Neue Tipps und Tricks der Einheimischen

Wie schon früher erwähnt, gibt es in Madagaskar viele Pflanzen, die wir hier nicht so kennen. Sie finden bei den Madagassen vielseitige Verwendung.

Es gibt eine Art von Gemüse, die sie angivy nennen. Das ist ein bitteres Gemüse. Im Internet nennt man es „bittere Auberginen“. Sie sind klein und grün und werden als Gemüse gekocht. Ich persönlich mag sie nicht. Aber die Einheimischen essen sie gerne, sie sagen auch, dass das gut wäre, wenn man Probleme mit der Leber hat.

Sonnencreme können sich die Madagassen natürlich i.d.R. auch nicht leisten. Es gibt nur importierte Produkte. Und die würden schon die Hälfte ihre Monatseinkommens kosten. Sie verwenden daher eine Art von Pflanze, die sie zu einer gelben Paste verarbeiten. Diese Paste schmieren sie dann ins Gesicht – wie eine Art Schönheitsmaske. So laufen sie den ganzen Tag herum – keiner denkt sich was dabei, oder lacht. Diese Maske „repariert“ auch Hautschäden, die von der Sonne kommen. Wirklich sehr erstaunlich. Eine meiner Schwägerinnen war einmal ziemlich „fleckig“. Nach einigen Tage mit diesem Naturprodukt auf der Haut hat man nichts mehr gesehen.

In Tana, der Hauptstadt, gibt es natürlich auch einige Supermärkte, (Jumbo z.B.) wo man eigentlich alles bekommt, was es hier in Europa auch gibt.  Aber alles ist  preislich sogar weit über dem Europa-Niveau. Deswegen gehen da nur die Super-Reichen hin. Alle anderen kaufen ihre Lebensmittel und sonstige Produkte auf den vielen Märkten, die es überall (sogar in Port-Berger) gibt. Noch eine Besonderheit von Port-Berger: Wenn die Hausfrauen fertig sind mit ihren Einkäufen, können sie diese bequem per „posy“ nach Hause transportieren lassen…

Schlendert man über so einen Markt, wird man gleich mit „Vazaha“ (Ausländer) angesprochen, und sie preisen einem ihre Waren an. Natürlich erst mal mit dem 4 bis 5 fachen Preis. Und dann muss man erst mal handeln. Das geht so: Sie nennen einen Preis, und ich mache einen Vorschlag (ein Bruchteil davon). Irgendwann treffen wir uns in der Mitte. Wenn sie dann die Hälfte des ursprünglichen Preises bekommen, ist das immer noch viel mehr als üblich. Oder man macht es so wie wir es i.d.R. machen. Ich suche mir was aus, und schick dann jemand aus meiner Verwandtschaft, der es für mich kauft. Kann natürlich auch passieren, dass er mich falsch versteht und dann irgendwas anderes kauft….

Solche Märkte sind laut, bunt und vielfältig. Es gibt sie in den großen Städten wie Tana, aber auch in Kleinstädten wie Port-Berger. Man findet so ziemlich alles. Von Brautkleidern über Friseure und Kfz-Werkstätten bis hin zu den „Fressbuden“….

Noch ein „Trick“ der Einheimischen: Anatole, unser Projekt-Direktor,  hatte eine sehr gute Idee wegen unserer Zugochsen. Diese werden durch die viele schwere Arbeit sehr beansprucht. Da es in der Trockenzeit wenig Gras auf den Weiden gibt, hat er viele Säcke mit Baumwoll-Abfällen gekauft und an die Ochsen verfüttert, als eine Art Kraftfutter. Hier sieht man schon den Erfolg….

 

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