Updates über die Projekte 3

Update No. 3

SADKO

Der SADKO ist jetzt fertig mit der Wartung in Tana. Er hat Tana mit unserem Team gestern verlassen und ist inzwischen (mit einer Übernachtung unterwegs, um der Müdigkeit beim Fahren vorzubeugen) gut in Port-Berger angekommen. Mit dabei waren Dr. Roseline, die 2 Fahrer Ruffin und Rapery, Derrick als Assistent und die neue Englisch-Lehrerin Josiane.  Sie ersetzt Vero, die ein Stipendium vom Missionszentrum bekommen hat und an der Uni in Tana ihr Bachelor in Lehramt macht. Wir brauchen dringend gut ausgebildete Lehrer in Ambohitsara….

Zum Vergrößern der Bilder, bitte auf dem einzelnen Bild doppelklicken!

Außerdem hat Anatole 80 kleine Bäume gekauft. Die kommen (neben vielen anderen Waren) auch mit nach Ambohitsara. Sie werden auf dem College-Gebäude als Windbrecher gegen Wirbelstürme gepflanzt. Es handelt sich hier um schnell wachsende Bäume, die man zur Holzgewinnung benutzen kann.

Folgendes wurde am SADKO gemacht:

  • das gesamte Motorenwerk geprüft (normale, regelmäßige Inspektion)
  • neue Originalreifen aufgezogen
  • die automatische Reifendruckanpassung wieder in Betrieb genommen
  • der gesamte Unterboden verstärkt
  • eine neue Plane mit Gerüst aufgezogen
  • „Ambohitsara-tauglich“ neu lackiert

Das hat 6 Wochen gedauert. In Deutschland wäre das ein „No Go“. Aber das hat schon seine Gründe. Die Spezialwerkstatt GAZKAR des SADKO ist sehr teuer. Deswegen haben wir nur die Elektrik und das Motorenwerk dort überholen lassen. Alles andere haben verschiedene andere Werkstätten oder Handwerker gemacht. Das ist zwar günstiger, aber es dauert eben…

Der Unterboden (die Bleche waren sehr dünn) – vor allem bei der Ladefläche – musste verstärkt werden, da er bei der Fahrt über die Pisten von Ambo und Umgebung ständig in „heftige Schwingungen“ versetzt wurde. Dadurch  sind  Risse entstanden, ja manchmal konnte man den gesamten hinteren Teil des SADKO „abnehmen“. Er musste ständig in Port Berger geschweißt werden. Was natürlich ziemlich lästig war.

Neue Reifen waren nach jetzt ca. 2,5 Jahren auf diesen Pisten dringend nötig  Bei den Original SADKO Schläuchen in den Reifen ist ein automatisches Ventil eingebaut. Von der Fahrerkabine aus kann man den Reifendruck automatisch anpassen: Luft ablassen und auch wieder zugeben. Das ist nötig, weil das Auto in unwegsamen Gelände Luft ablassen muss, damit die Reifen auf dem Untergrund besser haften. Sobald es wieder die Teerstraße befährt, muss aber wieder Luft eingefüllt werden. Ansonsten platzen die Schläuche bei höheren Geschwindigkeiten. Genau das ist dann in den letzten Jahren ständig passiert. Die Schläuche wurden dann mit „normalen Schläuchen“ ohne Spezialventile ersetzt.  Die Spezial-Schläuche waren nämlich nirgends zu bekommen und GAZKAR hat sich einfach geweigert, uns welche zu verkaufen. Sie wollten uns nur einen kompletten neuen Reifensatz verkaufen. Was natürlich Unsinn ist, denn die Reifen waren ja noch in Ordnung. Bei den „normalen“ Schläuchen musste man die Luft manuell ablassen und reinfüllen. Mit einem kleinen „Kompressor“ wie man sie in den Tankstellen in Deutschland findet. Bei jeder Fahrt muss das an allen 4 Reifen mehrere Male gemacht werden. Es gibt nämlich normale Piste – Piste die steil bergab geht – Teerstraße. Immer im Wechsel. Und bei jeder Straßenart muss der Reifendruck angepasst werden. Die Fahrer waren oft sehr müde und dann verständlicherweise zu „bequem“ den Reifendruck ständig per Hand anzupassen. Wer von uns kennt das nicht, dass er sich bei großer Müdigkeit sagt: „es wird schon gehen“. Außerdem wussten sie es anfangs gar nicht, dass die Schläuche deswegen platzten. Sie haben gedacht,  die hohe Temperatur in Madagaskar würde die Schläuche zerstören….deswegen hatten wir einen riesigen Verschleiß an Schläuchen und gefühlt bei jeder 2. Fahrt eine Reifenpanne. Aber jetzt haben wir neue Schläuche und unsere Fahrer wurden auch noch einmal (besonders der neue Fahrer) bei GAZKAR darauf geschult.

