Ende des Kurzzeiteinsatzes 2025
Wir konnten glücklicherweise doch noch am 1.10.2025 ausreisen. Da Emirates (als einzige Fluggesellschaft) immer noch alle Flüge cancelt und sich weigert, zu fliegen, hat Kira „hart mit ihnen verhandelt“. Kira musste ja unbedingt zeitnah wegen ihrer Dienstreise nach Spanien zurück…Was sie auch Gott sei Dank geschafft hat. Auf alle Fälle haben wir dann einen Flug nach Nairobi ergattert. Von dort ging es nach Dubai und da haben wir uns getrennt. Kira flog nach München und wir beide nach Moskau.
Am Flughafen haben wir noch zusammen mit Viviane und Anatole in dem Restaurant Mittag gegessen – auch um Benjamins Verlängerung in seinem Ingenieurs-Firmen-Projekt zu feiern. Für sie waren die Preise sehr hoch, aber für uns war das nicht so. Ein Essen hat im Flughafenrestaurant 4 – 5 Euro gekostet. Naja, wenn man es mit dem „Hotely-Gasy“ vergleicht – dort kostet es nur 1-2 Euro, was aber für die Leute auch noch verhältnismäßig teuer ist. Auf dem Land ist das Durchschnitts-Tagesgehalt ja nur 1 Euro. Die Leute gehen da sogar nur hin, wenn sie reisebedingt dazu gezwungen sind. Man kann ja im Buschtaxt nichts mitnehmen, weil es sehr schnell verdirbt. Aber es war sehr schön, noch mit ihnen Gemeinschaft zu haben…
- Abfahrt von Ambohipo
- Flughafen-Restaurant
- leckeres Essen
- Bye Viviane und Anatole
- Nairobi
- auf Wiedersehen, Kira
- Jetzt geht es für uns alleine weiter…
- Auf Kira wartet schon ein
- leckeres Essen
- Tee und das Sofa
Da es keinen „bezahlbaren“ Flug nach Blagoveshchensk so kurzfristig mehr gab, haben Benjamin und ich einen 2-tägigen Stopp in Moskau eingelegt. Wir mussten sowieso auch einiges an Papierkram in Moskau erledigen. Es war sehr schön – wir haben wieder in „unserem“ Hotel übernachtet (dort wohnen wir immer, wenn wir dort sind). Außerdem haben wir die Afi-Mall besucht, um warme Jacken zu kaufen. Wir hatten ja keine mit – ein Aufenthalt in Moskau war ja nicht unbedingt geplant. Aber unsere „Herbst-Jacken“ waren sowieso kaputt und in Blagoveshchensk finde ich immer nicht so einfach was. Dort in Moskau gibt es viele Läden, die es in Deutschland auch gibt…
- Blick aus dem Hotelzimmer
- Meine Lieblingssuppe im Food-Courts der Afi-Mall Moskau
- Jacken-Jagd
- Und eine warme Jacke gefunden
Am Samstag den 4. sind wir dann gegen 22 Uhr weiter nach Fernost geflogen und am Sonntag, den 5. gegen 10.30 angekommen. Die Flugzeit war schon ca. 7 bis 8 Stunden. Blagoveshchensk liegt etwa 6000 km weit von Moskau entfernt. In der Nähe von Japan. Auch China ist nicht weit. Wenn wir an der Fluss-Promenade des Amur (5 Minuten von unserer Wohnung entfernt) Spazierengehen, dann sehen wir auf der anderen Seite die Stadt „Hehe“ in China. Oft hören wir auch die Chinesen dort singen. Richtig surreal…
Wir kämpfen immer noch mit dem Jetlag – aber es geht jeden Tag besser. Aber früh aufstehen ist momentan noch schwierig. Meine Freundin Rima hat mir meine Haare geschnitten – wirklich super-Klasse! Sie ist u.a. Friseuse. Da ich ja mehr als 2 Monate in Madagaskar (ohne Fön!!) war, musste ich mir meine Haare dort schneiden lassen. Viviane und ich sind in Ambohipo auf die Suche gegangen. Es war eine Katastrophe! Der erste Friseur sagt, er kann keine Haar von „Ausländern“ schneiden. Der zweite war nicht da, weil der Strom wieder mal ausgefallen war. Beim dritten hat es dann geklappt – aber …. Gefühlt hat sie eine Haushaltsschere genommen und ohne meine Haare nass zu machen, einfach drauflos geschnitten. Das Ergebnis war entsprechend schlecht….Meine Güte!
Vielen Dank noch mal an alle für Euer Interesse an meinem Reisetagebuch. Mir hat es Spaß gemacht, meine Erlebnisse mit euch zu teilen. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder, auf einem meiner Blog-Einträge. Bis dann 🙂
20. bis 30.09. 2025
Wir blieben noch bis 22.September in Ambohitsara, weil wir unter anderem noch die Feierlichkeiten zur Eröffnung des neuen Schuljahrs mitmachen wollten.
Verschiedene Dinge haben sich dort noch ereignet.
Eine der großen Neuigkeiten ist die Installation der Solarlampen. Sie ist noch nicht abgeschlossen, aber Ambohitsara ist jetzt inzwischen nachts hell erleuchtet, wie eine Stadt auf dem Berg. Es ist wirklich unglaublich. Dadurch haben wir einen enormen Fortschritt im Missionszentrum und im Alltagsleben der Dorfleute erzielt. Straßenbeleuchtung hört sich banal an, ist es aber nicht. Licht bedeutet Sicherheit. Ambohitsara gleicht jetzt einer kleinen Stadt. Früher war es stockdunkel, jetzt können die Schüler sich sogar unter so eine Solar-Laterne setzen (manchmal ist die direkt vor ihrem Haus) und noch spät abends in Ruhe lernen und Hausaufgaben machen….
- Beleuchtung…
Das war früher nicht möglich, da es um 18.00 Uhr innerhalb weniger Minuten dunkel wird. Unsere Schüler kommen erst gegen 17 Uhr von der Schule zurück (Ganztags-Schulsystem) erledigen ihre Pflichten (Abendessen vorbereiten, abwaschen usw.) und dann war es früher auch schon dunkel, um irgendein Buch zu öffnen. In den Hütten ist das Licht bis jetzt noch spärlich, außer bei den etwas Wohlhabenderen. Es gab zwar zeitweise die Möglichkeit, dass sie in die Schulkantine zum Lernen gingen, aber jetzt haben sie immer Licht. Punkt 18.00 schaltet es sich ein. Was für eine tolle Sache. Man sieht inzwischen Leute noch gegen 20 Uhr draußen vor ihren Häusern sitzen, Kinder im Freien spielen – es ist wirklich toll, das mit eigenen Augen zu sehen. Man kann bedenkenlos noch spätabends zur Wasserstelle gehen, oder bei jemandem vorbeischauen.
- Die Lampen werden installiert
- Tsimba klettert dort hoch
- …aber ohne seinen kleinen Freund
- das neue Krankenhaus – hell erleuchtet
- hier der SADKO direkt neben einer Straßenlaterne
Und vor allem: Es steht fast unbegrenzt und unentgeltlich Wasser und Solar-Licht zur Verfügung, während all das in Port-Berger und sogar in der Hauptstadt wegen Korruption streng rationiert wird und dazu noch teuer ist. Die Menschen ziehen deswegen hierher um – sogar ganze Sippen, die dann quasi einen eigenen „Stadtteil“ bilden…Wir freuen uns auf weitere Veränderungen und die Wunder Gottes.
- Genug Wasser zum Motorräder-Waschen
- …und Wasser
Am Samstag fand eine Hochzeit statt. Die Hebamme Tride und einer der Hilfs-Fahrer des SADKO heirateten. Abend waren die Leute schon mit den Vorbereitungen zugange, Pavillons wurden aufgestellt, ein Dienstleister, der extra dafür herkam, hat einen riesigen Hochzeitskuchen gebacken, 1 Rind wurde geschlachtet und gekocht, der Reis wurde nachts schon vorbereitet… Ca. 250 Leute waren eingeladen.
