Die Wunder Gottes in der Missionsschule

Heute möchte ich Euch etwas über die Missionsschule erzählen.

Wie sah die Bildung vor der Ankunft des Missionszentrums in Ambohitsara aus?

  • Die bisherige Dorfschule endete nach der 3. Klasse. Erschwerend kam dazu, dass alle Kinder dieser Dorfschule in einem gemeinsamen Klassenzimmer im Frontal-Unterrichts-System  unterrichtet wurden. Dadurch war der Lerneffekt verständlicherweise sehr niedrig.
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  • An manchen Tagen gab es gar keinen Unterricht, da die Kinder auf den Feldern des Dorflehrers  arbeiteten. Das war die übliche „Bezahlung“, weil es keinerlei staatliches Schulsystem hier gab und die Eltern „irgendwie“ doch für Schulbildung sorgen wollten.
  •  Eine weitere Schwierigkeit der damaligen Dorfschule war, dass kein Kind die erforderlichen Nationalprüfungen ablegen konnte, um überhaupt einen Schulabschluss zu erwerben oder um auf eine weiterführende Schule gehen zu können. Sie kamen gar nicht bis zur 6. Klasse – dem untersten Schulabschluss in Madagaskar.
  • Die meisten  Kinder hatten keine Geburtsurkunde. Bisher wurden die Kinder normalerweise  nicht in einem Krankenhaus, sondern im Dorf, in der Hütte, von einer traditionellen Geburtshelferin entbunden.  Viele Kinder, die im Dorf geboren werden, wissen gar nicht, wie alt sie sind und wann sie geboren wurden. Wenn sie ihre Eltern fragen, sagen diese so etwas wie: „während der Reisernte, in dem Jahr, als es viele Heuschrecken gab…“ Und ohne Geburtsurkunde wird kein Schüler zur Nationalprüfung zugelassen.
  • Die meisten Eltern sind Analphabeten. Schulbesuch war für sie Zeitverschwendung. Um zum Unterhalt der Familie beizutragen, arbeiteten die Söhne auf den Feldern und als Rinderhirten bei reichen Familien. Die Töchter wurden früh verheiratet – oft schon ab 12 Jahren –  wegen des Brautgeldes, das der Schwiegersohn an die Familie bezahlt hat.
  • Manchmal wollten Eltern ihre Kinder aber doch in eine weiterführende Schule schicken. Das ging aber damals nur in der nächsten größeren Stadt – Port-Berger. Die ist aber 8 Stunden Fußmarsch von Ambohitsara entfernt. Und es gibt bis heute weder Straßen noch öffentliche Verkehrsmittel. Deswegen war das  für viele Schüler und Schülerinnen ein Drama. Die Jugendlichen wurden oft allein nach Port-Berger geschickt und waren dann dort auf sich allein gestellt. Die meisten von ihnen wurden entweder schwanger oder drogenabhängig. Sie waren durch ihre Kultur einfach völlig damit überfordert, in diesem Alter ohne Elternteil allein auszukommen. Bei manchen Schülern ging die Mutter mit nach Port-Berger, der Vater blieb im Dorf und bestellte die Felder. Oft wurde die Frau dann von einem anderen Mann schwanger, was typisch ist, in dieser ehebruch-lastigen Gesellschaft Madagaskars. Also Zerstörung ohne Ende!

Was haben wir als Missionszentrum getan?

Gott hat uns eine klare Vision gegeben, wie wir diesen Leuten dort oben, im Bongolava-Gebirge Madagaskars helfen sollen, um auf diese Weise das Evangelium von Jesus Christus bekannt zu machen. Jeder von Euch, der Anteil am Missionszentrum hat, hat „den Preis bezahlt“, wie die Bibel es ausdrückt. Ohne das geht es nicht! Wir alle haben gebetet, gearbeitet, unser Leben, unsere Finanzen, unsere Kraft auf das Ziel Gottes fokussiert. Jeder auf seine Art. Manche opfern Zeit, um für uns zu beten. Andere geben Geld, das sie sonst für Urlaub, Autos, oder so etwas hätten ausgeben können. Wieder andere investieren Zeit, Ideen und vieles mehr. Ich erinnere mich, jedes Mal wenn ich vor Ort in Ambohitsara war, habe ich in kleinen Hütten aus Lehm gewohnt. Ich hatte Angst vor den Insekten, das tägliche Duschen war eine „Aktion“, es war heiß, staubig, mir taten alle Knochen weh, von der ungewohnten „Handarbeit“…. Aber ich habe immer viel mehr zurückbekommen, als das, was ich gegeben hatte. Ich war einfach glücklich dort. Eine unserer Jugendlichen bei einem Missionseinsatz hat das einmal sehr treffend ausgedrückt:“Ambohitsara – das Land ohne Zeit und ohne Geld“… Wer dort ist, der verliert völlig das Zeitgefühl. Man lebt einfach. Man weiß nur, wann es Sonntag ist – weil man da zur Kirche geht. Und kaufen kann man dort auch fast nichts, also ist das Geld nutzlos.

