Notfall-Evakuierung Marcien – trotz schlechter Piste

Laza (links) beim Dachbau

Letzte Woche kam der Dachdecker der Hope-Projekte-Madagaskar mit seinem kranken Sohn in die Krankenstation. Das Kind – Marcien, 4 1/2 Jahre alt – litt an einer schweren Form der Malaria. Er hatte deswegen schon eine schlimme Anämie – um nicht zu sagen fast kein Blut mehr – und Krampfanfällen. Sein Vater Laza ist sehr okkult belastet und hat Marcien schon 3 mal zum Schamanen gebracht, damit der diese Krankheit „heilt“.

In die Krankenstation kam er erst, als es schon fast zu spät war. Das Kind wurde  einigermaßen mit Infusionen stabilisiert, aber mehr konnten unsere Mitarbeiter nicht für ihn tun. Ein Transport nach Antsohihy, damit er eine Bluttransfusion bekommt, wäre noch möglich gewesen, aber die Chancen standen trotz allem schlecht.

Die Eltern von Marcien haben ihn dann wieder mit nach Hause genommen, um noch einmal den Schamanen zu konsultieren. Sie wohnen aber in einem Dorf, das ca. 2 Std. von Ambohitsara entfernt liegt.

Am nächsten Tag hat Dr. Roseline noch einmal jemanden zu den Eltern geschickt, damit sie doch noch ihre Einwilligung zu einem Transport nach Antsohihy geben. Sie haben aber abgelehnt. Dr. Roseline hat wenig später mit dem Projektdirektor (eigentlich wegen etwas ganz anderem) telefoniert und der hat ihr geraten, dass sie selber mit dem Sadko in dem Dorf auftaucht. Das würde den gesellschaftlichen Druck (alle Leute sehen ja das Auto) erhöhen. So war es dann auch. Hals über Kopf, ohne auch nur Kleidung einzupacken, sind alle mit dem Sadko nach Antsohihy gefahren.

Dort wurde Marcien auf der Kinderstation mit Medikamenten gegen die Malaria und einer Bluttransfusion behandelt.

Anfangs war er noch sehr geschwächt, konnte nicht alleine essen oder laufen. Seine Eltern mussten sogar Gehübungen mit ihm machen. Dr. Roseline hat Kleidung zum Wechseln und auch Spielsachen (um sein Interesse zu wecken) besorgt. Gott sei Dank, er war dann ziemlich schnell ansprechbar. Die Krampfanfälle haben keine Schäden hinterlassen.

Inzwischen geht es Marcien sehr viel besser – er wird wahrscheinlich die Tage aus dem Krankenhaus entlassen werden. Das ist wirklich ein Wunder. Debora aus der Schweiz, die über 1 Jahr in der Krankenstation gearbeitet hat, sagte dazu folgendes:“ In der Zeit in Ambo musste ich erleben, wie genau solche Kinder sterben mussten. Halleluja, Gott ist groß und tut Großes, nun haben wir die Möglichkeit, solche Kinder zu retten.“

Die Kosten wurden von den Hope-Projekte-Madagaskar übernommen. Durch unseren sog. 1-Euro-Kleinkinder-Fond wird die Behandlung von Kindern unter 5 Jahren davon bezahlt. Wenn ein Kind gleich nach Ausbruch der Symptome zur Krankenstation kommt, dann kostet die Behandlung nur ca. 20 Cent. Wenn das Kind natürlich schon in so einem Zustand ist, dann reißt das ein größeres Loch „in die Kasse“.

Allerdings, damit wir weiterhin Kranke sicher evakuieren können, müssen wir etwas für die Pisten in der Umgebung von Ambohitsara tun. Sogar der Sadko ist am Wochenende steckengeblieben und musste mit Hilfe der Mitarbeiter und der Seilwinde am Sadko herausgezogen werden. Zum Glück war kein Kranker im Auto. Um solche Pannen nach Möglichkeit zu verhindern müssen wir jährlich ca. 3000 Euro investieren, um die Löcher in den Pisten aufzufüllen. Das muss alles per Hand gemacht werden. Für die Bevölkerung ist es auch ein Weg, z.B. das Schulgeld für ihre Kinder durch diese Arbeitsleistung zu bezahlen.

Marcien und Familie bedanken sich bei Euch allen, für die Hilfe, die sie bekommen haben. Danke an alle, die dafür gebetet haben.

Übrigends: es gibt Kurznachrichten (fast täglich) per whatsApp über das, was Gott in Ambohitsara tut. Wer diese bekommen will, kann sich bei mir (Doris) melden. Unsere Kontaktdaten findet Ihr hier:http://www.missionszentrum.org/kontakt/kontaktdaten/

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