Freizeitgestaltung à la Ambohitsara

In den Dörfern des Bongolava-Gebirges ist nicht viel los. Die Dorfbewohner dort haben in der Regel keinen Strom. Sehr selten leihen manche Dörfer sich einen Stromgenerator, wenn sie eine Dorf-Fete veranstalten. Meistens geht das mit viel Alkohol-Konsum einher. Auch in Ambohitsara und Umgebung finden solche Feiern statt – oft nur  wenn sie die Gräber der Ahnen pflegen. Da jäten sie dann das Unkraut auf dem „Grab-Feld“. Später wird ein den Ahnen geweihtes Rind geschlachtet und gegessen. Und dann werden riesige Musikboxen aufgestellt, die die ganze Nacht einen ohrenbetäubenden Lärm machen. Alle tanzen dann dazu, manche trinken viel und oft gibt es auch Schlägereien und ähnliches. Die Mitarbeiter von Hope, die ihren Weg mit Jesus Christus gehen, halten sich davon fern.

Eine andere Art der Freizeitgestaltung gibt es bei dem Tante-Emma-Laden Inhaber. Der hat Bierbänke vor seiner Hütte aufgestellt, einen Fernseher und Lautsprecher. Damit zeigt er dann Filme – natürlich gegen Eintritt. Viele kommen – leider auch Kinder. Warum leider? Weil der Mann  gar nicht auf Jugendschutz achtet. Jeder darf rein, wenn er bezahlt. Und die Filme sind oft für Kinder und Jugendliche nicht so geeignet.

U.a. deswegen haben wir uns von Hope etwas anderes ausgedacht. Jeden Samstag wird in der Regel ein evangelistischer Film gezeigt. Und vorher, als eine Art „Vorprogramm“,  gibt es christliche Musikvideos, zu denen auch eifrig getanzt wird. Der Eintritt ist natürlich frei. Diese Samstags-Events werden von der Dorfbevölkerung gerne in Anspruch genommen. Manchmal werden auch Stühle oder Schulbänke (wie im Kino) aufgestellt. Pop-Corn gibt es leider keins…. Aber immer wieder wurde Anatole, unser Projekt-Direktor, in den umliegenden Dörfern so, oder so ähnlich, angesprochen: „Ahh, am Samstag gab es bei Euch in Ambohitsara ja wieder das Kinoprogramm. Und nach den Musikeinlagen habt Ihr einen Film über Jesus gezeigt. Warum wurde da dies oder jenes gesagt….?“  Diese umliegenden Dörfer sind oft 1 Std. Fußmarsch entfernt. Deswegen muss man folgendes wissen: Ambohitsara liegt auf einem Berg. Und nachts ist es i.d.R. sehr,  sehr still. Wenn da dann ein Film gezeigt wird, können alle anderen kilometerweit „mithören“… Es sind auf diese Weise vermutlich auch schon Leute zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Auf alle Fälle ist es  eine jugendfreundliche Alternative zu den „Bezahl-Filmen“

Eine andere Art der sinnvollen Freizeitgestaltung sind unsere Fußball-Turniere für Jugendliche. Regelmäßig laden wir von Hope-Projekte die umliegenden Dörfer zu einem ganztägigen Fußballturnier ein. Es werden – wie bei der EM oder WM – Spielgruppen gebildet, die dann gegeneinander spielen. Die Gewinner-Mannschaft bekommt am Ende  einen kleinen Preis.  Auch die Trikots und Bälle für die Jugendlichen  wurden  von Hope gesponsort.

Diese Turniere sind ein großes Event. An der Seite werden Bänke für die verschiedenen Dorfältesten und die wichtigen Leute aufgestellt. Sie wurden natürlich schon im Vorfeld eingeladen. Es gibt auch  Getränke in den Pausen für die Spieler. Bei unserem letzten Einsatz haben wir  „Limonade“ (Getränkepulver aus Tana mit abgekochtem Wasser) im Basiscamp angemacht, in leere Mineralwasser-Flaschen (von den Kurzzeit-Einsätzen) gefüllt und schubkarrenweise auf das Fußballfeld gebracht. Es gibt natürlich am Anfang und am Ende eine Andacht – gehalten von unseren Evangelisten. Außerdem noch „Werbeplakate“ mit Apellen an die Fairness, durch Bibelzitate ausgedrückt. Das sind einfach Papierstücke die auf ein Sieb für Reis geklebt wurden.  Die Leute nehmen das sehr ernst: aus „Fairness-Gründen“ reisen extra Schiedsrichter aus Port-Berger an, da es von dort keine Teilnehmermannschaft gibt. Auch die Zwischenergebnisse werden auf einer unserer – extra dafür nach draußen geschleppten – Schultafel akribisch festgehalten. Manche der jüngeren Zuschauer sitzen sogar auf den Bäumen, um besser sehen zu können. Auch Essen gibt es für die teilnehmenden Mannschaften.

Für die Mädchen wurde jetzt von Lea (sie ist gerade auf einem Einsatz dort) und Dr. Roseline ein „Girls-Club“ gegründet, der sich auch auf die Werte und Maßstäbe der Bibel gründet.

Fortsetzung folgt…

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Land und Leute, Sonstiges abgelegt und mit , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert