Der Brand in Ampitilimaiky – Update
Im Oktober habe ich von dem Brand in Ampitilimaiky berichtet. Ampitilimaiky ist ein sehr großes Dorf, es liegt ca. 20 km nördlich von Ambohitsara. Am 13.10. 2022 brach dort ein Feuer aus und hat 285 Häuser (von 505) total zerstört. Ca. 1700 Menschen wurden dadurch auf einen Schlag obdachlos.
Der Brand wurde vermutlich von „Christenhassern“ verursacht. Ausgangspunkt des Brandes (Brandstiftung), war das Haus des Pastors. Er war zu der Zeit gerade bei seiner kranken Frau im Krankenhaus in Antsohihy (ca. 120 km nördlich). Und jemand, der, Christen nicht mag, hat in dessen Abwesenheit einfach das Gelände, neben seinem Haus angezündet…
In der Zwischenzeit ist einiges passiert. Wir haben fast 10.000 Euro an Spenden bekommen. Der Plan war damals, als Soforthilfe jeder betroffenen Familie, die alles, inklusive Ernte verloren haben, 20 kg Reis zu geben.
In der Zeit fanden aber gerade Wahlen im Landkreis statt. Deswegen hat die Politik – auf ihre eigene Weise – diese Soforthilfe geleistet. In der Regel werden Sachspenden und Geld gesammelt und dorthin gebracht. Aber es ist leider auch so, dass viele Politiker in Madagaskar dann, einen mehr oder weniger großen Teil dieser Soforthilfe, für ihre eigene Sippe abzweigen – obwohl diese nicht von dem Unglück oder Naturereignis betroffen sind. Auf alle Fälle – die Soforthilfe wurde geleistet, aber jetzt, in der Regenzeit, haben die Leute nichts mehr.
Wir haben deshalb an einem Wochenende diese Aktion durchgeführt. Wir konnten aus logistischen Gründen wegen der Regenzeit, den Plan mit der Reisübergabe nicht durchführen. Das hatte mehrere Gründe. Der erste Grund – es ist mehr Geld zusammengekommen als gedacht – Halleluja! Der SADKO hätte für diese Reismenge ca. 17 Mal von Port-Berger nach Ambohitsara fahren müssen um Reis zu kaufen. Dann hätten wir den Reis irgendwo diebstahlsicher lagern müssen und danach 17 Mal nach Ampitilimaiky fahren müssen. Deswegen entschieden sich unsere Leute vor Ort, den betroffenen Familien Geld auszuhändigen, mit dem sie dann selber Reis kaufen können.
Die Verteilung der Nothilfe in Form von Bargeld ist dann im Februar erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen worden. Jede betroffene Familie hat Geld im Wert von ca. 67kg Reis erhalten! Halleluja.
Der Bürgermeister von unserer Kommune wurde involviert und 2 Gendarmen aus Port-Berger haben diese Aktion abgesichert!
Es wurde im Vorfeld eine genaue Liste von uns angefertigt, wie viele Familien betroffen waren. Unsere Leute sind dann nach Ampitilimaiky gefahren und haben alle Leute zusammengerufen. Es wurden Tische aufgestellt und anhand der Liste wurde das Geld verteilt. Jeder musste unterschreiben.
Die, die nicht schreiben konnten, mussten mit dem Fingerabdruck unterzeichnen. Man kann auf den Bildern sehen, dass die Menschen, die schon einen Alphabetisierungs-Kurs bei uns gemacht haben, sehr stolz darauf sind und „mit breiter Brust“ zum Unterschreiben antreten.
Wir freuen uns sehr darüber und danken Gott vom ganzen Herzen. Vielen Dank an alle, die geholfen haben. Bitte betet dafür, dass dies als Türöffner für die Leute aus Amptilimaiky gebraucht wird, um die Liebe Jesu zu erfahren und ihn in ihre Herzen aufzunehmen.
Hier ist ein Video, von dieser Aktion, bei der sich der Bürgermeister im Namen der Bevölkerung bedankt:
Auch von Suzette gibt es gute Neuigkeiten
Wir sind Gott sehr dankbar, dass es ihr mittlerweile sehr gut geht. Sie kann ihren Alltag jetzt uneingeschränkt alleine gestalten: Kochen, Wäsche waschen, ihr Baby versorgen… Im Moment ist sie noch in einem Sonderbereich des Missionskrankenhauses im Rahmen einer „Mutter-Kind-Kur“ untergebracht.
Bitte betet für eine komplette Heilung – nur Jesus allein kann das bewirken.
Alle beiden Geschichten zeigen, dass Gott etwas machen kann, aus wirklich hoffnungslos aussehenden Situationen, wenn Menschen mit ihm kooperieren.
Er hat das schon in der Bibel bei Josef getan, bei Mose, bei Abraham und vielen anderen Menschen. Bei allen „zeigten“ die Menschen ihren Glauben. D.h. trotz der eigenen Probleme die sie hatten, haben sie ihre Aufmerksamkeit nicht auf diese Probleme gerichtet. Josef war Sklave und im Gefängnis. Abraham war schon alt und hatte keine Kinder. Die „Zeit lief ihm davon“ – buchstäblich. Mose war ein ehemaliger Schwerverbrecher und sollte Millionen von Menschen aus der Sklaverei in ein – für ihn unbekanntes – Land führen. Sie alle haben den „Preis bezahlt“, indem sie die Anliegen Gottes und die Probleme Anderer vor ihre eigenen gestellt haben. Und indem sie einfach Gott mit ihrem Leben gedient haben und kein „Eigenleben“ hatten. Abraham hatte nicht einmal eine Heimat – so lesen wir es im Hebräerbrief. Sie haben Gottes Sache zu ihrer Hauptsache gemacht, und Gott hat ihnen alles andere im Übermaß dazugegeben.
Deswegen benutze ich die Gelegenheit, Euch allen für Eure Hingabe und für Eure selbstlose Hilfe zu danken. Gott wird sich um Eure Probleme kümmern und Eure „Sache“ zu seiner Hauptsache machen.
Die Menschen von Ambohitsara und Ampitilimaiky bedanken sich bei Euch und sagen:
Misaotra betsaka – vielen Dank.