  • Wir haben „klein angefangen“. Das ist ein biblisches Prinzip. Jesus kam als Baby auf die Welt und „wuchs an Weisheit und Vollmacht und gewann Gunst bei allen Menschen.“ Genauso haben wir es auch gemacht. Wir verwenden immer eine Modulbauweise – wir starteten etwa im Oktober 2009 mit einer funktionsfähigen, guten  Grundschule. Unsere Gebäude waren einfach, aber mit ausreichend Platz für jede Altersstufe.  Die Dorfleute von Ambohitsara und Umgebung sahen das erste Mal in ihrem Leben eine komplette Grundschule von innen, wie es eigentlich in Madagaskar vorgeschrieben ist, von der 1. bis zur 6. Klasse.
  • Danach erweiterten wir die Grundschule schrittweise, jedes Jahr eine Klasse mehr, bis zum Abitur. Seit 2015 kann jedes Kind jeden der 3 Schulabschlüsse Madagaskars erwerben: Grundschulabschluss, Mittlere Reife oder Abitur.
  • Außerdem sicherten wir die Qualität der Bildung durch regelmäßige Lehrerfortbildungen. Die Lehrer der Unterstufen sind in Madagaskar oft keine  Lehrer mit Lehramt-Studium, sondern Abiturienten. Wir bringen ihnen bei, Lehrpläne zu erstellen, die mit dem Lehrstoff des Kultusministeriums übereinstimmen. Und sie müssen sich daran halten, damit die Schüler ihre Nationalprüfung bestehen. Und das ist dann auch fast immer der Fall, im Gegensatz zu anderen Schulen. Dies macht dann unsere Lehrer, die wir selbst ausgebildet haben,  zu den begehrtesten Mitarbeitern auch an allen Schulen in der ganzen Umgebung. Es ist wie ein Karrieresprung für sie.
  • Es gibt auch das Gegenstück dazu für die Schüler: sog. Lerncamps. Da die Kinder in den Hütten zu Hause kein elektrisches Licht haben, können sie abends, wenn sie von der Schule kommen, nicht mehr effektiv lernen. Diese Lücken werden durch Lerncamps geschlossen, bei denen sie ca. 1 Woche unter der Aufsicht der Lehrer zusammen wohnen, essen und lernen. Sie werden auch geistlich von unseren Evangelisten betreut: es gibt Gottesdienste, Gebetszeiten, Andachten….Diese Lerncamps finden am Ende jedes Trimesters statt.
  • Die Kinder und Jugendlichen, die vorher noch nie zur Schule gegangen, aber schon viel zu alt für die erste Klasse waren, konnten ein Sonderprogramm absolvieren (ASAMA).  In diesem Sonderprogramm durchlaufen solche Kinder das gesamte Schulprogramm der Grundschule innerhalb eines Schuljahres. An dessen Ende legen sie mit allen anderen 6.-Klässlern die Nationalprüfung ab und können dann in die Realschule vorrücken.
  • Gleichzeitig kümmerten wir uns um die Beschaffung von Geburtsurkunden für die Kinder, ohne die sie keinen Schulabschluss bekommen konnten. Es war anfangs eine umständliche Aktion, für die Schüler im Nachhinein eine solche Urkunde zu besorgen. Das ging nur mit Gerichtsbeschluss in Port-Berger und mit entsprechenden Zeugen.  Es war jedes Mal mit viel Zeitaufwand und Kosten verbunden.  Die Dorfleute besitzen normalerweise keine Uhr und haben kein „modernes Zeitgefühl“, deshalb war die Einhaltung von Terminabsprachen mit dem Richter sehr mühsam.  Und für die neue Generation gehört die Ausstellung einer Geburtsurkunde zur Normalität  – jedes Kind, das im Buschkrankenhaus in Ambohitsara geboren wird, bekommt sofort eine Geburtsurkunde.
  • 1 Jahr nach dem Start der Schule eröffneten wir in Ambohitsara die Schulkantine. Jedes Kind bekommt mindestens einmal am Tag eine gesunde, warme Mahlzeit. Dadurch sind   unsere Kinder nicht ständig hungrig, müde und apathisch, wie viele Schulkinder auf dem Land in Madagaskar, sondern gut ernährt, leistungsfähig und fröhlich. Keines hat einen für Entwicklungsländer typischen „Hungerbauch“. Die Schulkantine ist ein großer Segen für diese Kinder.
  • Jetzt zählt die Missionsschule dadurch zu den Besten des ganzen Landes. Die Erfolgsquote unserer Kinder bei allen Nationalprüfungen sind sehr hoch – ca. 70 bis 100 Prozent. Bei den meisten anderen Schulen haben nur max. ca. 30 Prozent der Schüler bestanden. In manchen Dorfschulen hat es sogar noch nie ein Kind geschafft, überhaupt eine Nationalprüfung zu bestehen.  Und unser Erfolg hat sich herumgesprochen! Z.B. gab es da einen Familienvater, der ein höherer Beamter war und der nach Port-Berger versetzt wurde. Schon vor seinem Umzug hatte er von der Missionsschule gehört und wollte seine Kinder unbedingt hinschicken. Enttäuscht erfuhr er von den örtlichen Schulbehörden, dass diese Schule in einem fast unzugänglichen Dorf liegt und dass es eine Tagesreise dauert, um dorthin zu kommen.