- Pavillons für die Hochzeit
- Sogar ein Podest wird…
- …von den Jungs gebaut
Vor der Hochzeit hat Kira und Tahina (Roselines Schwiegertochter) die Braut noch geschminkt usw. Auch der Bräutigam kam vorbei und ließ sich noch von uns sein kleines Sträußchen an den Anzug stecken.
Die Hochzeit war sehr schön, alle haben sich gefreut und waren sehr glücklich. Es gab sogar einen Brauttanz, zu dem alle anderen verheirateten Ehepaare auch eingeladen waren.
Spiele wurden gespielt, u.a. : Dem Ehemann wurden die Augen verbunden und er musste seine Frau durch Tasten ausfindig machen. Lustige Fragen wurden gestellt…
Das Essen war sehr lecker, es gab auch selbst gemachten Zitronensaft.
- Hochzeitskuchen
Für mich allerdings war es nicht so „erfolgreich“. Ich habe es zwar genossen, aber es war sehr, sehr heiß unter dem Pavillon. Dann hatte ich Durst – ich habe zwar den Zitronensaft mit Wasser gemischt, aber leider war das Wasser, (habe ich später erfahren), mit dem sie den Saft gemacht haben, nicht abgekocht, sondern stammte direkt aus der Leitung, bzw. dem Staudamm. Außerdem konnte der Dienstleister, der den Kuchen gebacken hat, in ganz Port-Berger keine Margarine für die Buttercreme auftreiben. Trotz Warnung der Leute in Port-Berger hat er dann einfach Frittierfett benutzt. Das war noch dazu salzig. Der Kuchen hat echt scheußlich geschmeckt und ich habe ihn nur aus Höflichkeit gegessen und versucht, die Creme abzukratzen. Am nächsten Tag hatte die Hälfte der Gäste Magen-Darm-Beschwerden, manche mussten sogar zu Dr. Dada gehen.
Jedenfalls hat es mich auch erwischt – zusätzlich noch durch den Zitronensaft….
Am Sonntag haben wir nach dem Gottesdienst (ich konnte krankheitsbedingt nicht hingehen) kurz Alix und seine Frau besucht. Wir kennen Alix schon, seit er ein kleiner Junge war. Er hat die Schule durchlaufen, danach Lehramt studiert und ist jetzt der Französisch-Lehrer vom Missionszentrum. Er hat auch seine Frau in Ambohitsara kennengelernt, die dort Abitur gemacht hat und auch Lehrerin bei uns ist. Die beiden bewohnen zusammen eine Hütte und erwarten ihr erstes Kind. Es war eine sehr schöne Begegnung. Alix ist Christ und in der Schülermission tätig.
- Alix und seine Frau
- Alix und Josia
Am Montag war die Eröffnung des neuen Schuljahrs. Viviane hat eine Rede gehalten, die Lehrer wurden einzeln vorgestellt und alle haben sich sehr gefreut.
- Viviane hält eine Rede
- die Lehrer
- Gebet
Montag gegen Abend fuhren wir dann mit dem besagten „Pannenauto“ vom letzten Mal zurück nach Port-Berger. Diesmal passierte Gott sei Dank nichts, außer dass eine Sarety die Brücke vom Fluss blockiert hat. Die Ochsen trauten sich nicht, darüber zu gehen… Irgendwann haben sie es sich dann doch überlegt und mit viel „Geschubse“ trauten sie sich dann, den Fluß zu überqueren…
Dienstag Mittag ging es zurück nach Tana, da wir wegen Behördengängen am Mittwoch dort sein sollten. Es ging diesmal sehr gut, außer dass der Fahrer wie eine Schnecke geschlichen ist. Er war wohl müde. Normalerweise, wenn wir gegen Spätnachmittag aus Port-Berger losfahren, sind wir morgens um 5 da. Diesmal war es nach 10 Uhr…
- Unterwegs nach Tana
Eigentlich wollen wir am 27.9. unseren Flug zurücknehmen, aber es gab politische Unruhen. Die Leute haben demonstriert gegen den Mangel an Elektrizität und Wasser. Das stimmt ja, aber irgendwelche Leute haben das organisiert, die die Regierung stürzen wollen – meiner Meinung nach… Große Geschäfte und Supermärkte wurden geplündert, große Hotels angezündet…. Es gibt Ausgangssperren von 19.00 bis 5.00 morgens. So wird das eben erst aufkeimende Vertrauen der ausländischen Investoren zunichte gemacht!
Auf alle Fälle wurde schon 2 mal hintereinander unsere Flüge gestrichen. Jedesmal mussten wir unseren Anschlussflug von Moskau nach Blagoveshchensk umbuchen bzw. das 2. Mal annullieren. Das hat uns jedes Mal 400 bis 800 Euro gekostet… Wir konnten leider nicht alles bei der gleichen Fluggesellschaft (Emirates) buchen, weil der letzte ein Inlandsflug ist. Aber der ist sehr lang (8 Stunden bis 10 Stunden) und deshalb nicht billig….Kira muss nächste Woche zu einer wichtigen Geschäftsreise nach Spanien – sie kann es sich nicht leisten, noch länger hier festzustecken. Für uns ist es jetzt nicht so das Problem, noch länger zu bleiben, da Benjamin von überall aus arbeiten kann – sogar in Ambohitsara. Es ist nur unangenehm – ich habe wirklich keine Lust mehr, noch länger in Tana zu bleiben. Es ist zwar jetzt wärmer, aber ich fühle mich immer noch eingesperrt. Wir dürfen nur in Begleitung von Einheimischen aus dem Haus… Außerdem sind die Straßen nicht sicher. Gestern wollten wir nach unserem Einkauf zurück nach Ambohipo – das ist das Studentenviertel, in dem sich das Gästehaus des Missionszentrums befindet. Wir waren unterwegs mit unserem Schwager, dem Bundestagsabgeordneten. Plötzlich war da eine Straßensperre und wir kamen nicht weiter. Wir sind daher zum Bundestag zurück, wo er arbeitet, und haben dort in dem Café gegessen. Beim 2. Versuch trafen wir auf eine Pulk von Demonstranten. Wir waren zwar im Auto, aber es war trotzdem eine sehr gefährliche Situation. Die Demonstranten haben mehrere Fahrzeuge mit Polizisten „gejagt“ und diese sind vor ihnen geflohen. Kira und ich mussten uns schnell unter der Jacke von Christian und dem Fahrer verstecken, damit sie uns nicht sehen. Da sie nur die „Malagasys“ gesehen haben, haben sie unser Auto anstandslos durchgelassen. Gott sei Dank.
Es ist deshalb für Ausländer gefährlich hier, weil diese Demos dazu dienen sollen, die Regierung zu stürzen und die Wirtschaft zu destabilisieren. Dazu gehört auch der Tourismus-Sektor.
Am 26. haben wir noch mit der Familie Benjamins und Vivianes Geburtstag gefeiert. Sie hatte am 24. Das war sehr schön. Viele aus der Verwandtschaft in Tana sind gekommen, um mitzufeiern. Es gab gutes Essen, nette Gespräche, Reden wurden gehalten…
Sonntag Morgen waren wir in der Kirche der Calvinisten. Das ist eine ganz besondere Kirche – eine sog. Mega-Church weil sie ca. 4-5 Gottesdienste pro Sonntag mit mehreren tausend Besuchern pro Gottesdienst haben. Man merkt, dass sie eine Vision und Strategie besitzen und diese auch wirklich durchziehen. Da war nichts Religiöses zu merken. Es hat mir sehr gut gefallen dort. Außerdem haben wir dort Antsa wieder getroffen. Sie war unsere Übersetzerin bei einem Kurzzeitmissionseinsatz (2012 ?) und sie spricht Deutsch! Kira war sogar bei ihrer Hochzeit damals. Wir waren wirklich sehr froh, als sie plötzlich aus der Menschenmenge auftauchte.
