Viele Verbesserungen in Ambohitsara seit 2014

Was sich seit 2014 getan hat

Seit ich (Doris) das letzte Mal für längere Zeit in Ambohitsara (Sommer 2014) war, hat sich einiges getan. Ich kenne nur diesen Zustand:

  • es gab keinen Strom in den Häusern, außer in der Krankenstation. Der kam von einem kleinen Solarpanel, das wir 2010 relativ teuer von einer einheimischen Firma installieren ließen. Der Strom reichte nur für 2 bis 3 kleine Energie-Spar-Lampen, sowie 1 Steckdose, mit der man aber nur das Handy aufladen konnte. Sobald einer tagsüber mehr „drangehängt“ hat, konnte es passieren, dass man bei einem Notfall nachts in der Krankenstation kein Licht mehr hatte und mit der Taschenlampe herumfummeln musste.
  • es gab kein fließendes Wasser – man musste es mühsam mit Ochsenkarren in großen blauen Tonnen abholen. Morgens um 3 Uhr war die erste Fuhre – bis spät am Abend. Außerdem gab es in der ganzen Gegend wegen des schmutzigen Wassers in der Regenzeit oft Epidemien, bei denen immer wieder viele Kleinkinder starben.
  • die sanitären Anlagen waren am Ende ziemlich windschief.
  • Fast alle Dächer waren in der Regenzeit undicht – man hätte dringend das Stroh auswechseln müssen. Das ging aber leider nicht, weil uns die Dorfbevölkerung keine so großen Mengen liefern konnte.
  • In den Strohdächern „wohnten“ die Ratten – durch die Brandrodung hatten sie nicht mehr genug zu fressen auf dem Feld und kamen dann eben ins Haus. Sie haben alles angefressen, was man sich vorstellen kann (sogar mein Brillenetui), ganz abgesehen von dem Dreck und dem Lärm, den sie gemacht haben…

Diese Probleme wurden in den letzten Jahren behoben

  • Ende 2015 wurde die Wasserversorgung Phase 1 (sauberes, klares Wasser, aber noch nicht entkeimt) fertiggestellt. Ein Staudamm an einer Quelle mit Rohrleitung bis nach Ambohitsara wurde gebaut. Es gibt jetzt im Dorf sowie in allen Einrichtungen der Hope-Projekte ( Schule, neue Krankenstation….) mehrere Wasserstellen. Die blaue Tonne wird nur noch bei Bauarbeiten (man holt damit das Wasser von einer der Wasserstellen und bringt es per Ochsenkarren zum Zielort) genutzt. Seit wir sauberes Wasser haben,  gibt es in Ambohitsara keine Epidemien mehr und die Kindersterblichkeit ist deutlich gesunken.
  • Und unsere einheimischen Mitarbeiter haben große Pläne: Selbständig wollen sie einen Abzweig von der Wasserstelle nahe der neuen Krankenstation (CSB 2) direkt in das Gebäude des Behandlungsraumes  verlegen. So muss man dann bei den Behandlungen kein Wasser mehr vom Wasserhahn zapfen und irgendwo zwischenlagern. Sogar die Entkeimung des Wassers und Abwasserbehandlung sind vorgesehen. Darauf sind sie von ganz alleine gekommen…

 

  • Wir bemerken, dass vor allem bei unseren einheimischen Mitarbeitern wirklich eine Transformation stattfindet: Anstatt – gibt’s nicht, also finden wir uns damit ab (wie fast überall auf dem Land) zum: gibt’s nicht – wie können wir das trotzdem   bekommen… Sie müssen etwas nur 1 Mal sehen, dann kopieren sie es. Und im nächsten Schritt entwickeln sie es selbständig weiter (s. Beispiel Stromversorgung in meinem nächsten Blog-Artikel). Dies ist ein Meilenstein in Richtung Nachhaltigkeit.

 

  •  Neue sanitäre Anlagen wurden gebaut – in fester Zement-Ziegel-Bauweise. Dies war ein Pilot-Projekt, um andere Bauweisen als die traditionelle Bauweise (die Gebäude in reiner Lehm-Stohbauweise halten max. 5 Jahre) auszuprobieren. Damit sind jetzt die Klo’s die schönsten Bauten in Ambohitsara.
  • Bis März 2017 wurden fast alle Stroh-Dächer im Basiscamp, sowie einige der Dächer im Schulbereich durch haltbarere, dichte Wellblechdächer ersetzt. Für unsere Augen zwar nicht sehr hübsch (ist wahrscheinlich auch relativ warm drin), aber die Leute dort empfinden das als das „non plus Ultra“. Und jeder der in einem solchen Gebäude wohnt oder zur Schule geht, ist sehr stolz darauf.

Gebäude im Basiscamp mit Wellblechdach und angebautem Lagerhaus

  • Auch die Säuglings und Müttersterblichkeit in der ganzen Gegend ist rapide gesunken. Grund: Die schwangeren Frauen nutzen mehr und mehr die Dienste der Krankenstation sowohl in Form von Vorsorge-Untersuchungen als auch Entbindungen. Außerdem werden sie seit 2015 regelmäßig von den Mitarbeitern des medizinischen Teams in ihrem Dorf besucht.
  • Die Elektrifizierung aller Gebäude im Basiscamp …

Fortsetzung folgt….

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