Lepra, Tuberkulose und Pest….

Lepra, Tuberkulose und Pest….

Diese längst als „eingedämmt oder ausgestorben“ deklarierte Krankheiten gibt es in Madagaskar noch.

Tuberkulose erwischt die Menschen immer noch reihenweise. Die schlechte Ernährung macht sie anfällig dafür. Des weiteren ist da noch der sehr enge Kontakt (manchmal leben ca. 10 Personen in einer winzigen Hütte), der die Ansteckungsgefahr noch vervielfältigt.

Pest gibt es fast jede Regenzeit in einigen Großstädten. Ursachen sind der Schmutz, die offenen Abwasserkanäle, die Ratten, die die „Pestflöhe“ beherbergen und dann eben auch die Ansteckung von Mensch zu Mensch. In manchen Jahren wurde das Geld für die Müllabfuhr in der Hauptstadt veruntreut und Tonnen von Müll lag auf den Straßen herum. Vor einigen Jahren erst sind viele Menschen an der hoch ansteckenden Lungenpest gestorben.

Vor ein paar Wochen habe ich erfahren, dass ein Gemeindeleiter aus Ambatomainty an Lepra erkrankt ist. Er wurde zwar behandelt, aber die Krankheit flammt wegen Mangels an Medikamenten immer wieder auf. Seine Kinder wurden inzwischen auch angesteckt.

Die Corona-Krise macht auch vor Madagaskar nicht halt. Spätestens bis 20. dieses Monats werden die Grenzen für Einreisende aus Europa und Asien geschlossen. Bislang gibt es Gott sei Dank offiziell noch keinen Fall. Ich hatte geplant, ab 29. März einen drei-monatigen Einsatz in Ambohitsara zu machen, muss jetzt aber meine Reise (sicherheitshalber) um mehr als 2 Monate verschieben.

Da das Bongolava-Gebirge sehr abgelegen ist, hat der Staat Schwierigkeiten, die Menschen effizient und zeitnah zu behandeln. Alle Medikamente gegen Lepra und Tuberkulose (TBC) stehen aber unter einem staatlichen Monopol: d.h. man kann sich nur in speziellen Lepra bzw. Tuberkulose-Zentren behandeln lassen. Die meisten dieser Zentren liegen aber in den Städten. Eine engmaschige Kontrolle (die Leute müssten dann hinfahren/laufen) oder ein längerer Aufenthalt ist für fast alle Dorfleute sehr schwierig hand zu haben (Logistik, Finanzen). Deswegen lassen sie es meistens einfach….

Deswegen hat das Gesundheitsamt Port-Berger beschlossen, den Hope-Projekten-Madagaskar dort im Bongolava-Gebirge die Vorbeugung, Behandlung und Nachsorge gegen TBC und Lepra zu übertragen. Wir bekommen dafür die nötigen Medikamente und Impfstoffe vom Staat gestellt.

Dr. Roseline und die Laboranten haben entsprechende Fortbildungen in Port-Berger besucht – hauptsächlich um deren Dokumentations-System kennen zu lernen. Impfungen gegen TBC führen sie ja schon lange durch.

Zu Ende gedacht, bedeutet das, dass wir irgendwann noch mehr neue Gebäude bauen müssen, um die Isolierung der ansteckenden Patienten zu gewährleisten. Was wir auch sehr gerne tun werden. Das würde (einmalig) ca. 2 x 3000 Euro zusätzlich kosten. Es werden ja auch zusätzliche Kosten für Hygiene usw. anfallen.

Bitte betet für unsere Leute vor Ort. Dass sie nicht von dem Corona Virus betroffen werden. Ehrlich gesagt, ich befürchte, dass Beatmungsgeräte in Madagaskar sehr rar sind. Wenn man bedenkt, dass die Abwehrkraft der Menschen durch die allgegenwärtige Unter- und Mangelernährung sehr heruntergesetzt ist, will ich mir gar nicht vorstellen, was passieren könnte. Bitte betet mit uns:

  • dass Gott gnädig ist und Madagaskar und auch Ambohitsara vor Corona bewahrt
  • um Weisheit bei den Politikern
  • dass die Maßnahmen greifen
  • ….

Jetzt ist eine schwere Zeit. Auch für uns Christen. Irgendjemand hat neulich gesagt: „Diese Zeiten bringt in den Menschen nur hervor, was eigentlich schon lange in ihnen ist. Es wird nur alles offenbar. Die Angst davor, nichts mehr unter Kontrolle zu haben. Die Angst, letztendlich doch zu kurz zu kommen (Hamsterkäufe). Der Egoismus….“ Lasst uns für unser Land und Madagaskar im Gebet vor Gott eintreten!

 

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Eine Antwort zu Lepra, Tuberkulose und Pest….

  1. Anne Lierath sagt:

    liebe Doris, fühle dich mit Liebe umfangen.
    hab herzlichen Danke für deien Infos.
    Ja, in Niedersachsen ist der Conrona- Virus auch angekommen.
    Ich war heute seit langem wieder in der Stadt : alle Gechäfte zu und fast kein Menschen unterwegs. Kein gutes Gefühl, doch wie gut, das ich Gott an meiner Seite habe.Da verblassen Angst und Panik.
    Nun, bei euch ist die Lage je viel schlimmer, ihr lebt ja praktisch immer am Rande einer Krise. Ich danke dir und allen Menschen, die sich nun noch mehr angagieren.
    Ich bete weiterhin um Realität – die mit Gottes Liebe, Gnade und Barmherzigkeit- lebbar ist und bleibt. Gott möge euch alle segnen , euch Kraft, Gesundheit und tiefen Glauben schenken. In Liebe, Anne aus Goslar

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