- Mega-Church
- Antsa und ihre Familie
Ansonsten haben wir nicht so viel unternommen. Viviane hat Krebse gekocht. Schwer zu essen!
- Viviane hat Krebse gekocht
Bitte betet für uns, für unsere Sicherheit, unsere Rückflüge, dass wir einen günstigen Flug nach Blagoveshchensk finden….
20.09.2025
Hier lade ich euch noch die verschiedenen Zeugnisse der Rüstzeit hoch. Da die Übersetzung von Benjamin ein bisschen leise ist, am Besten mit Kopfhörer anhören.
Zeugnis von Justine, stellvertretende Leitung des Alphabetisierungs-Teams. Sie wird später auch die Nähwerkstatt betreuen.
Zeugnis von Hubert, dem Konrektor der Schule. Er ist auch der Ehemann von Justine.
Zeugnis von Joselyne, Evangelistin und Ehefrau von unserem früheren Evangelisten Lidon
Zeugnis von Evangelistin Jaqueline, Ehefrau von Evangelist Pierre.
Zeugnis von Evangelist Pierre.
Zeugnis von Fenohery, unserem Übersetzer
16.9 bis 19.2025
Die letzten 4 Tage haben wir in Ambohitsara verbracht. Eigentlich haben wir nichts besonderes gemacht. Benjamin hat oft mit Anatole gesprochen. Die beiden haben z.B. die Ausrüstung für das neue Krankenhaus finalisiert. Ich habe einige Fotos gemacht. Vom Krankenhaus – ein neues Baby wurde dort geboren. Wir haben Viviane im Basiscamp besucht – sie war leider auch krank – sie hatte Malaria. Das Basiscamp hat sich zu einer grünen Oase entwickelt. Naphtaline, die Apothekerin, liebt Pflanzen und sie wohnt dort. Außerdem ist das Ventil der Wasserstelle nicht dicht – so tritt ständig Wasser aus. Als ich 2023 dort war, war da noch eine „rote Wüste“. Jetzt wachsen da riesige 3 m hohe Bäume, deren Namen ich nicht kenne, Bananenstauden, Zuckerrohr, Zitronenbäume, Papayas und vieles mehr. Auch gibt es viel weniger Staub in den Wohnungen dort, als z.B. hier bei Roseline, weil die Baumwurzeln die Erde festhalten. Ich bin auf alle Fälle begeistert.
- Wasserstelle, an der gerade jemand Wasser holt
- Zuckerrohr
- Üapayas
- Vivianes und Naphtalines Haus
- Zitronenbaum und ein mir unbekannter Baum
Heute habe ich Fotos von den Lehrern und Viviane gemacht. Dazu bin ich mit in ihr Büro gekommen. Die 3 Direktoren haben nämlich ein eigenes Büro, in dem auch die Schulbücher gelagert werden. Vivian ist die Rektorin der Schule, Hubert ihr Stellvertreter, da Viviane ja meist in Tana ist. Und Zix ist der pädagogische Direktor. Es war sehr lustig. Ich wollte schon die Fotos machen, als die 3 sagten: Stopp, warte. Sie haben erst alle ihre Namensschilder und Bücher ausgepackt, und dann durfte ich erst das Foto machen.
- einige Lehrer
- Viviane
- Das neue Grundschul-Gebäude
- Das Gymnasium
- Das Büro des Gymnasiums
- Von innen
- M. Zix, der pädagogische Direktor
- M. Hubert, der Konrektor
- Viviane, die Direktorin der Schule
In den anderen Schulen der Umgebung läuft die Sache oft ganz anders ab, als bei uns: Unterricht findet nur ca. 1-2 Wochen (!) pro Monat statt. Die restliche Zeit über arbeiten die Schüler als „Bezahlung“ auf den Feldern der Lehrer. Oder die Lehrer gehen irgendwelchen anderen Beschäftigungen nach. Diese Lehrer arbeiten weder nach einem Lehrplan, noch haben sie eine pädagogische Ausbildung. Bei der zentralen Nationalprüfung versagen diese Kinder kläglich.
Bildung ist immer noch der Armutskiller Nr. 1. – deshalb steht im Missionzentrum die Unterrichtsqualität an erster Stelle – die Qualität der Gebäude ist eher zweitrangig. Wirklich, manche unserer Gebäude sind im Laufe der Jahre schon wirklich sehr renovierungsbedürftig geworden. Bei uns gibt es auch einen Direktor für Pädagogik, der auf die Einhaltung des Lehrplanes und auf ein hohes Unterrichtsniveau achtet, indem er die Lehrer trainiert sowie sie im Schulalltag begleitet. Wir beobachten, dass sehr viele unserer Schüler, die unsere Schule beendet haben, eine gute Arbeitsstelle als Lehrer bekommen. Die Schulen „reißen“ sich um unsere Schulabgänger. Auch unsere Lehrer, die zu anderen Schulen wechseln, sind „heiß begehrt“.
Die Kinder unserer Missionschule genießen auch noch andere Vorteile: das Krankenhaus, das sofort eingreift, wenn die Kinder irgendwelche Krankheitssymptome zeigen und die Schulkantine, die sie mit gesundem Essen versorgt, das u.a. in unserem Landwirtschaftsbetrieb angebaut wird.
Die Schüler kommen deswegen von weit her zu uns – oft wohnen sie in den Dörfern, die 1 bis 2 Stunden Fußmarsch von Ambohitsara entfernt liegen.
In der Missionsschule hören die Kinder von Jesus Christus. Meistens kennen sie und ihre Eltern Jesus vorher nicht und leben noch unter dem Joch des Ahnenkults. Das Evangelium bedeutet für sie im wahrsten Sinne des Wortes Rettung und Befreiung. Durch die Schülermission bekommen unsere Kinder christliche Werte und gute Lehre vermittelt. Eine Investition für die Ewigkeit!
14. bis 15.9.2025
Früh am Morgen, gegen 5.30 verließen wir die Begegnungsstätte und Nosy Be, um die Fähre zum „Kontinent“ zu nehmen.
- Wieder auf der Fähre
Roseline war immer noch ziemlich krank und sehr geschwächt. Es hat sich herausgestellt, dass sie Amöben hat. Sie wurde zwar mit reichlich Antibiotika eingedeckt, aber sofort wirken die ja auch nicht. Auf alle Fälle wurde sie erst mal 10 Tage krankgeschrieben. Danke für alle Gebete. Ich saß nämlich am Freitag nur „zufällig“ mit ihr am Esstisch und habe ihr vorgeschlagen, zu einem Krankenhaus mit Labor zu fahren, damit wir rauskriegen können, was sie eigentlich hat. Normalerweise ist es echt schwer, sie dazu zu bewegen, zum Arzt zu gehen. Aber Gott sei Dank hat sie zugestimmt, was ihr das Leben gerettet hat…. Der Arzt im Krankenhaus wollten sie eigentlich dabehalten, ihr Infusionen geben, aber das hat sie kategorisch abgelehnt…Gott hat wirklich Gnade gegeben!
- Auto Nr. 1
- Auto Nr. 2 mit Roseline
Ich hatte leider schon wieder Magenbeschwerden und konnte die ganze Fahrt über kaum etwas essen. Wir hatten zwar diesmal 2 Autos, ohne zusätzliche Passagiere, aber es war trotzdem heiß, mir war die ganze Zeit schlecht und der Fahrer ließ seine Musik laufen. Von 10.00 bis etwa Mitternacht. In Disco-Lautstärke. Die Fahrer tun das, weil sie meistens keinen zweiten Fahrer dabeihaben. So wollen sie es vermeiden, am Steuer einzuschlafen. Aber irgendwann, gegen 2 Uhr morgens, sind wir dann doch in Port-Berger angekommen. Es war sooo schön, wieder ein Bett zu haben, und einfach zu schlafen. Danke Jesus.