Große Veränderungen sind durch die Missionsschule in der ganzen Gegend zu beobachten:

  • Sogar die anderen Schulen im ganzen Landkreis Port-Berger mussten sich anpassen und massiv in ihre Bildungsqualität investieren, um nicht „außen vor“ zu bleiben. Sie wurden von den Eltern unter Druck gesetzt, weil sehr viele Eltern ihre Kinder in die Missionsschule in Ambohitsara schicken wollten.  Wir konnten sie natürlich nicht alle aufnehmen, aber wir nahmen so viele auf, wie es uns möglich war. Dieser Umstand zwang die anderen Schulen der Gegend, nicht mehr nur „Dienst nach Vorschrift“ zu machen, sondern sich zum Ziel zu setzten, dass ihre Schüler die Nationalprüfungen bestehen.  So haben dadurch nicht nur unsere Kinder mehr Chancen, sondern auch die Kinder des ganzen Landkreises.
  • Die Erfolgsstatistik der gesamten Kommune stieg  durch die Ergebnisse der Nationalprüfungen der Schüler des MZPB  rapide an. So wird die Bildungsqualität auf dem Land in der ganzen Gegend von den Stadtleuten nicht mehr als „Busch-Niveau“ betrachtet.
  • Eine  Aufwertungen der Missionsschule ist, dass wir mittlerweile beauftragt wurden, die Sport-Nationalprüfung für die Mittlere Reife auf dem Plateau Bongolava abzunehmen. D.h. wir sind jetzt das Sport-Prüfungszentrum und die Realschüler aus den Nachbarkommunen müssen zu uns kommen. Früher war es umgekehrt und manchmal sehr demütigend für unsere Schüler.  Einmal kamen sie mit den Ochsenkarren in Port-Berger an, staubbedeckt, und   hatten keine Zeit mehr, sich zu waschen. Die Lehrer in Port-Berger haben sich über die „schmutzigen“ Schüler aus Ambohitsara lustig gemacht. Jetzt sind unsere Schüler die selbstbewussten, stolzen Gastgeber bei diesen Prüfungen und  müssen nicht mehr die lange Reise nach Port-Berger antreten. Wer hätte damals gedacht, dass so etwas möglich gewesen wäre.
  • Mittlerweile können unsere Schüler ab der 12. Klasse sogar wählen, ob sie den Leistungsschwerpunkt auf Biologie, Sprachen oder Mathematik setzen. Es gibt sogar gespendete Laptops für IT Unterricht. So etwas habe ich bisher nur in den Provinzhauptstädten gesehen.
  • Eine komplette Generation von Schülern hat inzwischen einen Schulabschluss in Ambohitsara. Kein Mensch hätte gedacht, dass Bauernkinder nach einem solchen „Stern“ greifen könnten. Man könnte sagen, dass die ganze Gegend entwicklungsmäßig  um „100 Jahre in die Zukunft“ gesprungen ist. Alle Möglichkeiten stehen dieser Generation jetzt offen. Ich erinnere mich noch, dass die Kinder früher, wenn ich sie gefragt habe,  als Berufswunsch „Erdnussbauer oder Lastwagenfahrer“ angegeben haben. Jetzt wollen sie Ärzte, Ingenieure, Minister und Wissenschaftler werden.
  • Mittlerweile sind die ersten Schulabgänger der Missionsschule sogar in verschiedenen Behörden des Landkreises tätig. Andere Absolventen studieren zurzeit an den verschiedenen Universitäten des Landes oder haben sogar schon akademische Abschlüsse (Bachelor, Master…)