Danach wurden auch noch ganz viele andere Sachen ersetzt – vom Türgriff bis zum Auspuff. Alle Halterungen für die Plane, die Bänke und sonstige Befestigungen wurden auch repariert/ersetzt. Gefühlt wurde das Ding komplett auseinandergenommen und dann wieder zusammengesetzt. Das kann man in Madagaskar machen, da die Lohnkosten nur ein Bruchteil der Höhe in Deutschland betragen.

Am Ende kam der „Planen-Mensch“ und hat eine neue Plane abgemessen und dann maßgeschneidert angepasst und montiert.

Der SADKO wurde neu lackiert – jetzt ist er rot. Eigentlich wollten wir von Anfang an kein weißes Auto, weil die armen Mitarbeiter „sich zu Tode putzen“. Auch die Aufschriften wurden erneuert: „Jesus liebt Dich“ (seitlich),  „Halleluja“ (vorne), „Gebetserhörung“ (hinten) und die deutsche und madagassische Flagge. Er ist jetzt eine fahrende Evangelisations-Plattform und trägt Gottes Wort bis in die entferntesten Dörfer, bis ans „Ende der Erde“.

 

Jetzt strahlt unser SADKO wieder wie neu und ist bereit für eine neue Runder diakonisch-missionarischer Arbeit auf dem Plateau Bongolava.

Diese lange Zeit, in der der SADKO jetzt in Tana war, hatte natürlich leider auch seine negativen Folgen: die Versorgung und Betreuung  der Bevölkerung von Ambohitsara und Umgebung, sowie die Projektarbeit (Krankenwagen, Alpha, mobiles Team, Gemeindebetreuung, Logistik, Bautätigkeiten…) war in der  Zeit sehr schwierig. Alles musste wieder – wie in alten Zeiten – zu Fuß oder per Ochsenkarre erledigt werden. Und das dauert!

Jean Nests Witwe und die Waisen haben leider massive Schwierigkeiten. Ich hatte davon in einem meiner letzten Blog-Einträge berichtet:

Stürmische Zeiten

Wenn man in Madagaskar den Ahnenkult verlässt, ist das so, als ob man in Deutschland sämtliche Versicherungen kündigt. In Madagaskar wird man von der Sippe aufgefangen, wenn man in finanzielle oder sonstige Not gerät. Aber wenn man sich von den Ahnen abwendet, ist man auf sich allein gestellt. Wir als Missionszentrum haben der Familie als unseren Hilfsbeitrag das Schulgeld für die 3 Kinder erlassen. Die Witwe folgt – lt. Clement – Jesus nicht mehr. Der älteste Sohn ist hin- und hergerissen. Die Tochter hält nach wie vor an Jesus fest: Sie hatte 2 mal nachts einen Traum in dem sie eine Stimme gehört hat, die sagte: „du sollst Jesus folgen! Folge nicht deiner Mutter!“  Seitdem versucht sie auch auf ihre Mutter und ihren Bruder Einfluss zu nehmen…. Die Familie hat es nicht leicht!

Ackerbau

Wir hatten eine Super Reisernte. 80 Prozent der Anbaufläche wurde genutzt. Die beste Ernte,  die wir jemals hatten. Dr. Roseline hat gesagt, dass man die Erde dort – wegen dem Lehmboden –  alle 15 Tage wenden muss. Das ist natürlich ziemlich arbeitsintensiv. Deswegen u.a. konnte nicht die ganze Anbaufläche genutzt werden.

Bei dem Gemüse-Anbau wurde die gesamte Fläche ausgenutzt und  die Ernte war sehr gut. Besonders Auberginen. Es wurden z.T. täglich mehrere Säcke geerntet. Die Leute in der Schulkantine konnten sie teilweise schon nicht mehr sehen….Jetzt werden sie auch Kompost benutzen, den sie selber angelegt haben, um die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen. Der Spinat ist noch am Wachsen – er wird als Gemüsebeilage in der Schulkantine zum Reis gegessen.

Auch Moringabäume wurden wieder angebaut. Sie sind noch klein (15 cm), aber in 2 Jahren wird man sie in der Kantine und als Medizin einsetzen können.

