Updates über die Projekte
Da wir vor ca. 1 Woche per Zoom mit Anatole und Dr. Roseline gesprochen haben, können wir Euch jetzt einige Neuigkeiten berichten.
Krankenhaus und Labor
Wir haben immer noch mit der Malaria-Epidemie in Ambohitsara zu kämpfen. Wir haben das jedes Jahr in der Regenzeit. Die Mücken vermehren sich um diese Zeit stark. Außerdem gibt es besonders in den Dörfern rund um Ambohitsara viele Leute – vor allem Kinder unter 5 – die zusätzlich zu der Malaria noch Typhus und/oder Amöbenruhr haben. Weil diese Dörfer eben keine Wasserleitung mit sauberem Trinkwasser besitzen. Es kommen auch vermehrt verzweifelte Menschen aus sehr weit entfernten Dörfern zum Buschkrankenhaus.
Es kommen auch in letzter Zeit viele junge Frauen, um im Buschkrankenhaus zu entbinden – sie wollen ihr Baby lieber bei uns, als in der Hütte zu Hause, zur Welt bringen. Das zeigt uns, dass ein Umdenken stattgefunden hat. Vor allem bei jungen Menschen, die vermutlich in die Missionsschule der Hope-Projekte-Madagaskar gegangen sind.
Corona gibt es im Bongolava-Gebirge Gott sei Dank nicht. Aber wegen den Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung in der Hauptstadt kam es zu Engpässen in der Medikamenten-Versorgung. Die Händler durften z.T. ihre Geschäfte nicht öffnen – jedenfalls der, bei dem wir immer kaufen. Gott sei Dank – und das ist wirklich eine Gebetserhörung – ist Dr. Roseline gerade in Tana wegen der Wartung des SADKO. Sie konnte dort das Problem sehr schnell lösen. Dafür sind wir Gott von ganzem Herzen dankbar.
Sie möchte auch Kontakt mit Dr. Hary von SALFA aufnehmen. SALFA ist eine Missionsorganisation der lutherischen Kirche, bei der unser Missionsdirektor Anatole und auch Dr. Roseline früher gearbeitet haben. Sie will ihn bitten, nach Ambohitsara zu kommen, um mit unserem Ultraschall-Gerät Ultraschall-Untersuchungen bei den Menschen dort zu „bewerben“. D.h. zu erklären, dass es sinnvoll ist, diese Untersuchung zu machen. Sie kostet zwar etwas, aber im Endeffekt spart man sich viel Geld. Und er soll Dr. Roseline auch mit dem Umgang helfen – es ist ein gespendetes, deutsches Gerät und sie kämpft immer noch mit den Einstellungen. SALFA hat vermutlich auch solche (oder ähnliche) Geräte. Der Plan ist, das zeitnah anzugehen, weil die Menschen jetzt etwas mehr Luft in ihren Finanzen (wegen der eben erst eingebrachten Reisernte) haben.
Unsere Mitarbeiter Clement, Philibertine und Viviane sind inzwischen wieder genesen (s. letzter Blogeintrag). Clement ist schon wieder zurück in Fianarantsoa (Süd-Madagaskar), wo er studiert.
Schule
Auf dem Bongolava-Gebirge gibt es, wie gesagt, kein Corona. Trotzdem besteht die Regierung auf den Maßnahmen und hatte unsere Missionsschule für 3 Wochen über Ostern geschlossen. Jetzt findet bei den Abschlussklassen wieder normaler Unterricht statt. Die Vorschule, die 1. und die 2. Klasse dürfen leider nicht zur Schule kommen. Die anderen Klassen werden geteilt und kommen jeden 2. Tag.
Das ist besonders blöd, da ja alle Schüler, außer der Abschlussklassen, schon letztes Jahr nicht vorrücken durften. Und Homeschooling gibt es dort nicht. Die Leute in den Dörfern haben ja oft nicht mal ein Handy oder eine Uhr….Geschweige denn einen PC. Oder Internet.
Dieses Jahr wird das nicht passieren: unser Missionsdirektor Anatole hat vorgegeben, dass die Missionsschule sich nicht an das „reguläre Schuljahr“ halten wird. Das Schuljahr wird so lange dauern, bis die Schüler alles gelernt haben, was sie sollten….
In der Schulkantine wird mit dem „Menü“ immer gewechselt. Leider hatten wir beim Maniok im Ackerbau eine Missernte. Die Reisernte war dafür die beste Ernte, die wir jemals erzielen konnten. Aber er reicht wie immer nicht aus für so viele Leute. Wir müssen zukaufen, und das ist teuer. Wir können auch nicht jetzt, kurz nach der Erntezeit eine Menge davon kaufen (da ist der Reis billiger), wegen Lagerungsproblemen.
Wir kaufen kleine Mengen Reis und geben öfter Bohnen dazu – was die Kinder aber leider nicht mögen, da die Köchinnen auch die Zubereitung von Bohnen nicht so „drauf“ haben. Esther aus Port-Berger hat sie wohl schon mal geschult, aber diese Köchinnen sind schon nicht mehr da…. Esther (eine unserer früheren Projektleiterinnen) kann wirklich sehr gut kochen und hat das auch schon früher als Catering für Konferenzen der lutherischen Kirche in Port-Berger gemacht. Es ist aber geplant, dass so eine Bohnen-Zubereitungs-Schulung bald wieder stattfindet.
Als Beilage verwenden wir nach wie vor Fleisch und Fisch. Aber auch das ist ziemlich teuer geworden. Deswegen wird es mit Gemüse, „Vary-lava“ (getrocknete Minifische) und getrockneten Minigarnelen gemischt.
Wir danken Gott für das, was er uns geschenkt hat und immer noch schenkt. Wir danken auch den ca. 100 Paten, die wir inzwischen für die Schule haben, durch deren Aktion wir die Versorgung der Schulkantine inzwischen gewährleisten können. Mehr Paten bedeutet natürlich auch mehr Essensqualität für die ca. 600 Kinder. Unsere Kinder sind so fröhlich und glücklich, wenn sie zur Schule gehen können, egal wie – auch in Anbetracht der o.g. schwierigen Umstände.
Vielen Dank für Eure Unterstützung für die Kinder von Ambohitsara. Was wären wir ohne Euch!
Wenn jemand noch die Schulkantine unterstützen, oder etwas zum Medizinfond für die Malaria-Epidemie-Bekämpfung beitragen möchte – wir freuen uns für jede Gabe.
Die Kinder von Ambohitsara sagen: Misaotra betsaka – vielen Dank!
Fortsetzung folgt….
Spenden per Banküberweisung
Empfänger: | HOPE e.V. Madagaskar |
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