Corona Covid-19 in Madagaskar

 Corona Virus in Madagaskar angekommen

Seit 18.3.2020 ist die Einreise für Ausländer in Madagaskar nicht mehr möglich – auf alle Fälle für die nächsten 30 Tage. Ich (Doris) musste meinen Flug stornieren und habe jetzt einen für Juni gebucht. Aber wer weiß, wie die Lage bis dahin ist….

Seit ein paar Tagen sind auch die ersten Corona-Infektionen in die Hauptstadt Tana „eingeschleppt“ worden: 3 Einheimische, die aus Frankreich mit dem Flieger eingereist sind. Diese haben wohl andere angesteckt. Sowie ein Tourist aus Europa, der vermutlich eine Tour durch das ganze Land gemacht hat – seine einheimischen Guides sind auf alle Fälle positiv getestet.  Momentan sind v.a. die  Hauptstadt Tana und Toamasina an der Ostküste betroffen.

Es wurden jetzt vorbeugende Maßnahmen eingeleitet:

  • Erkrankte Personen und ihre Kontakte müssen in Quarantäne.
  • Kein Auto/Taxi/Lastwagen (außer für Nahrungsmittel) darf mehr aus Tana raus oder rein, es sei denn, er hat einen Passierschein. Alle Bildungseinrichtungen im ganzen Land sind geschlossen.
  • Alle Nicht-System-relevanten Geschäfte sind geschlossen. Was das für die Menschen bedeutet ist ja klar: es gibt dort weder Geld vom Staat noch sonst irgendetwas. Die, die nicht krank sind, stehen auch noch in der Gefahr, buchstäblich „zu verhungern“ ….
  • Es gibt eine Ausgangssperre für Tana und Toamasina von 20.00 bis 5.00 Uhr, die von bewaffneten Soldaten überwacht wird.

Um möglichst schnell zu reagieren, haben wir sofort einen „Notfall Fond“ per WU nach Madagaskar geschickt. Unsere Leute haben eingekauft, was eben noch zu haben war. Aber Schutzausrüstungen, kontaktlose Fieberthermometer usw. sind fast ausverkauft.

(zum Vergrößern der Bilder bitte auf dem Bild doppelklicken)

Dr. Roseline, die mit dem Sadko (und den Fahrern) gerade in Tana ist, versuchen nun, einen Passierschein zu bekommen und die dringend benötigten Medikamente, und was sie sonst noch gekauft haben, nach Ambohitsara zu bringen. Bis jetzt war das leider erfolglos…Keiner glaubt uns, dass wir wirklich der Bevölkerung helfen wollen, dass der Sadko eigentlich der einzige Krankenwagen ist, den es da gibt.  Sie denken, wir wollen irgendwelche „Geschäfte“ machen. Wir laufen von Behörde zu Behörde – keiner will eine Entscheidung treffen, alle sind von Menschenfurcht befallen!

Trotzdem haben wir  einen Notfallplan für die nächste Zeit aufgestellt:

  • Die Schulen und die Schulkantine bleiben, zum Schutz der Kinder, weiterhin geschlossen.
  • Ambohitsara und  die umliegenden Dörfer sollen sensibilisiert werden: die Abstandsregeln einhalten und keine Begrüßung per Handschlag/Umarmung mehr. Das wird in der Kultur schwierig umzusetzen sein. Bei Fieber sofort ins Buschkrankenhaus kommen.
  • Im Dorf Ambohitsara regelmäßig Fiebermessungen durchführen – hoffentlich bekommen wir das kontaktlose Fieberthermometer.
  • Ein Gebäude soll zur Isolierstation umfunktioniert werden – mit Schleuse und extra Mitarbeiter-Räumen.

Bitte betet für unsere Leute dort. Die Bevölkerung in Madagaskar ist zwar nicht überaltert. Aber durch den schlechten Ernährungszustand ist das Immunsystem der Leute nicht gut. Es könnten sogar unsere Kinder betroffen werden. Beatmungs-Geräte sind rar – wenn überhaupt, dann nur in den Ex-Provinzhauptstädten vorhanden.

Wir haben ausgerechnet, dass wir für diesen Notfall etwa 5000 Euro benötigen, um Medikamente, Schutzausrüstungen usw. zu kaufen. Viele Leute haben zusätzlich noch chronische Krankheiten wie Bilharziose, Malaria, Tuberkulose usw. Diese Krankheiten müssen zuerst bei allen Leuten behandelt werden, ansonsten sind sie leichte Opfer für das Virus. Dadurch brauchen wir  noch zusätzlich Geld für Medikamente …

Ich weiß, gerade in dieser Zeit ist es schwierig zu spenden – aber eine Sache hat mich in letzter Zeit wirklich berührt. Da war ein Ehepaar, Selbständige, die seit 2 Wochen ohne Einnahmen sind.  Und trotzdem haben sie uns nach der Kontonummer gefragt und mehrere hundert Euro gespendet…. Ein Prediger hat neulich gesagt: Solche Opfer, die gegeben werden, wenn man es sich eigentlich nicht leisten kann, sind von der Kategorie, die die Bibel „hundertfache Frucht“ nennt. Irgendwann später werden diese Leute das erfahren. Wir haben selber auch schon so eine Erfahrung gemacht….

Vielen Dank für Eure bisherige Unterstützung! Jede Spende ist willkommen und jeder Euro kommt an.

Spenden per Banküberweisung

Empfänger: HOPE e.V. Madagaskar
IBAN: DE36622515500220012366
Bank: Sparkasse Hohenlohekreis  (Deutschland)
BIC: SOLADES1KUN
Verwendungszweck: Madagaskar
+ Ihre Anschrift  (für Ihre jährliche Spendenbescheinigung)

 

 

 

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