Wir schliefen ein paar Stunden und brachen um 7.30 wieder nach Ambohitsara auf. Roseline ist in Port-Berger geblieben, um sich von ihrer Krankheit zu erholen. Wir dachten, dass wir nach etwa 3 Stunden Fahrt in Ambohitsara ankommen würden, und wir wollten dort frühstücken. Dachten wir…
Der SADKO ist leider immer noch kaputt. Da wir uns die Vertragswerkstatt in Tana nicht leisten können, müssen wir mit der Werkstatt in Port-Berger Vorlieb nehmen. So etwas wie einen Reparaturplan gibt es dort nicht. Anscheinend schrauben die nur an dem Auto herum, wenn sie mal Zeit haben. Das kann Monate dauern! Aber in Ambo „steht“ zwischenzeitlich alles: Keine Evakuierung, keine Bautätigkeit, keine Einkäufe, außer mit dem Motorrad…man ist total abgeschnitten ohne das Fahrzeug…Wieder mal müssen wir feststellen, dass der SADKO der Flaschenhals in den Projekten ist. Was man in 4 Stunden mit ihm erledigen kann, dazu braucht man jetzt im schlimmsten Fall 3 Tage. Wir sind Gott so dankbar, dass wir den SADKO haben. Was für eine Arbeitserleichterung. Jedesmal, wenn er auftaucht, mit dem „Halleluja-Emblem“ freuen sich die Leute. Es ist schon ein toller Anblick.
Wir mussten ein Allrad-Auto mieten, um nach Ambohitsara zu kommen – auch wegen Benjamins Solaranlage, die er für seine Arbeit braucht. Es war eine abenteuerliche Fahrt – 2 Leute saßen mit Brechstangen oben auf dem Autodach, und sprachen ab und zu ab, um die Piste zu begradigen.
- Im Auto
- Ein Fuß hängt vom Dach herunter
- die Piste
- wird begradigt mit einer Brechstange
Es ging auch alles ganz gut, bis nach 1 Stunde Fahrt ein lauter Knall ertönte. Das Auto war auf einen versteckten, steinharten Erdhaufen aufgesetzt und etwas war abgebrochen…
Die Antriebswelle – was auch immer das ist. Wir hatten kein Wasser und kein Essen dabei. Und es war schon ziemlich heiß. Benjamin, Kira, ich und 3 andere Frauen aus dem Team gingen zu einem kleinen Unterstand auf einem Hügel, um nach Telefonnetz zu suchen.
- In der Wildnis
- unter einem Unterstand
Die anderen unten versuchten die Werkstatt in Port-Berger zu erreichen. Was dann auch irgendwann klappte. Aber der Mann weigerte sich erst, das Ersatzteil herauszugeben. Er sagte, er wäre nicht in der Stadt, aber sobald er zurückkommt, „würde er sich drum kümmern“. Was ich echt rücksichtslos fand. Wir waren in der „Wildnis“ gestrandet, ohne Essen, ohne Wasser, und er will nicht helfen! Endlich konnten sie ihn dazu bewegen (nach vielen Gebeten und Anrufen), dass seine Frau das Ersatzteil herausgibt.
Und dann passierte etwas wirklich tolles: Anatole hatte die Motorräder hierher beordert – alle 6, mit Ersatzschutzkleidung. 5 davon nahmen jeweils 1 Passagier auf und einer fuhr nach Port-Berger, um das Ersatzteil für das Auto zu holen. Meine Güte, war ich froh, die zu sehen: die Kavallerie war angerückt – 6 Motorräder im Konvoi…
- Die Kavallerie rückt an
Wir „Ausländer“ und 2 von den Frauen durften Motorrad fahren. Es war gar nicht so einfach, diese Sachen anzuziehen. Wir sahen aus wie die „Ninja-Turtles“. Aber dann ging es sehr schnell, nach ca. 1 Stunde Fahrt waren wir schon in Ambohitsara.
- Ninja-Turtles
Mann, ich hätte es beinahe nicht geschafft. Samstag Nachmittag hatte ich zuletzt richtig gegessen – und jetzt war Montag Mittag. Und einen halben Tag fast ohne Wasser… Wir hatten auch keine Klamotten dabei – nur was wir anhatten. Gott sei Dank, Tahina, die Schwiegertochter von Roseline, die immer für uns kocht und sich um uns kümmert, wenn wir da sind, hat uns Handtücher und Lamba’s (Wickeltücher) geliehen, so dass wir duschen konnten. Und das Essen stand auch schon auf dem Tisch.
- Das Auto kommt erst abends
- In Roselines Haus
Die anderen Gestrandeten, die noch da waren, wurden mit dem Motorrad von Port-Berger aus mit Essen versorgt. Das Ersatzteil erwies sich als das Falsche, und das Motorrad musste noch einmal nach Port-Berger, um es umzutauschen. Sie kamen erst am Abend hier an. Was für ein Abenteuer! Ich danke Gott, dass er so gut für uns gesorgt hat. Ich bin noch nie vorher Motorrad gefahren – aber irgendwie fand ich es schon ziemlich cool.
13.9.2025
Eine Überraschung wurde für heute von Anatole und Viviane für die Mitarbeiter organisiert: Ausflug nach Nosy Iranja. Das ist eine kleine Nebeninsel, in der Nähe von Nosy Be.
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Wir sind morgens mit einem Batsatsy zum Strand getuckert und dann mit einem Schnellboot noch ca. 2 Stunden gefahren. Es war wirklich ein einzigartiges Erlebnis. Ich hab so was noch nie gesehen. Zuerst hab ich plötzlich am Horizont einen türkisfarbenen Streifen entdeckt, während wir noch mit dem Schnellboot fuhren. Zuerst dachte ich, mit meinen Augen wäre etwas nicht in Ordnung.
Das Wasser um uns herum war noch ziemlich dunkel, aber je weiter wir fuhren, desto größer wurde der türkisfarbene Streifen. Und plötzlich schwammen wir in komplett türkisfarbenem Wasser und näherten uns einem schneeweißen Strand. Das Wasser war glasklar und im Wasser schwammen Meeresschildkröten. Wie eine andere Welt. Ich werde das nie vergessen. So stelle ich es mir vor, wenn ich in den Himmel komme. Von Dunkelheit, Mühsal, Tränen, plötzlich in eine Welt versetzt, die ganz anders ist: hell, schön, strahlend….
- Schnellboot
- Schildkröten-Insel
Wir verbrachten den Tag mit Spazierengehen, Schwimmen, essen…Manche gingen hinüber zur Nachbarinsel, was man aber nur bei Ebbe tun konnte.
- Ganz rechts unten schwimmt eine Schildkröte
- links sieht man die Nachbarinsel
- Hier sieht man Leute, die hinübergehen
Sogar Roseline kam mit und hat den Tag im Liegestuhl und im Wasser verbracht, mit dem Schwimmreifen, den ich mitgebracht hatte. Wie die meisten Inselbewohner, können viele aus unserem Team nicht schwimmen.
Die Leute von dieser Insel haben Touristen als „Einnahmequelle“ entdeckt. Sie verhalten sie ganz anders als die Dorfbewohner des Bongolava-Gebirges. Ich sah kein einziges Stück Müll herumliegen. Alles war zwar einfach, aber sauber und gepflegt. Man konnte seine Badetasche auf dem Liegestuhl liegenlassen, niemand hat etwas gestohlen. Das ist wirklich sehr selten. Die Leute der Insel haben alle mitgeholfen, als unsere ziemlich große Gruppe kam…Z.B. beim Essen servieren, usw. Sie verhalten sich solidarisch und sind sehr entgegenkommend. Wir sahen auch keinen einzigen Bettler.
