Ambohitsara – Ort der Hoffnung
In Ambohitsara wird es immer schöner. Äußerlich und innerlich. Das Krankenhaus wurde schon öfter mit einer „Tür zum Himmel“ verglichen. D.h. dass dort viele Menschen – manchmal zum allerersten Mal – mit Jesus Christus und der Botschaft der Vergebung – in Kontakt kommen. Wenn man in die Gesichter der Wartenden schaut, dann sieht man, dass die Leute sich da gut aufgehoben und geborgen fühlen, auch wenn es einigen Menschen richtig schlecht geht. Z.B. diese Frau unten stillt ihr Baby obwohl sie selber sehr unterernährt ist.
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Ich war ja jetzt schon sehr lange nicht mehr in Madagaskar. Wegen Corona bekommen Ausländer keine Einreiseerlaubnis. Aber in Madagaskar – jedenfalls auf dem Land – sind alle Beschränkungen und Maßnahmen aufgehoben worden. Jetzt kann ich nur noch die Bilder anschauen, die ich regelmäßig von unseren Mitarbeitern bekomme. Und ich sehe jedes Mal, wie sie mit ihren eigenen Mitteln versuchen, Ambohitsara zu verschönern. Anscheinend gibt es im Buschkrankenhaus „Blumenfreunde“. Sie haben einen kleinen Sichtschutz mit viel Grün vor dem „Wartezimmer“ errichtet.
Die Epidemie (Magen-Darm und Husten) ist unter Kontrolle – wir haben kaum Tote zu beklagen. Das einzige Todesopfer, von dem wir wissen, (ein Kleinkind) wurde zuerst zu den Schamanen gebracht. Als es schon viel zu spät war, hat sich die Familie noch auf den Weg nach Ambohitsara gemacht. Meist sind in solchen Fällen die Oma’s die „treibenden Kräfte“. Das Kind ist leider unterwegs zum Buschkrankenhaus verstorben. Zu Gesicht bekommen haben wir es auch nicht, da die Leute, nachdem das Kind gestorben war, wieder umgekehrt sind….
Inzwischen gibt es leider wieder die nächste Epidemie: Wie schon in vielen anderen Jahren, Malaria. Besonders sind auch diesmal wieder die Kleinkinder am stärksten betroffen. Man kann das leider auch nicht groß verhindern. Mücken (durch Mückenstiche kann man Malaria bekommen) gibt es in der Regenzeit sehr viele und Mückennetze sind rar. Wenn überhaupt, haben die Eltern welche über ihrem Ehebett. Dort schlafen auch die aller kleinsten Kinder mit, so dass manche wenigstens nachts geschützt sind. Die anderen Kinder schlafen auf einer Matte auf dem Boden und sind meist schutzlos….
Wie gut dass es den „Kleinkinder-Fond“ gibt und die Eltern jetzt doch vermehrt und meist auch rechtzeitig mit ihren kranken Kindern ins Buschkrankenhaus kommen. Vielen Dank noch einmal an alle, die diesen Kleinkinder-Fonds wieder „aufgefüllt“ haben.
Nach wie vor müssen wir immer noch Leute nach Port-Berger schaffen, wenn sie eine dringende OP brauchen. Hier 2 Geschichten:
Die Tochter von Gaston kam vor ca. 2 Wochen gegen 4 Uhr morgens ins Buschkrankenhaus, wegen eines akuten Abdomens. Sie hatte vor ca. 6 Wochen eine Blinddarm-OP und irgendwas war wohl schief gegangen, etwas hatte sich entzündet oder so…. Sie hat auch ein Baby, das 7 Monate alt war. Sie wurde in den SADKO gepackt, musste aber auf dem Rücksitz, hinter dem Fahrer liegen. Normalerweise werden die Kranken immer auf die Ladefläche mit einer Matratze gelegt. Da können sie dann auch nicht herunterfallen. Aber da wir zu der Zeit noch keine Plane hatten, ging das wegen der Regenzeit nicht. Die Patientin musste nach vorne in die Kabine, die Angehörigen mit dem Baby mussten auf der (zugigen) Ladefläche sitzen.
Nach einer Weile Fahrt hat es angefangen zu regnen. Es hat so heftig geregnet, dass sie anhalten mussten, um wenigstens das Baby ins Trockene in die Fahrerkabine zu bringen. Es war noch dunkel. Und rutschig. Am Beginn des Abhangs der „Bundesstraße 18“ hat es dann zum Glück auch wieder aufgehört zu regnen. Der SADKO hat trotzdem angefangen zu schleudern und sich um die eigene Achse zu drehen. Gott sei Dank konnte ihn Ruffin, der Fahrer, unter Kontrolle bringen, so dass es nicht „die Klippe runterging“.
Sie sind dann letztendlich gut im Privatkrankenhaus von Dr. Bienvenue angekommen. Das war aber wirklich eine sehr riskante Situation, in die unsere Leute da geraten sind – sie haben wirklich Angst bekommen…..was eigentlich selten vorkommt.
Der zweite Fall war ein junger Mann, der eine eingeklemmte Leistenhernie hatte. Schon seit 1 Woche. Als er morgens um 7 Uhr ankam war er schon fast tot. Er musste reanimiert werden – mit Beatmungs-Tubus und Blasenkatheter und dem „ganzen Programm“. Auch er musste hinter dem Fahrer in der Kabine liegen.
Er musste auch unbedingt nach Port-Berger, unsere Leute hatten da (nach Angabe von Dr. Roseline) „keine Wahl“. Nachdem sie einen Hilferuf abgesetzt hatten – wir sollten beten dass es nicht regnet – sind sie dann ohne Regen in Port-Berger angekommen. Dr. Bienvenue musste einen Teil des Darmes (der war ja eingeklemmt und schon abgestorben) entfernen, aber der Junge wird wieder ganz gesund werden. Dr. Roseline sagt, es war wirklich ein Wunder: erst als sie schon wieder zurück in Ambohitsara waren, hat der Regen eingesetzt…..
Vor 2 Tagen ist der SADKO übrigens in Tana angekommen. Dort werden jetzt einige Sachen – unter anderem die Plane – repariert bzw. ersetzt.
Wir erleben immer wieder den sichtbaren und spürbaren Segen Gottes dort in Ambohtisara. Vielen Dank, dass Ihr durch Eure Gebete und finanziellen Gaben Anteil daran nehmt.
Die Menschen in Ambohitsara und Umgebung sagen:
„Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten. “
(Psalm 34,7), heutige Losung
Es ist immer wieder rührend und ermutigend zu lesen, wie Gott in Ambohitsara Wunder tut. Er segne Euch und behüte Euch sowie die Menschen vor Ort <3
🙂