Es gibt auch schwierige Zeiten…

Wir von Hope-Projekte Madagaskar sind sehr dankbar und stolz darauf, was alles seit 2008 geschehen ist. Zu der Zeit gab es nämlich von unserer Seite noch „gar nichts“ in Ambohitsara. Wie ich schon in früheren Artikeln geschrieben habe (z.B. „wie alles begann“), war Bildung 2008 noch Mangelware. Nach der 3. Klasse Grundschule kam „nichts“ mehr.

Krankheiten dagegen waren wiederum keine Mangelware. Viele Menschen starben damals an Malaria, Typhus, Bilharziose, Tuberkulose, Durchfall usw…. Krankheiten die durch Armut und Unwissenheit stark begünstigt werden. Alles was für uns in unseren Breitengraden normal ist, ist dort „Fachwissen“. Z.B. regelmäßig Händewaschen, Hygiene bei der Zubereitung des Essens, Bekämpfung von Parasiten (Flöhe, Ratten) und vieles mehr.

Das Bongolava Gebirge ist, geistlich gesehen, eine ziemlich „finstere Gegend“. Die meisten Menschen dort hängen noch dem Ahnenkult an. Das macht sie nicht gerade glücklich: es ist  in fast allen Bereichen ihres Lebens  ein „Handicap“ . Ihre Lebensqualität (ständige Angst vor den Ahnen) ist auch, gelinde gesagt, beeinträchtigt („siehe Beitrag vom 23 u. 25.1.16 – Ahnenkult und Aberglaube).

Jetzt (2016) hat jedes Kind –  vom Kindergarten bis zum Abitur – Zugang zu altersgemäßer Bildung. Durch die Schulkantine kämpfen wir auch gegen die weit verbreitete Mangelernährung: jedes Kind bekommt in der Schulzeit jetzt mindestens 1 warme, ausgewogene Mahlzeit am Tag.

Die allgemeine Sterblichkeit und besonders die Mütter-und-Kinder-Sterblichkeit ist durch die Arbeit der Krankenstation und der neuen Wasserversorgung massiv gesunken.

Das Evangelium wird den Ärmsten der Armen erzählt. Menschen werden von „Fesseln“ und Traurigkeit befreit. Auch die Bevölkerung der umliegenden Dörfer kommt durch die Lese- und Schreib-Klassen (konfessionelle Alphabetisierung, das Lesebuch ist die Bibel) mit dem Evangelium in Berührung. Kinder und Jugendliche strömen in Massen zu der Missionsschule in Ambohitsara, wo das Wort Gottes offen gelehrt wird. Alleinstehende Frauen, die früher zu den „Unberührbaren“ und Verachteten des Dorfes gezählt haben (s. die letzten 2 Artikel), sind bei uns herzlich willkommen und werden wieder rehabilitiert.

Sogar die erwachsene Tochter des Dorfältesten will eine Nachfolgerin von Jesus werden. Sie war vor Kurzem an einer Eileiter-Schwangerschaft (s. Artikel vom 25.2 „Geburtstag ist Angst-Tag“) erkrankt und sie und ihre Mutter haben den ganzen Weg zum Krankenhaus nach Antsohihy (ca. 120 km Buschtaxi-Fahrt aus Port-Berger) hin den Namen Jesus angerufen. Sie hat versprochen: Wenn sie das überlebt, dann will sie auch Jesus nachfolgen. Alles ist gut gegangen, sie wurde operiert und ist jetzt wieder zu Hause. Man muss dazu sagen – ihr Vater ist der Hüter des Ahnenschreins in Ambohitsara. Wenn sie das macht, dann ist der Weg auch für alle anderen Leute in den Augen der Dorfgemeinschaft frei. Wenn sich nämlich jemand darüber beschwert, dass so viele Leute Christen werden und die Ahnen vernachlässigen, dann kann man sagen: wieso, sogar die Tochter des Dorfchefs ist dabei…Das hat eine riesige geistliche Dimension!

Die Tochter des Dorfchefs heißt übrigens  „Maman’I Soanaterina“. In Madagaskar ist es üblich, dass eine verheiratete Frau (aus Respekt) nicht mehr mit ihrem Namen, sondern mit dem Namen ihres erstgeborenen Kindes angesprochen wird. Also in dem Fall: Mutter von Soanaterina. Soanaterina wiederum geht in die ASAMA-Klasse (Spezialprogramm für Schulabbrecher). Von ihr hat ihre Mutter und ihre Großmutter wahrscheinlich von Jesus gehört. Oder aber durch eine der „Kino-Veranstaltungen“ am Samstag-Abend im Basiscamp. Da wird mit einem alten Beamer regelmäßig ein evangelistischer Film gezeigt. In einem Dorf ohne Strom und Fernsehen ist das „der Renner“.

Grade im Blick auf dieses Ereignis, gibt es (und das war immer schon so) auch Neider. Einige, wenige, im Dorf sind gegen die Hope-Projekte. Damals (2008/2009) haben sie (wie es in der Kultur üblich ist) nicht direkt mit uns gesprochen, sondern ihr Missfallen  über   Sabotage-Akte geäußert. Z.B. haben sie nachts ihre Rinder auf unsere Felder getrieben, die unsere Pflanzen aufgefressen haben. Viele wussten wer es war, aber niemand hat es uns verraten…

Fortsetzung folgt…

 

 

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