Die Missionsschule in Ambohitsara: Konzept und Strategie – made by Holy Spirit!
Unter diesem „steilen Satz“ verbirgt sich genau das, was wir in den letzten 15 Jahren erlebt haben.
Als wir 2008/2009 begannen, Gottes Vision für das Bongolava-Gebirge umzusetzen, hatten wir keine Ahnung, wie riesig diese Projekte einmal werden würden. Aber Gott wusste es! Schon damals.
Anfangs dachten wir: wir wollen eine Missionsschule in Port-Berger bauen, da sind alle Ressourcen vorhanden. Baumaterial gibt es reichlich, auch Lohnarbeiter, Straßen, LKW’s. Gott dagegen wollte eine Missionsschule, oben auf dem Bongolava-Gebirge, bei den Ärmsten der Armen, für die, die es am nötigsten haben. Und so fingen wir eben nicht in Port-Berger, sondern in Ambohitsara an zu bauen. Wir starteten mit der Grundschule und erweiterten diese, jedes Jahr, um 1 Klasse. Die Anzahl der Lehrer und der Gebäude „wuchsen mit“.
Kurz nach dem Start der ersten Klassen in der Grundschule bemerkten wir, dass viele Kinder aus den umliegenden Dörfern, auch in unsere Schule wollten. Aber sie hatten einen weiten Fußmarsch, bis zu 2 Stunden ein Weg. Auffälligerweise waren diese Kinder immer müde, abgeschlagen, lustlos, wenig leistungsfähig und nicht belastbar. Wir wunderten uns sehr darüber. Dann bekamen wir heraus: Diese Kinder bekamen morgens kein Frühstück, da sie sehr früh los mussten. Weil die Missionsschule eine Ganztagsschule ist, kommen unsere Schüler erst spät abends nach Hause. Und das hieß für diese, weit entfernt wohnenden Kinder: Kein Essen, den ganzen Tag! Selbst wenn sie etwas zu Essen mitbringen würden, dann würde es unterwegs verderben.
Und so gab Gott uns die Idee einer Schulkantine. Ein Ort, an dem sie ausgewogenes, gutes Essen bekommen, was auch der sonst weitverbreiteten Mangelernährung entgegenwirkt. Und siehe da: unsere Schüler können seitdem dem Unterricht sehr gut folgen, spielen fröhlich in den Pausen und haben keine „Hungerbäuche“, wie in den Dörfern rundherum.
Eine Kantine für die Schüler, die noch dazu kostenlos ist, findet man in ganz Madagaskar nicht. Normalerweise können sich so etwas nur Kinder reicher Eltern in den Großstädten leisten. Oder in den Internaten der Eliteschulen gibt es so etwas. Aber normalerweise doch nicht mitten im Busch! Dies ist nur eines der übernatürlichen Dinge, die Gott in Ambohitsara getan hat und noch tut!
Außerdem dachten wir anfangs, dass die Schule nur für die 70 Schüler in Ambohitsara gedacht wäre. Dann zeigte Gott uns, dass es noch so viele Schüler mehr auf dem Plateau gab. Und er machte uns darauf aufmerksam, einen Kindergarten und eine Vorschule anzubieten. Denn die größeren Mädchen mussten immer auf ihre kleinen Geschwister aufpassen und konnten normalerweise nicht zur Schule gehen. Die Eltern waren ja mit Feldarbeit beschäftigt. Also gründeten wir einen Kindergarten und eine Vorschule für Kleinkinder ab 4 Jahren. So konnten die Mädchen ihre kleinen Geschwister einfach zur Schule mitbringen, was für alle Beteiligten unkompliziert ist. Auch die Kleinen fühlen sich dort geborgen: Falls sie Probleme haben, könnten sie ja in der Pause zur großen Schwester laufen!
