3. Advent – Gastfreundschaft

3. Advent – Gastfreundschaft

bald ist Weihnachten! Jetzt hört man zunehmend in Predigten und Andachten von Betlehem und  dass kein Platz im Gasthaus war. Dieses Mal möchte ich Euch eine Geschichte über Gastfreundschaft im Buschkrankenhaus erzählen.

Ein Team vom Gesundheitsministerium war in der Region Sofia mit einem Allradauto unterwegs, um die privaten Krankenhäuser „abzuklappern“ und sich ein Bild über deren Zustand zu machen.

Sie waren auch an einem Tag bei den Gesundheitsbehörden in Port-Berger. Der Leiter aber hat gesagt, er hätte keine Zeit, erst um 18.00 Uhr. Um 18.00 Uhr ist es aber schon stockdunkel, die Leute gehen zum Abendessen und es ist auch nicht mehr so sicher auf der Straße. Eigentlich heißt das in der Malagasy Kultur (die ja die Dinge nicht so direkt anspricht): Ich habe keine Zeit für Euch und auch keine freie Kapazität. „Kein Platz in der Herberge?!“

Deswegen hat diese Delegation beschlossen, zuerst nach Ambohitsara zu fahren, weil dort ein Privatkrankenhaus wäre. Sie sind zur Gendarmerie, um sich zu erkundigen, welchen Weg sie nehmen sollten. Als sie den Weg beschrieben bekamen, sind sie losgezogen. Unterwegs haben sie noch einmal bei einem Posten der Gendarmerie nachgefragt. Gerade in dem Moment kam unser SADKO vorbei. Drinnen saßen u.a. unsere Fahrer und unser Missionsdirektor Anatole, der normalerweise in der Hauptstadt ist und auch gerade nach Ambohitsara wollte. Die Gendarmen sagten: „Folgt dem weißen Laster, die fahren nach Ambohitsara.“ Gesagt, getan. Am – uns allen bekannten – Flussübergang hat der SADKO gewartet, um die „fremden“ Leute vorbeizulassen. Sie kannten einander ja nicht. Das Allradauto mit dem Team vom Gesundheitsministerium hielt auch an, weil sie ja dem SADKO hinterher fuhren. Irgendwann sind unsere Leute ausgestiegen und haben gefragt, wo sie hinwollten. Ja, nach Ambohitsara zum Buschkrankenhaus…. Ach, sagte Anatole, wir sind von dem Projekt dort – wir werden vorausfahren. Die Straßenverhältnisse waren ziemlich schwierig für ihr Allradauto und es wurde „ein wenig ramponiert“….

Im Ambo angekommen wurden sie überall herumgeführt und sie waren „schwer beeindruckt“. In so einer abgelegenen Gegend hatten sie diese tolle Qualität der Gesundheitsversorgung nie erwartet.

Sie wollten dann wieder fahren und unterwegs Mangos sammeln, zum Essen. Sie hatten ja nichts dabei. Das kam aber gar nicht in Frage für unsere Leute. Nach dem Rundgang war schon ein Tisch in der Kantine gedeckt und es gab etwas zu Essen.

Anatole hat auch darauf bestanden, sie zurück bis zur Teerstraße nach Port-Berger zu „eskortieren“, weil es schon bald dunkel wurde. „Ihr seid unsere Gäste, sagte er. Wir fühlen uns für Eure Sicherheit verantwortlich und deswegen werden wir alles tun, was wir eben können.“

Dr. Roseline wiederholt das so oft – das Buschkrankenhaus ist nicht nur eine „sichere Insel“ für die Bewohner des Bongolava-Gebirges, sondern auch das „Tor zum Himmel“ für manche. Hier in der Einöde, wo man es am wenigsten erwartet, finden sie Hilfe und begegnen Jesus. Für sie ist die Hilfe, die Fürsorge und das Mitgefühl, das unsere Leute ihnen entgegenbringen, ein direkter Hinweis auf Jesus und das Evangelium. Viele finden dort zum lebendigen Glauben an Jesus. Hier seht Ihr einige Impressionen aus dem Buschkrankenhaus:

Jeden Morgen, wenn die Patienten zur Sprechstunde ins „Wartezimmer“ kommen, wird eine Andacht von dem diensthabenden Mitarbeiter gehalten und das Evangelium von Jesus Christus gepredigt.

Um diese ganzen Aufgaben erfüllen zu können, brauchen wir vor allem unseren Geländewagen, den SADKO. Wie viele Menschenleben haben wir mit ihm schon retten können! Wie sehr hat uns dieses Auto geholfen. In manchen Zeiten, als ich 2019 vor Ort war, musste er fast täglich ausrücken, um jemanden nach Port-Berger zu evakuieren, dem wir in Ambohitsara nicht helfen konnten. Die meisten waren schwangere Frauen mit Geburtskomplikationen. Der SADKO ist inzwischen nicht mehr wegzudenken.

Die Regenzeit steht jetzt an und der SADKO muss „regenfest“ gemacht werden. Aber das kostet uns auch einiges. Die Pisten sind so schlecht. Ich habe das selber erlebt. Das Fahrzeug „schwankt“ wie ein „Betrunkener“, wenn es durch die unzähligen Schlaglöcher fährt.

Durch das Rütteln wurde ich manchmal bei Evakuierungen sogar von der Sitzbank gefegt. Diese Zugkräfte haben jetzt, nach ca. 3 Jahren Einsatz, die Halterung der Abdeckplane hinten und auch die Plane selbst „erledigt“. Ohne die Plane ist es in der Regenzeit unzumutbar, jemanden liegend hinten zu transportieren.

 

Auch die 4 Reifen sind jetzt abgefahren und müssen ersetzt werden. Die Schwachstelle des SADKO ist der Unterboden. Die Gendarmen, die auch SADKO’s besitzen, lassen diesen Unterboden mittlerweile gleich nach dem Kauf verstärken. Er muss auch neu lackiert werden. Das müssen wir jetzt in Tana machen. Das wird uns ca. 3500 -4000 Euro kosten….Manchmal erschrecke ich ziemlich, wenn ich den Zustand des SADKO sehe. Aber bei der Beanspruchung, der er ausgesetzt ist, ist er wirklich noch relativ gut erhalten….

Vielen Dank für Eure Gebete und den bisherigen tollen Beistand bzw. Missionsbeitrag. Es ist so schön, dass Ihr hinter uns steht. Dank Eurer Unterstützung können wir diese Gastfreundschaft, diese spürbare und erlebbare Liebe für Fremde und Einheimische gewähren. Genauso auch Menschenleben retten: während der Regenzeit ist das nur mit dem SADKO umzusetzen…. Normale Allradautos funktionieren dort nicht….

Die Menschen von Ambohitsara und Umgebung sagen: Misaotra betsaka – vielen Dank.

Spenden sind immer willkommen – jeder Euro kommt an.

 

 

Vielen Dank für alle Gaben!

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Empfänger: HOPE e.V. Madagaskar
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