a. mit der Beschaffung des Baumaterials (eine bestimmte Grassorte, die nicht überall wächst) nicht nachgekommen sind. Grasdächer müssen alle 5 Jahre komplett erneuert werden. Deswegen müssen einige Schulklassen in andere Gebäude, die im Moment noch nicht benutzt werden, ausweichen.
2009 haben wir uns bewusst dafür entschieden, in einheimischer Bauweise (Holz, Lehm, Grasdach) und so kostengünstig (ca 500 Euro pro Gebäude) zu bauen. Diese Gebäude halten aber maximal 5 bis 7 Jahre. Wir haben schon damals Wert darauf gelegt, den Leuten zu zeigen, dass bei uns das Geld „nicht auf den Bäumen wächst“. Hätten wir gleich am Anfang haltbarere Gebäude gebaut (Blechdach, zum Teil aus Zement, ca. 1800 Euro pro Gebäude), dann wären sowohl die Bevölkerung als auch die Mitarbeiter überfordert gewesen. Es ist wichtig, bei solchen Projekten „klein“ anzufangen damit die Leute sich damit identifizieren können und sagen:“ja, das ist unser Projekt“. Wenn man ihnen irgendwelche „protzigen“ Gebäude vor die Nase setzt, gelingt das nicht. Danach erst ist eine schrittweise Verbesserung in der Bauweise sinnvoll. Dieses Stadium haben wir jetzt erreicht. Wir müssen Schritt für Schritt die Gebäude der 1. Generation mit haltbareren – aber leider sehr viel teureren – Häusern ersetzen…
Die Schulkantine darf im Moment leider nicht benutzt werden. Das ist so ein Thema für sich. Die Eltern der Schulkinder haben ganz am Anfang (2010) beschlossen, dass sie ein großes Gebäude (als Kantine) bauen wollen. Wir von Hope-Projekte-Madagaskar hatten eher an eine Art „Überdachung“ gedacht…Aber die Eltern haben doch ein richtiges Haus gebaut – es hat sehr lange gedauert. Leider, leider, leider haben die Eltern in der Statik einen Fehler gemacht und jetzt ist unser Gebäude einsturzgefährdet – es darf nicht benutzt werden. Gleich nach der Regenzeit soll die Kantine in einer Gemeinschaftsarbeit von den Eltern abgerissen und an der gleichen Stelle neu aufgebaut werden. Dabei können ein Teil der Baumaterialien (Gras, Gitterwände, ein Teil des Holzes) und der Zementboden wiederverwendet werden. Um die Eltern nicht in Passivität und eine „Bettelhaltung“ zu treiben, dürfen wir uns da auch nicht einmischen, auch wenn es unserer Meinung nach viel zu lange dauert. Höchstens unterstützen dürfen wir…. Deswegen essen unsere Kinder bis dahin auch in den Gebäuden des CSB II. Viel Geduld unsererseits ist da nötig, da die Menschen dort i.d.R. nach ganz anderen Zeitbegriffen leben und auch arbeiten…..
Hi Doris,
Wie lange dauert so ein von euren Gebäuden zu bauen?
Lg, Haway
Hi Haway,
das kann man so generell leider nicht sagen. Wenn alle Baumaterialien vorhanden sind, wenn die Dorfbevölkerung mithilft dann dauert es vielleicht ca. 1 oder 2 Wochen. Aber leider ist das bei uns meist nicht der Fall. Dazu kommt noch, dass so ein Schulgebäude etwa 3 bis 4 mal so groß ist, wie ein „normales Haus“, was die Dorfbevölkerung zusätzlich entmutigt, „dabei“ zu bleiben. Ich schätze mal, ein Schulgebäude dauert mehrere Monate, weil immer irgendwelche „Pannen“ passieren: keine Baumaterialen mehr, die nötigen Leute sind nicht zusammen zu kriegen…..