Irgendwann stellten wir fest, dass einige Mädchen und Jungs ab 12 Jahren aus der Schule verschwanden. Sie waren einfach weg. Es stellte sie heraus, dass die Mädchen verheiratet worden waren. Und die Jungs als Rinderhirten bei reicheren Bauern arbeiteten. Es war für die Eltern, die ja Analphabeten waren, kein Anreiz vorhanden, ihre Kinder weiterhin zur Schule zu schicken und auf den Arbeitslohn der Jungs bzw. das Brautgeld der Mädchen zu verzichten. Gott zeigte uns, wie wir auch dieses Problem lösen konnten. Wir vergaben „Brautgeld“, aber jedes Jahr, für Schüler, die gute Leistungen hervorbrachten. Außerdem bekamen sie Schulmaterialen umsonst und waren von der Zahlung des (zwar sehr niedrigen) Schulgeldes befreit. Dies taten wir, bis die ersten Schulabgänger gute Jobs bekamen und jeden Monat Geld mit nach Hause brachten. Inzwischen ist diese Maßnahme nicht mehr notwendig, da die Eltern den Vorteil einer guten Ausbildung für ihre Kinder mittlerweile sehr gut kennen.
Eine andere Sache war, dass wir irgendwann feststellten, dass nicht alle Schüler die Zentralprüfungen nach der Grundschule bzw. Mittlerer Reife und Gymnasium bestanden haben. Das lag an mehreren Punkten. Zum Einen hatten nur unserer Gymnasiums-Lehrer eine pädagogische Hochschulausbildung. Die anderen waren meistens Abiturienten. Ein anderer Punkt war, dass unsere Schüler zu Hause, in den elterlichen Hütten kein Licht und keinen eigenen Raum besaßen, um Hausaufgaben zu machen oder zu lernen. Gott aber wollte, dass unsere Schüler „exzellent“ sind.
Deswegen fingen wir an, unsere Lehrer verstärkt pädagogisch auszubilden. Unter anderem beinhaltet das Zeitmanagement und Einhaltung eines Lehrplanes. Das Ergebnis war, dass unsere Lehrer sehr gut ausgebildet und auch auf dem freien Markt sehr begehrt sind.
Für die Schüler boten wir alle 3 Monate sog. Lerncamps an. Dort holten sie gemeinsam das Versäumte nach. Sie halfen sich gegenseitig, was eine Stärke z.B. im Schulsystem der nordischen Länder darstellt. Nur manchmal mussten sie die anwesenden Lehrer um Hilfe bitten.
Da die meisten Eltern Analphabeten sind, mussten wir ihnen erst beibringen, was Schule überhaupt ist, wie sie ihre Kinder unterstützen können und auf welchem Leistungsstand ihre Kinder sind. Dazu gibt es Veranstaltungen wie z.B. den Zeugnistag, den Tag der Schule und sogar eine „Elternschule“, die alle 6 Monate stattfindet.
Diese Maßnahmen, die Gott uns zeigte, führten dazu, dass z.B. dieses Jahr wieder alle unsere Schüler ihre Prüfungen bestanden. Halleluja! Anderswo kommt man vielleicht auf 20 Prozent.
Das MZPB beeinflusst unbestreitbar sogar die politische Gestaltung des Plateaus ohne in den Parlamenten zu sitzen! Einige staatliche Aufgaben werden in der Gegend inzwischen vom Missionszentrum wahrgenommen. Sogar eine neue Kommune entstand, nur weil wir da sind! So ist Gott! Wo gibt es denn so etwas!
Und nicht nur das: durch die hervorragende Schule, den Bau des Krankenhauses mit OP-Block, die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Ambohitsara, werden sich Firmen auf dem Plateau niederlassen, Arbeitsplätze werden geschaffen und die ganze Gegend wird sich weiterentwickeln.
Das Missionzentrum ist das Werk Gottes und somit eine übernatürliches Werk. Wir haben eigentlich nie „nach Kassenlage“ gehandelt. Gott gab uns eine Vision und wir haben es einfach getan! Ohne nach Logik zu fragen. Einfach im Glauben. Hätten wir darauf beharrt, nur das zu tun, was menschlich machbar ist, dann wäre unsere Schule noch heute eine Dorfschule für 70 Kinder. Mittlerweile gehen ca. 600 Kinder bei uns zur Schule. Halleluja, Alle Ehre sei Gott für seine wunderbare Führung!
Vielen Dank für jede Unterstützung, und dass ihr ein Teil von „Gottes Traum für Ambohitsara seid!
Die Kinder von Ambohitsara und Umgebung sagen: Misaotra betsaka – vielen Dank!