  • Die Eltern der meisten Schüler hatten früher normalerweise nie Bargeld, nur nach der Ernte, wenn sie etwas davon verkauft haben, um Kleidung u.ä. kaufen zu können. Inzwischen bringen ihre gut ausgebildeten Kinder regelmäßig, jeden Monat – für lokale Verhältnisse – beträchtliche Summen nach Hause und helfen so auf effiziente Weise der Großfamilie. Die Eltern merken jetzt (nach anfangs heftigem Widerstand), dass Bildung tatsächlich der Armutskiller Nummer 1 ist und keine Zeitverschwendung darstellt.
  • Eine andere Besonderheit der Missionsschule sind die freiwilligen Helfer aus Europa. Seit 2009 kamen viele Missionare – meist Jugendliche –  nach Ambohitsara, um z.B. auch in der Schule mitzuarbeiten. Das half unseren Schülern sehr, einen gesunden Umgang mit Europäern zu entwickeln. Im Allgemeinen legen die Kinder und auch die Erwachsenen in Afrika eher eine misstrauische bzw. von Minderwertigkeitskomplexen geprägte Haltung gegenüber Weißen an den Tag. Jetzt ist das nicht mehr so, die Kinder spielen begeistert mit den Ausländern und „kleben“ förmlich an ihnen. Man sah selten einen von ihnen ohne ein Kind an der Hand. Einige arbeiteten auch als Sprachassistenten im Fach Deutsch in der Schule.  Dadurch konnten sich die entsprechenden Schüler und Schülerinnen eine sehr gute Aussprache aneignen. Ein lustiges Detail: die Kinder der Sprachassistenten aus der Schweiz sprachen mit einem Schweizer Akzent.
  • Auch von außen hat sich viel verändert. Durch die vielen Gebäude des Missionszentrums (inzwischen 32) ist der Flächenanteil des MZPB 4 bis 5 mal größer als das Dorf selber. Ein Mann, der nach langer Zeit wieder zurück nach Ambohitsara kam, sagte: „Es ist, als ob ein neuer Stadtteil plötzlich aus dem Himmel heruntergekommen wäre!“
  • Und was das Wichtigste ist: Wir als Missionsschule bieten nicht nur eine hohe fachliche Kompetenz an, die den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, hervorragende schulische Leistung zu erbringen. Wir wollen sie nach Möglichkeit auch ganzheitlich ausbilden. Das heißt für uns, nicht nur Wissen und Erkenntnisse zu vermitteln, sondern auch ihre Persönlichkeit anhand der Werte von Jesus Christus und der Bibel zu prägen. Das wissen die Leute, die zu uns kommen, auch zu schätzen – deswegen heißen wir ja auch Missionsschule. Und das hat sich herumgesprochen. Z.B. eine Mutter aus dem Nachbardorf, die auch die Möglichkeit hatte, ihre Kinder in eine andere Schule zu schicken, sagte bei einer Elternversammlung: „In der Missionsschule herrscht Disziplin, Ordnung und es fällt keine Unterrichtsstunde aus, wie in den anderen Schulen, wo an manchen Tagen gar kein Unterricht stattfindet. Meine Kinder sind in Ambohitsara gut aufgehoben und das ist mir sehr viel wert.“  Viele von unseren Schülern finden durch Evangelisationen, durch die Schülermission, durch die Jugendarbeit, die wir betreiben, zu Jesus. Es verändert ihr Leben für immer.

 

Unsere aktuellen Herausforderungen

Wir haben nicht mehr genug Platz in der Schule. Es wird sehr eng in den unteren Klassen. Im Kindergarten, in der Vorschule und in der 1. Klasse herrscht extreme Raumnot. Viele Kinder sitzen auf dem Boden. In manchen Klassen gibt es 70 Schüler oder mehr.