Zusätzlich zu der Bananenplantage und den Papayas (da gibt es jedes Jahr viel Obst) haben wir jetzt auch noch Orangen, Mandarinen, Mangos,  u.a. Aber die müssen auch noch wachsen.

Eine andere Pflanze namens „Antsotry“ wird auch auf unserem Land angebaut. Es macht den Boden durch seine heruntergefallenen Blätter fruchtbar.

Die Maniok-Ernte – so haben unsere Mitarbeiter gesagt – wäre nicht so gut gewesen wie das letzte Jahr. Haben sie gedacht. Aber irgendwie können sie jetzt den Maniok auch säckeweise vom Feld nach Hause karren. Danke Jesus für dieses Wunder.

Der neue Damm des Ackerbaus funktioniert hervorragend.

Die Trinkwasserversorgung (der Damm)  wird jetzt von unseren Mitarbeitern jede Woche gereinigt – wegen Algenbildung. Früher haben sie immer auf die Dorfgemeinschaft gewartet, um den Damm alle 4 Wochen 1 x gründlich zu reinigen. Aber das hat sich als undurchführbar herausgestellt. Die Leute kommen einfach nicht, obwohl es eigentlich so vereinbart war. Deswegen machen unsere Mitarbeiter es jetzt wöchentlich, damit es nicht so arbeitsintensiv ist. Außerdem sieht man dann immer, ob die Wasserversorgung gut arbeitet.

Gemeindearbeit

Seit Pastor Clement das letzte Mal in Ambohitsara war, hat er verschiedene Dinge dort eingeführt.

Es gibt jetzt einmal im Monat eine Gebetsnacht in Ambohitsara. Für Mitarbeiter, Schüler, Gemeindemitglieder aus dem Dorf…. Sie beten für verschiedene Anliegen, singen, loben Gott, … Das letzte Mal haben ca.  60 Leute teilgenommen – Halleluja.

Auch ein gemeinsames Fasten an manchen Tagen gibt es jetzt dort.

Und die schon bestehenden Veranstaltungen werden gut in Anspruch genommen: Hauskreise, Gebetskreise, Gottesdienste in den verschiedenen Dörfern, Jugendarbeit….

Wir hier in Deutschland beten und sammeln Geld für eine sog. „Erweckungswoche“ in Ambohitsara. Es soll den unbekehrten Mitarbeitern die Gelegenheit geben, Jesus kennenzulernen. Und außerdem auch zur geistlichen Erfrischung und Erneuerung dienen. Wir haben jetzt 10 Jahre Gottes Wunder und Wirken erlebt. Jetzt wollen wir vor Gott auf die Knie gehen, für die nächsten 10 Jahre…. Es werden verschiedene Sprecher da sein, die geistliche Themen behandeln. Und es wird natürlich  auch Essen, Gottesdienste und gemeinsame Gebetszeiten geben.

Für mich persönlich ist es ein Anliegen, dass in Ambohitsara nicht nur den Leuten geholfen wird. Ich wünsche mir, dass dort die Gegenwart Gottes „Wohnung nimmt“. So wie in der Stiftshütte in der Wüste. Dass jeder, der dorthin kommt, die Herrlichkeit und Anwesenheit Gottes wahrnimmt, so dass man gar nicht mehr weg will. So ähnlich wie Mose vor dem brennenden Dornbusch stand und ganz genau merkte – das hier ist heiliger Boden.

Das wünsche ich mir, dafür bete ich, arbeite ich, gebe ich Finanzen dorthin. Ich lade Euch alle ein, weiterhin mitzumachen. Es lohnt sich. Ich merke immer mehr, dass am Ende ich die Beschenkte bin….

Die Kinder von Ambohitsara, sowie die Mitarbeiter des Missionszentrums danken Euch für Eure Gebete und finanziellen Beistand, so dass Ihr uns auf diese Weise helft,  die Herrlichkeit Gottes im Alltag sichtbar zu machen.

 

 

Misaotra betsaka – Vielen Dank – sagen die Kinder und Erwachsenen von Ambohitsara und Umgebung

 

 

 

 

Vielen Dank für alle Gaben!

Spenden per Banküberweisung

Empfänger: HOPE e.V. Madagaskar
IBAN: DE36622515500220012366
Bank: Sparkasse Hohenlohekreis  (Deutschland)
BIC: SOLADES1KUN
Verwendungszweck: Madagaskar  (+ ggf. Teilprojekt, z.B. „Wasserversorgung“)
+ Ihre Anschrift  (für Ihre jährliche Spendenbescheinigung)

 

 

 

 

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