Gegen 14.30 mussten wir leider wieder zurückfahren – es kam Wind auf, was schweren Seegang bedeutete. Wir waren auch alle klatschnass, als wir ankamen, weil die Wellen ins Boot schlugen. Ich will hier unbedingt noch einmal hin!
- Rückfahrt
- Ein Plakat über die Sehenswürdigkeiten in der Gegend
Am Abend gab es noch eine „Siegesfeier“. Wir haben gegessen, nach dem Essen hat Viviane Knabbersachen organsiert. Dann hat jedes Team (Krankenhaus, Schule, Agri….) seiner „Freude Ausdruck verliehen“, indem sie was gesungen hat, oder sonst etwas lustiges gemacht hat.
Der Pastor der Kirche, dem dieses Begegnungszentrum gehört, hat uns einen riesigen Kuchen geschenkt. Er hat sich wirklich sehr gefreut, dass wir hier waren.
Aber das Wichtigste war, dass die Leute Zeugnisse erzählen konnten. Kira hat Videos gedreht, und Benjamin hat es auf Deutsch übersetzt. Ich hoffe, ihr könnt es hören, da die Übersetzung leider ziemlich leise ist. Aber die Zeugnisse sind sehr bewegend. Ich werde sie später hochladen, weil leider momentan mein Limit bei Youtube erreicht ist…
Hier noch Impressionen von der ganzen Rüstzeit, als Slideshow, die Viviane erstellt hat.
12.9.2025
Dr. Roseline ist immer noch krank. Sie war schon bei der Abfahrt angeschlagen: Gliederschmerzen, Schwäche, Durchfall… Sie hat eigentlich bis jetzt (vorletzter Tag der Rüstzeit) ihr Zimmer kaum verlassen. Ich mache mir große Sorgen um sie. Sie ist so geschwächt, dass sie Schwierigkeiten beim Laufen und Reden hat. Heute bin ich mit ihr zu einem Krankenhaus gefahren – mit so einem kleinen, gelben, dreirädrigen Ding – Batsatsy nennt man das hier. Die Leute dort waren sehr nett, haben alle möglichen Untersuchungen gemacht. Das Ergebnis werden wir vermutlich morgen bekommen – dann sehen wir auch, ob sie Antibiotika nehmen muss. Bis dahin kriegt sie Elektrolyte, soll viel trinken usw. Bitte betet für sie, dass sie schnell wieder gesund wird.
6.bis 11.9.2025
Die Rüstzeit ist wirklich ein Segen für alle. Vielen Dank an alle, die dafür gespendet haben. Wir sind in einer Einrichtung der Kirche untergebracht. So helfen wir ihnen und es ist für uns nicht so teuer wie in einem regulären Hotel. Es ist wirklich schön hier.
Hier ein paar Impressionen aus dem Hotel
- Das Hotel
- Tagungsraum
- Frühstück
Wir haben 2 mal am Tag Lobpreis und Anbetung. Morgens macht das meistens ein Malagasy Team, abends Kira und der Übersetzer, der auch sehr begabt darin ist, Lobpreis zu leiten. Hier sind die verschiedenen Themen, die meistens Benjamin hält.
- die Berufung Gottes für dein Leben
- Theokratische Ordnung
- Vision und Strategie des Missionszentrums
- Lobpreis und Anbetung (Kira)
- Heiliger Geist, Teil 1 und Teil 2
- Rückhaltlose Hingabe und dienen in der Salbung
- Frage und Antworten
- Am Samstag: Ausflug und Siegesfeier (am Abend) mit Zeugnissen bezüglich Gottes Werk in deinem Leben während der Rüstzeit.
6.9.2025
Abfahrt nach Nosy-Be, zur Rüstzeit.
Samstag Mittag kamen Gott sei Dank alle Leiter aus Ambohitsara in Port-Berger an. Insgesamt sindwir 22 Personen. Der SADKO ist leider immer noch nicht fertig repariert. Er befindet sich in der Werkstatt in Port-Berger. Wir haben noch nicht genug Geld um ihn komplett zu überholen, aber wir haben eine Liste mit den wichtigsten Reparaturen gemacht, und diese werden jetzt ausgeführt. Aber das dauert, da es keine Vertragswerkstatt ist und man die Ersatzteile mühsam zusammensuchen muss. Deshalb musste Anatole ein Auto mieten, um alle Rüstzeit-Teilnehmer rechtzeitig nach Port-Berger zum Treffpunkt zu bringen.
Nachdem das Gepäck verstaut war (Benjamin schleppte natürlich wieder sein Equipment mit, das aus 2 riesigen Solar-Paneels, Batterien usw. besteht). Irgend haben wir immer mehr Gepäck als die Malagasy – sie kommen mit einem Rucksack aus und wir haben jeder einen großen Koffer…
Wir aßen vor der Abfahrt noch zusammen in einem Hotely Gasy zu Mittag, da es unterwegs keine großartige Möglichkeit gab.
Wir hatten Nosy Be ausgewählt, wegen der geringen Entfernung zu Port-Berger. Aber allein nach Antsohihy (120 km) brauchten wir schon ca. 4 Stunden, wegen der schlechten Straßenverhältnisse. Erst am Morgen gegen 4 oder 5 Uhr kamen wir am Hafen an und warteten auf die Fähre. Nosy Be ist eine kleine Insel neben Madagaskar und man braucht ca. 2 Stunden mit der Fähre dorthin.
- Unser Auto
- Alles besetzt
- Im Hotely Gasy
- „Tankstelle“
Die ganze Fahrt über hatten Kira, Dr.Roseline und ich Durchfall und Magenbeschwerden. Für mich war es eine der schlimmsten Fahrten ever… Wirklich, eine „Horrorfahrt“ die ich nicht so schnell vergessen werde. Es war so heiß, dass wir darauf verzichteten, unsere Kompressionsstrümpfe anzuziehen. Als wir ankamen, hatten wir angeschwollene Füße – Kira hatte sogar noch tagelang nach der Fahrt damit zu tun. Es war auch extrem eng, da wir nur so viele Plätze bezahlt hatten, wie wir Personen waren. Normalerweise bezahlen wir eigentlich immer alle Plätze im Buschtaxi, damit jeder (besonders die Ausländer) genug Platz hat – aber irgendwie hatten sie diesmal nicht daran gedacht…
- Auf der Fähre
Ich war echt heilfroh, als wir endlich im Hotel ankamen und ich wollte nur noch schlafen.
- Angekommen
- Alles wieder verladen…
- Im Hotel
4.9.2025
In Port-Berger war es sehr schön, wie immer. Ein Verwandter, Mali, der auf dem Land lebt, kam zu Besuch. Er ist ein älterer Cousin von Benjamin und gleichzeitig auch der Vater von Pastor Clement (ein Ex-Stipendiat vom Missionszentrum und Leiter des Alphabetisierungs-Teams). Er hat uns Reis geschenkt und Zuckerrohr, weil er weiß, dass unser Kinder das sehr mögen. Wir sollten das Zuckerrohr gleich essen – was wir auch gemacht haben. Zuckerrohr kann man nicht essen, eigentlich. Man kaut es, saugt den Saft raus und spuckt den Rest aus. Und so kam es, dass überall die Reste von „Vary“ – Zuckerrohr herumlagen. Mali hat richtig viel davon mitgebracht. Und auch eine Ziege. Aber leider essen die Leute von Benjamins Familie keine Ziege. Deswegen wurde sie gleich an das nahegelegene „Toby“ weitergeschenkt. Toby ist eine Einrichtung, die es z.B. in Port-Berger gibt, in der Leute, die von Dämonen besessen sind, befreit und stabilisiert werden. Sie werden von ihren Verwandten gebracht, weil die Medizin keine Hilfe mehr leisten kann und man sie auch nicht mehr bändigen kann. Sie toben, schreien, verletzten sich und andere… Wenn der Dämon weg ist und sie ihr Leben Jesus übergeben haben, werden sie durch regelmäßige Lehre und Lobpreis und Anbetung wieder aufgebaut. Normalerweise macht der Pastor und die Mpiandry diesen Dienst. Irgendwann verlassen sie das Toby wieder. Aber in der Zeit, in der sie dort sind, brauchen sie auch Essen. Das spenden meist die betroffenen Familien, die Gemeindemitglieder oder Leute, die eben (so wie wir) gerade Essen übrig haben….