Auf den Kindergarten und die Vorschule können wir nicht verzichten, weil die älteren Kinder nur zur Schule gehen können, wenn es eine Betreuungsmöglichkeit für ihre jüngeren Geschwister gibt. Ihre Eltern sind tagsüber mit Feldarbeit beschäftigt und es ist die Aufgabe der älteren Mädchen, sich um die kleinen Geschwister zu kümmern und für den Haushalt zu sorgen.

Deswegen haben wir angefangen, mehrere neue Gebäude für die Schule zu bauen. Ein riesiges Gebäude (E9 genannt) entsteht gerade an dem Ort, wo die alte Schulkantine früher stand. Diese wurde noch von den Eltern der Schüler 2009 oder 2010 gebaut. Leider mit Konstruktionsfehler, so dass sie einsturzgefährdet war und wir sie abreißen mussten. Hier entsteht jetzt ein neues Schulgebäude für die unteren Klassen und gleichzeitig auch für die Lehrer und das Equipment. Dadurch wird im Basiscamp dann wieder dringend benötigter Platz frei.

Das Problem ist: wir können nicht mehr so billig bauen, wie früher. Wir müssen einen Teil des Gebäudes mit Ziegeln oder Zementsteinen bauen. Warum? Um unsere Laptops, Bücher, den Drucker und andere wertvolle Sachen dort zu lagern. Damit man nicht immer wegen jeder Kopie ins Basiscamp laufen muss. Außerdem braucht man die Bücher in der Schule und nicht im Basiscamp. Und in der Regenzeit werden die Sachen beim Transport nass und gehen schnell kaputt. Da die Sachen sehr wertvoll für die Leute dort sind, werden sie leicht gestohlen.

In der Schule ist nachts niemand, im Gegensatz zum Basiscamp. Es kann in unseren einfacheren Gebäuden leicht eingebrochen werden. Der Dieb braucht nur die dünne  Zementschicht an der Erdwand  mit einem Stock zu entfernen. Ein paar mal draufhauen reicht schon. Dann muss er nur eine Schüssel Wasser nehmen und die Erde an der Stelle (an der Tür, beim Riegel) wegwaschen. Und schon kann er seine Hand reinstecken, die Tür von außen öffnen und er ist drin!

Dieses neue Schulgebäude kostet uns ca. 10.000 Euro, weil es eben einen Teil hat, der mit Zementsteinen und Ziegeln gebaut wird. Durch den guten bisherigen Wechselkurs konnten wir einen großen Teil dieses Gebäudes selbst finanzieren. Es fehlen uns noch etwa 3500 Euro. Aber wir haben, wegen der massiven Raumnot, einfach angefangen zu bauen – im Glauben, dass Gott uns auch das restliche Geld zur rechten Zeit geben wird. Wer mit uns in diese Kinder investieren will, ist herzlich eingeladen.

Eine andere, sehr erfreuliche Entwicklung: Das neue Gästehaus in Port-Berger ist fast fertig. Wir hatten ja lange Zeit ein Gebäude gemietet, wurden aber von dem Eigentümer gekündigt. Aber da wir immer noch das Land der früheren Tierhaltung haben, konnten wir dort anfangen, ein neues Gästehaus zu bauen. Es gibt dort Schlafplätze für 50 Leute, eine Küche, Geschirr und alles was man sonst so braucht. Die  Lerncamps finden dort statt und unsere Schüler werden auch da untergebracht, wenn sie zu den Nationalprüfungen und zu den  Sportprüfungen (die 13.Klassen)  nach Port-Berger gehen müssen. Auch alle Leute, die etwas mit dem Missionszentrum zu tun haben (Gäste, Mitarbeiter) kommen erst mal dort an. Außerdem überlegen wir uns, ob wir nicht ein Evangelisationszentrum und einen Alphabetisierungsstützpunkt dort aufbauen – in Zusammenarbeit mit der Kirche in Port-Berger. Auch in Port-Berger gibt es immer noch Analphabeten und Unbekehrte! Dieses Gebäude ist schon voll finanziert, durch eine Kinderstiftung aus Deutschland.

Wir freuen uns so sehr, dass Gott uns gebraucht um seinen Willen im Bongolava-Gebirge durchzusetzen. Man kann es von Jahr zu Jahr beobachten, wie eine sichtbare und spürbare Transformation in der ganzen Gegend stattfindet. In allen Ebenen des Lebens der Dorfleute. Mittlerweile kann die neue Generation buchstäblich dort „nach den Sternen greifen“.

Die Kinder und Jugendlichen bedanken sich bei Euch und sagen:

Misaotra Betsaka – vielen Dank

 

 

 

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