Aktion „Geburtsurkunde“, Schulbänke und mehr…

viele neue Schüler in Ambohitsara....

viele neue Schüler in Ambohitsara….

Das neue Schuljahr hat seit einigen Monaten wieder begonnen. Wir haben dieses Jahr sehr viele Schüler – letzter Stand 508 (vgl. letztes Jahr: ca. 350). Das liegt daran, dass die Schule sehr beliebt ist (wegen ihrem hohen Niveau) und dass wir Schüler aus einigen anderen Dörfern aufgenommen haben, die wegen einer Naturkatastrophe ihre Schule nicht mehr erreichen können. Alle sind auf alle Fälle sehr glücklich, dass sie bei Hope-Projekte-Madagaskar zur Schule gehen können und nehmen dafür einiges in Kauf! Es gibt aber auch verschiedene Schwierigkeiten, mit denen wir zu kämpfen haben.

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    Klassenzimmer der 7. Klasse

    Großer Altersunterschied in den Klassen: Man hat oft sehr viel ältere Schüler (18 jährige gehen in die 7. Klasse) zusammen mit sehr viel jüngeren Schülerinnen in einer Klasse. Das liegt daran, dass früher eben keine vernünftige Schule da war, und die Kinder entsprechend spät eingeschult wurden.

  • Neu: Überbelegung der Klassenzimmer, so dass es nicht möglich ist, dass Schülerinnen von den Schülern getrennt sitzen und  z.B. gemischt,  zu dritt auf einer Schulbank sind. Dabei ist eine  gesunde Privatsphäre nicht mehr gesichert…
  • Dies macht den Bau von noch mehr Schulgebäuden, Parallelklassen, die Anstellung neuer Lehrer sehr notwendig. Das ist aber leider auch mit Kosten verbunden….
  • Wir wollen jetzt in unseren Schulen auch  verschiedene Programme starten. Wir möchten  die Mädchen in ihrer Persönlichkeit  stärken und ihnen Wege aufzuzeigen, wie sie ihre eigene Wertschätzung den Jungs gegenüber

    Lea in der Hauptstadt

    Lea in der Hauptstadt

    buchstabieren könnten. Z.B. einen „Girls-Club“ gründen, der ihnen auch biblische Werte vermittelt. Lea, unsere Missionarin aus Deutschland, bereitet sich schon in der Hauptstadt darauf vor – sie lernt gerade die Sprache dort.  Später wird sie dies alles mit einem  Aufklärungsprogramm zusammen mit Dr. Roseline in Ambohitsara umsetzen.

     

     

    Maxi-Cosi à la Malagasy

    Maxi-Cosi à la Malagasy

    Eine zweite Aktion die gerade läuft, heißt: „Geburtsurkunde für alle“. Normalerweise bekommen alle Babys, die in unserer Krankenstation auf die Welt kommen, eine Geburtsurkunde. Für unsere Breitengrade ist eine Geburtsurkunde so etwas von selbstverständlich. In Madagaskar auf dem Land aber nicht. Wenn Kinder im Dorf (allein, ohne Hilfe eines Arztes oder Hebamme) auf die Welt kommen, dann merken die Eltern sich oft noch nicht einmal das Datum. Die haben meist keine Kalender, können auch nicht lesen und außerdem werden Geburtstage dort nicht gefeiert. Geburtstermin ist „Angsttermin“ – keiner weiß ob die Frau und das Kind die Entbindung überleben.

    Sehr junge Mutter

    sehr junge Mutter

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    Eltern, Oma und Baby

     

     

     

     

     

     

     

    Deswegen sind die meisten Kinder nicht behördlich  erfasst –  sie wachsen einfach so im Dorf  auf. Erst am Ende der 6.Klasse merken sie dann, dass sie doch Ausweispapiere brauchen um die staatliche Zentral-Prüfung abzulegen, um danach in die  weiterführende Schule (College) gehen zu dürfen. Es gibt dann immer Kinder, die nicht zur Prüfung zugelassen werden, weil die Eltern keine Geburtsurkunde besorgt haben – das ist  in diesem Alter nur noch mit einem Gang zum Gericht möglich. Und davor scheuen  sich die Eltern…

    Unser Alphabetisierungs-Team geht in die Dörfer –  unterstützt, berät, begleitet zum Gericht….. Unser Ziel  ist es, dass alle Schüler rechtzeitig eine Geburtsurkunde bekommen.

     

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