New’s aus der Landwirtschaft – die Frauen haben „die Nase vorn….“

Es ist ein Phänomen, dass in den Entwicklungsländern meistens die Frauen offen sind für Neuerungen und Verbesserungen. Warum? Weil eine Verbesserung der Lebenssituation oder des Lebensstandard meistens dazu führt, dass noch mehr ihrer Kinder überleben, bzw.  dass es ihren Kindern besser geht. „Mama’s“ sind überall gleich. Sie wollen das Beste für ihre Kinder – und dafür setzen sie sich auch massiv ein…

So auch bei den Hope-Projekten. Wie schon im Artikel „Frauen-Power in Ambohitsara“ vom 29.03.16 erklärt, haben wir jetzt in der Landwirtschaft überwiegend Frauen als Mitarbeiterinnen. Sie sind zuverlässig, zielstrebig und lernbereit. 2 dieser Frauen haben durch ihre Arbeit bei Hope ihren Lebensstandard erheblich erhöhen können. Auch haben sich die beiden dafür entschieden, mit Jesus Christus zu leben und ihn als ihren Herrn anzuerkennen. Sie sind dadurch so sichtbar gesegnet worden, dass eine 3. Frau jetzt unbedingt auch in diese Arbeit einsteigen will. Gott sei Dank dafür – wir hatten  besonders im Ackerbau bis jetzt i.d.R. chronischen Mitarbeitermangel.

Neben der harten Reisfeld-Arbeit sind es diese Frauen,  die  das Gemüse für die Schulkantine anpflanzen. Inzwischen haben sie die Anbaufläche verdoppelt und schon z.B. Sesam geerntet. Auch haben sie ihre eigenen Methoden entwickelt, um ihre Ernte vor Schädlingen zu schützen.

Jonas aus Deutschland (Einsatz 2015) hat damals schon erwähnt, dass es in einer Steppe sehr schwierig ist, überhaupt Gemüse zu ernten. Er sagte:“ Wenn rundum Steppe ist, und ein kleines, grünes, bewässertes Feld dazwischen, worauf werden sich die Käfer wohl stürzen? Natürlich kommen alle ins Feld…“. Unsere Frauen haben daraufhin eine Mischung aus Rinderdung, Chillieschoten und noch einigen anderen Zutaten zusammengestellt – ein biologisches Pflanzenschutzmittel. Außerdem haben sie noch alte, kaputte Moskitonetze (manche benutzen diese auch als Fischernetz…) über die Felder gelegt, um größere Insekten fernzuhalten.

Der Regen kam dieses Jahr wieder mal zu spät und war zu wenig. Trotz rechtzeitiger Wartung der Bewässerungs-Kanäle, war nur 2/3 des angebauten Reises noch zu retten. Unsere Mitarbeiter haben sogar Wasser aus den Wasserhähnen in die Tonnen gefüllt,  mit Ochsenkarre zum Acker transportiert und  in die Bewässerungsgräben geschüttet. Aber trotzdem ist 1/3 der Reispflanzen vertrocknet. Außerdem kam es wieder einmal zu Sabotageaktionen. Das ist nichts Neues (aber sehr ärgerlich) für uns. Fast jedes Jahr passiert es, dass ein Dorfbewohner, der vor uns seine Felder an dem Flusslauf hat, das Wasser einfach in die leere Steppe leitet, so dass wir kein Wasser mehr bekommen. Dies wird zwar von der Dorfgemeinschaft sanktioniert, aber es passiert trotzdem immer wieder….

Als Lektion daraus werden unsere Mitarbeiter gleich nach der Ernte sofort mit der Vorbereitung der nächsten Anbausaison beginnen. So kann schon nach dem 1. Regen der Reisanbau gestartet werden. Der Vorteil davon ist, dass die Erde dann noch weicher ist und nicht so ausgedörrt, wie im Oktober, wenn man üblicherweise mit dem Anbau beginnt.

Die Dorfleute sind außerdem sehr erstaunt darüber, wie unsere Zugochsen (Savalys) sich erholt haben. Sie sind jetzt die schönsten und die am besten ernährten Rinder im ganzen Dorf. Bisher waren sie immer so eine Art „Lachnummer“, weil sie so dürr waren, dass man ihre Rippen zählen konnte. Dadurch waren sie auch sehr anfällig und wir haben letztes Jahr 3 bis 4 Ochsen durch Krankheit verloren. Das kam auch daher, dass die Ackerbaumitarbeiter, die  für sie zuständig waren , sich nicht richtig um sie gekümmert haben. In der Trockenzeit muss man wirklich weit weg mit ihnen gehen, damit sie noch genug Gras finden. Das haben diese Mitarbeiter sich oft „gespart“ und die Ochsen sind noch hungrig zurück ins Basiscamp gekommen. Dazu kam noch die harte Arbeit – Wasserholen, nach Port-Berger zum Einkaufen fahren, Pflügen…..

Jetzt wurde es so gelöst, dass wir einen Mitarbeiter nur für die Pflege der Rinder abgestellt haben. Und bevor sie früh am Morgen auf die Weide geschickt wurden, haben sie auch Kraftfutter (Abfälle von der Baumwollproduktion aus Majunga) bekommen. Dieses ist aber leider jetzt nicht mehr lieferbar – aber die Mitarbeiter werden es mit einer anderen Sorte versuchen….

Zusammenfassend finde ich, dass sich unser Ackerbau bis jetzt sehr gut entwickelt. Besonders unsere Frauen sind eine sehr große Hilfe.

 

 

 

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