Außerdem hat Kira Klebestreifen mitgebracht, mit der wir die Augenlider von Benjamins Mutter hochgeklebt haben. Eigentlich sollte sie eine sog. Ptosis-Brille bekommen, aber leider hat die Zeit nicht mehr ausgereicht, da diese Brille speziell angefertigt werden muss und es an die eigene Brille der Person angebracht wird. Und zwischen der Abfahrt von Markus und Dorothee und er Ankunft von Kira lag ja nur 1 Woche….
- Wieder in Port-Berger
- Mali’s Ziege
- Die Oma…
- …schaut Fotobuch
Aber es hat erst mal funktioniert und die Oma konnte sogar das Fotobuch von Kiras Hochzeit anschauen.
2.9. – 3.9.2025
Am Dienstag machten wir uns auf den Weg nach Port-Berger. Eigentlich hieß es, wir müssen unser Gepäck um 8.00 fertig haben, da wir um 9.00 starten würden. Kira war ja am Abend ziemlich spät ins Bett gegangen, da die Veranstaltung bis nach Mitternacht gedauert hat. Wer das Leben in Madagaskar kennt (der Wahlspruch ist „mora-mora“ = langsam, langsam) der weiß ungefähr, was ich meine. Wir fuhren dann gegen 14.30, nach dem Mittagessen ab, da wir nicht gleich wieder anhalten wollten, um irgendwo zu essen.
Wir wurden von Helene, der jüngsten Schwester von Benjamin (Christians Frau) warmherzig verabschiedet. Sie sagte, nächstes Mal würde sie für mich Riz-cantonais (so eine Art Paella) kochen. Ich hatte das einmal bei ihr gegessen und ich mochte es sehr.
Helene ist auch die Eigentümerin des Gästehauses, in dem wir wohnen, und auch wo unsere Gäste untergebracht werden. Sie wohnt gleich daneben, in einem Haus, das sie nach und nach renovieren und erweitert haben. Es ist zwar immer noch nicht fertig, aber es hat inzwischen 4 Stockwerke und gleicht „einem Schiff“ – wie Samu (unser Schwiegersohn) immer sagt.
- Unser Buschtaxi nach Port-Berger
- Von Helene (Christians Frau) warmherzig verabschiedet
Auch diese Fahrt hat wieder ca. 14 Stunden gedauert und wir sind früh am Morgen zusammen mit Kira (zur Freude aller Verwandten) gut in Port-Berger angekommen.
22.8 – 1.9.2025
Als Kira ankam, hat sie erstmal eine kurze Erholungspause eingelegt – die Reise war doch sehr lang… Am Montag Abend fuhr sie mit ihrer Tante und der Familie nochmal zum Flughafen. Der Kopf von diesem Sakalava-König Toera wurde doch erst später zurückgebracht, um eine Überschneidung mit der Rückkehr der Fußball-Nationalmannschaft „Barea“ zu vermeiden. Da Christian (unser Schwager) der Bundestagsabgeordnete des Gebietes ist, in dem der Stamm (Sakalava) wohnt, war auch Christians Familie mit in den VIP Bereich des Flughafens eingeladen. Und Kira war auch eingeladen – es war wirklich ein „Event“. Die Frauen mit den aufwendigen Frisuren sind die Prinzessinnen – auch der Nachkomme des Königs ist mit dabei. Und die hatten sogar Schofars! Leider war die ganze Veranstaltung ziemlich „Ahnenkult-behaftet“ – ich wünschte mir wirklich, dass die Christen ihren König Jesus auch so begeistert begrüßen und feiern würden.
30.8.2025
Die letzten 10 Tage haben wir in Tana verbracht. Ich finde es hier meistens extrem öde. Wir sollen aus Sicherheitsgründen nicht alleine aus dem Haus gehen. Und wenn wir dann jemand „gewinnen“ können, mit uns eine Runde zu drehen, macht es keinen Spaß. Die Händler belegen fast den ganzen Gehweg. Man muss tierisch aufpassen, nicht überfahren zu werden. Außerdem liegt überall Müll herum, die Abwassergräben sind offen und der Geruch ist ziemlich „streng“. Außerdem ist es in den Häusern ziemlich ungemütlich und kalt (hier ist Winter, im Moment). Sie sind extrem eng aneinander gebaut, deshalb dringt kaum Sonne in die Wohnungen. Die Mauern sind kalt, die Fenster und Türen undicht und fast niemand hat eine Heizung. Wenn ich länger als ein paar Tage in Tana bleiben muss, bin ich meistens ziemlich unglücklich – es scheint keine sinnvolle Betätigung für mich zu geben und die Zeit schleicht dahin….
- Die Straßen von Tana
Auf dem Weg nach Tana hatten wir noch eine tolle Gebetserhörung erlebt. Als der Fahrer unseres Buschtaxis sah, dass da 4 Ausländer waren, wollte er mehr Geld für unser Gepäck, obwohl wir, gemessen an der Anzahl der Sitzplätze, die wir bezahlt haben, nicht so viel Gepäck hatten. Wir hatten das ganze Auto für uns gemietet, da Benjamins „Solaranlage“ immer mit muss. Er arbeitet ja überall….Aber diese Fahrer sind schlau: Sie bekommen ja nur ihr Grundgehalt. Wer „zu viel“ Gepäck hat, muss bezahlen, und zwar an ihn persönlich, nicht an seinen Boss….
Er hat sich dann auch noch geweigert, uns nach Ambohipo zu bringen, dem Stadtviertel, in dem das Gästehaus steht. Weil er wohl keine Lizenz hatte, um in die Stadt hinein zu fahren. Das wäre für uns ein Riesenproblem gewesen. Wir hätten am Buschtaxistand alles ausladen müssen, Träger bezahlen, und ein Transportunternehmen suchen müssen, das unser Gepäck transportiert. Da hierbei das Gepäck vieler Leute transportiert wird, ist die Möglichkeit sehr hoch, dass Gepäck gestohlen wird. Besonders Benjamins Solaranlage. Man kann ja nicht mitfahren….Außerdem hätten wir noch Taxis für uns organisieren müssen. Wir haben gebetet! Alle! Und siehe da, der Fahrer hat uns doch nach Hause gebracht. Er hat einen Polizisten bezahlt, dass er mit uns fährt…So sind wir heile und komplett im Gästehaus gegen 6.00 morgens angekommen.
- Vor dem Gästehaus
- Aussicht
- Markt in Tana
Was wir noch so unternommen haben, bis jetzt:
Matoky’s Geburtstag nachgefeiert (das ist der Sohn von Anatole und Viviane). Es gab sehr leckeres Essen von Viviane und sogar Torte.
- Geburtstagsfeier von Matoky
- Torte
- Das Hochzeitsbild von Anatole und Viviane, gefunden in ihrer Wohnung
Wir waren Kunstobjekte einkaufen, auf dem Kunsthandwerker-Markt. Wir brauchen die für die Madagaskar-Events in Deutschland. Da gibt es wirklich sehr schöne Sachen, die wir dann gegen eine Spende für das Missionszentrum abgeben. Auch frische Vanille. Dorothee und Markus werden alles mit nach Deutschland nehmen.
- Kunsthandwerker-Markt
Dann, am Samstag, haben wir Dorothee und Markus zum Flughafen gebracht. Vorher waren wir noch bei Helen und Christian zum Essen eingeladen. Sie haben uns auch zum Flughafen gebracht. Markus und Dorothee sind inzwischen gut in Deutschland angekommen und wir sind sehr dankbar für den tollen Einsatz, die gute Zusammenarbeit, das tolle Miteinander und ihre Freundschaft. Auch in Madagaskar haben sie viele neue Freunde gefunden.
- Markus entdeckt einen Oldheimer auf dem Parkplatz
- Bei Helen und Christian
- Sie haben Schildkröten
- Das Essen war Klasse
- auf dem Weg zum Flughafen
An dem Sonntag Nacht kam wirklich noch ein „Rückangriff“ des Feindes. Ich hatte es sehr eilig, auf die Toilette zu kommen und bin diese steile, gefährlich Treppe heruntergefallen – naja, eher gerutscht… Aber grün und blau bin ich doch überall. Ich frage mich wirklich, wie man sowas bauen kann. Die Treppen im Gästehaus (und in den meisten Häusern hier) sind extrem steil, es passt nicht mal mein Fuss auf eine Stufe, so klein sind sie. Es gibt kein Geländer, sondern nur ein Holzstück, das in die Wand zementiert ist, an dem man sich nur mit den Fingerspitzen festhalten kann, so schmal ist das. Ich habe bei Kira Anti-Rutschband „bestellt“
Gestern waren wir am Flughafen um Kira abzuholen. Sie kam eigentlich erst um 17.00 an und wir machten uns aber schon um 10.00 auf den Weg. Die madagassische Nationalmannschaft „Barea“ kommt nämlich heute vom Afrika-Cup zurück. Sie haben den zweiten Platz gemacht – das haben sie noch nie geschafft. Trotz der Niederlage gegen Marokko werden sie als Sieger gefeiert. Deswegen werden alle Straßen nach Ivato verstopft sein, weil die heute gegen 13.00 ankommen und von Massen nach Hause begleitet werden…
Eine sehr witzige Geschichte ist der Name der Nationalmannschaft, und wie er entstanden ist. Die haben ja schon öfter beim Afrika Cup mitgespielt…Zuerst hießen sie „Club M.“…Nachdem sie verloren haben, sagten die Leute: Was für ein blöder Name, so ein kleiner blöder Buchstabe, kein Wunder wenn wir verlieren. Dann haben sie sich in Skorpione umbenannt. Als sie wieder verloren haben, haben sie gesagt „kein Wunder dass wir verlieren, die anderen Mannschaften heißen Elefanten, Löwen… Große Tiere. Und wir, so ein winziges Tier. Wenn der Elefant mit seinem Fuß auf einen Skorpion drauftritt, ist er erledigt“
Dann haben sie eine Ausschreibung gemacht und der Name „Barea“, den irgendeine Frau vorgeschlagen hat, hat gewonnen…Barea heißt Zebu-Rind in einem madagassischen Dialekt. Mal sehen, was sie jetzt sagen. Aber 2. Platz ist auch schon ein Riesen-Sieg.
- Kira wird schon sehnsüchtig erwartet
- Barea – die Nationalmannschaft
Heute kommt auch der Kopf des Sakalava-Königs Toera zurück. Er wurde in der Kolonialzeit von den Franzosen geköpft , weil er sich wehrte und nach Frankreich ins Naturkunde-Museum gebracht. In Paris war er seit 130 Jahren ausgestellt. Was für die Leute hier noch eine zusätzliche Demütigung war. Als ob er ein wildes Tier wäre… Aber sie müssen ihn zurückgeben und heute kommt er an. Da Christian (unser Schwager) der Bundestagsabgeordnete dieses Stammes ist, war er auch in Frankreich, um den Kopf abzuholen.
Morgen – ganz früh – fahren wir endlich nach Port-Berger. Der zweite Teil unseres Einsatzes beginnt hiermit. Bitte betet für unser Fahrt. Ich habe immer noch Magen-Darm-Probleme…
19.8. bis 21.8.2025
Der Nationalpark Ankarafantsika ist wirklich sehenswert. Es gibt verschiedene Touren, sogar welche mit Boot. Es ist strengstens verboten, ihn ohne einen Wildhüter oder Guide zu betreten, geschweige denn, die Bäume abzuholzen, die Tiere zu berühren oder gar ihnen etwas anzutun.
Wir haben in den 2 Tagen viele Tiere gesehen.
- Der Eingang des Parks
- Eine kleine Eule, die im Baumstumpf sitzt
- Eidechse
- Chamäleon
- Rivo unser Bewacher
- ein schöner Vogel
- Der See
- Edelhölzer
Wir sind um einen See gelaufen, wollten eigentlich Krokodile beobachten, aber die ließen sich leider nicht sehen…Dafür 3 Schlangen und ein Mini-Lemur.
- Irgendeine Opferstätte
- 400 Jahre alter Baobab
- Hängebrücke
- Mini-Lehmur schläft im Baum
- Die Truppe
- Ein Baum mit scharfen Stacheln
Auch zu einem Canyon sind wir gelaufen. Der ist einige hundert Jahre alt und dadurchentstanden, dass die Bewohner von 3 Dörfern immer ihre Rinder dorthin zum Weiden getrieben haben. Der Canyon besteht aus Kalkfelsen. Außerdem fanden wir Bäume mit „Spuckfrüchten“. Die schmecken wie Aprikosen.
- Der Canyon
- Wir finden eine „Spuckfrucht“
Zurück am Parkeingang gab es ein leckeres Essen auf der Terrasse des Restaurants. Und da kamen doch noch Lemuren, um uns zu unterhalten. Niavo hat einen besonderen Freund, der uns nicht mehr von der Pelle ging…
- Auf der Terrasse
- Hinter uns die Makis
- Lecker
- Niavos Freund
18.08.2025
Angekommen in Port-Berger verbrachten wir die Nacht dort in „Oma’s Hof“, in den Zimmern, in denen wir schon vorher geschlafen hatten. Auch Anatole und Vivianne kamen dann gegen Mittag mit dem SADKO an. Etwa um 14 Uhr ging es nach Ambondromamy, wo ein Schulfreund von Benjamin ein Hotel betreibt.
- Abschied von Omas Hof
- Unser Transportmittel nach Ambondromamy
- Ziemlich klapperig
- Aber manche müssen unter viel schlimmeren Umständen fahren
- Am Wegrand wird allerhand verkauft
Sylvain – so heißt er – ist ein pensionierter General der Armee. Er hat uns warmherzig aufgenommen. Die Straßen waren sehr schlecht, so dass wir für die ca. 200 km 5-6 Stunden brauchten.
- Sylvain
- Sein Hotel
- Das Essen war lecker
Dienstag und Mittwoch verbrachten wir dann im Nationalpark.
Der erinnerte mich an das Waldgebiet, in dem Benjamins Eltern früher in einem Dorf wohnten. Als unsere Kinder noch klein waren, sind wir immer aus Tsarahasina (das ist in der Nähe von Mampikony und liegt etwa in der Mitte zwischen Port-Berger und Ambondromamy) im Wald zu dem Dorf zu Fuss gegangen. Es gab keine Straße. Man mussten ungefähr 4 Stunden laufen. Damals gingen wir meistens in einem kleinen Bach, da das einfacher war. Da gab es Lianen, riesige Bäume, Edelhölzer, wie z.B. Ebenholz, Palisander, Mahagoni….Wir haben in der Nähe von Bejahoa (so heißt das Dorf) immer mit unseren Kindern Zitronen gesammelt und Limonade daraus gemacht.
- Bejahoa vor etwa 35 Jahren
- So ging es durch den Wald
- Urwald
Heute ist dieser riesige Wald sehr dezimiert. Von seiner früheren Schönheit ist nicht mehr viel übrig. Die Leute haben die Baumriesen zu Kohle verarbeitet. Sogar die Wurzeln gruben sie aus und machten Holzkohle daraus. Brandrodung hat sein übriges getan… Der Fluss ist weg – ausgetrocknet vermutlich. Die Tiere sind auch weg. Was sie nicht wissen: wenn der Wald stirbt dann kann es sein, dass sie auch irgendwann durch Hunger sterben… Es waren so schöne Familienerinnerungen. Damals lebte Benjamins Vater noch….
- 2001 auf Zitronenjagd
Gewohnt
17.8.2025
Die zweite Nacht mit ohrenbetäubender Musik… Anscheinend schläft da keiner Nachts… Die „Ausländer“ unter uns (inklusive mir) sind ziemlich genervt von dem Getöse. Wenn jemand denkt, in Afrika ist es leise, irrt er sich. Hier in den Orten Madagaskars, an denen wir bisher waren, ist das jedenfalls nicht der Fall. Immer und überall hat man Lärm. Bautätigkeiten, Musik aus den Musikboxen, Hähne, Hundegebell und vieles mehr. Dorothee ist immer noch schwer erkältet… Ein Virus, vermutet Roseline. Sie muss Ingwertee trinken, sich mit Ravintsara (eine medizinische Pflanze, die es hier in Madagaskar gibt) einreiben und etwas inhalieren, das „Fosa“ heißt – eine Mischung aus Ravintsara, Rinderfett und Kampfer (?).
Es ist Sonntag und heute, nach dem Mittagessen, werden wir zurück nach Port-Berger fahren. Von dort aus geht es nach Ambondromamy, wo wir in einem Hotel, das einem Schulfreund von Benjamin gehört, 2-3 Tage verbringen. In der Nähe ist ein Nationalpark, (Gsarafantsika), in dem man tolle Touren unternehmen kann. Vivianne und Anatole werden uns begleiten, genauso der Leibwächter und die Übersetzerin. Danach geht es zurück nach Tana, wo Dorothee und Markus am Samstag ihren Flieger zurück nach Deutschland nehmen.
In der Kirche wurden Markus und Dorothee sehr warmherzig verabschiedet – Ngoma anareo – wir werden euch vermissen, sagten sie. Pastor Lezara hielt die Predigt diesmal.
- Pastor Lezara
- Verabschiedung
Der kleine Ruffin ist wirklich schon groß geworden. Er ist sehr aufgeweckt, stellt schlaue Fragen…Auch Ruffine ist geistlich enorm gewachsen. Ich kenne sie noch, als sie Köchin für die Kurzzeitler im Missionszentrum war. Jetzt ist sie Pastorin
- Ruffin
- und seine Mutter Ruffine und Schwester
Auch Suzette hat sich von uns verabschiedet. Es geht ihr jetzt sehr gut, dank der Patenschaft, die sie vom Missionszentrum bekommen hat. Sie hat Sichelzellanämie und muss eine spezielle Diät einhalten, die aber für sie zu teuer ist…
- Suzette und ihre Kinder
Nach dem Mittagessen fuhren wir wirklich pünktlich zurück nach Port-Berger. Die Pisten sind wirklich unter aller Kanone. Der SADKO sieht inzwischen aus (lt. Markus) wie ein 30-jähriges Auto. Naja, das ist ja kein Wunder. Solche schlechten Wege muss er fast täglich fahren. Alles rüttelt und schüttelt – das hält kein Auto der Welt aus. Er müsste dringend in die Werkstatt, um wieder generalüberholt zu werden. Wir brauchen eine neue Plane, ein neues Untergestell, neue Reifen und zahllose andere Dinge. Wir haben inzwischen etwas angespart dafür, aber es wird nicht ausreichen. Aber ohne ihn geht es nicht mehr – zahllose Menschen hier auf dem Plateau verdanken ihm ihr Leben: entweder durch die Einsätze der mobilen Klinik in den Dörfern, oder durch die Evakuierungen nach Port-Berger oder Antsohihy…
- Warten auf die Abfahrt
- Verabschiedung von Ambohitsara
- es ist heiss – sogar die Hunde schlafen
- wir machen uns auf den Weg – viele müssen hinten, auf der Ladefläche sitzen
- Es geht abwärts…
- das hier kann man gar nicht Straße nennen
- und durch den Fluss
Wer mithelfen will, den SADKO wieder voll funktionsfähig zu machen, hat eine tolle Investition in das Reich Gottes getan. Jede Spende ist herzlich willkommen.
- Sadko
16.8.2025
Gestern endete die Bibelwoche und heute fuhren einige unserer Gäste wieder ab. Dorothee, Roseline und ich waren / sind noch gesundheitlich angeschlagen – eine Art Erkältung mit Halsschmerzen usw….Deswegen konnte ich die letzte Zeit auch nicht so viel schreiben. Noch dazu kam, dass im Dorf eine „Totenumbettung“ stattfand. Sie graben einen Toten, der hier gestorben ist, aber nicht hierher gehört wieder aus. Sie wickeln ihn in neue Tücher. Dann findet eine (meist okkulte) Zeremonie statt, in der sie die „Ahnen“ rufen. Begleitet wurde das Ganze von ohrenbetäubender Musik, die die ganze Nacht andauert – Dorothee und Markus haben keine Minute geschlafen, heute Nacht. Ich hatte Ohrenstöpsel dabei, aber ich hab es trotzdem „durchgehört“. Nur den Einheimischen hat es wohl nichts ausgemacht….Benjamin jedenfalls hat geschlafen.
15.8.2025
Heute gingen wir „Lemuren suchen“. Die halten sich in den letzten Resten der Wälder auf. Und die sind klein… Die Leute brennen alles ab. Das ist ein riesiges Problem. Die großen Bäume fällen sie, nach und nach, um Holzkohle daraus zu machen. Sogar die Wurzeln graben sie aus, um sie zu Kohle zu verarbeiten.
- kleines Waldgebiet
- verbrannter Mangobaum
- Alles Steppe
- Daraus wird Kohle gemacht
- die Bäume werden einfach gefällt
Diese exzessive Rodung führt zu dieser Erosion und dem vielen Staub… Früher war das nicht so. Benjamins Vater lebte früher in einem Waldgebiet. Dort war kaum Staub. Ich erinnere mich noch, dass wir stundenlang durch den Wald gelaufen sind, immer im Fluss, weil es keinen anderen Weg gab. Heute ist dieser Wald verschwunden! Es gibt ihn nicht mehr. Die „Waldgebiete bestehen nur noch aus einigen Bäumen hier, und das war’s. Deshalb versuchen wir auch aufzuforsten. Aber bisher ohne Erfolg, weil auch unsere Leute das nur halbherzig tun. Sie pflanzen zwar ab und zu was, aber überlassen es dann sich selbst. Und so gehen die jungen Bäume wieder ein oder werden von Ziegen gefressen….Wir brauchen wirklich jemand, der langfristig hier in Ambohitsara bleibt und es den Leuten vormacht. Erst wenn sie sehen, dass die Bäume wachsen, wenn man sich darum kümmert, dass dann auch das Wasser von den Bäumen „angezogen“ wird und dass so mehr auf ihren Feldern wächst, werden sie es nachmachen. Und wenn unsere Mitarbeiter merken, dass Schatten angenehm ist und ihre Häuser weniger eingestaubt werden, dann kümmern sie sich auch um die Pflanzungen….
So schön kann dieser Wald sein (siehe unten). Aus den Palmen kann man Bast für Taschen usw. machen.. Raffia wird es hier genannt.
Das haben wir alles unterwegs gesehen:
- Affen
- Pause
- Jackfruit
- Mokonazy-Pause
11.- 14.8.2025
Die letzten Tage waren eigentlich geprägt von der Bibelwoche, die dass Missionszentrum für ihre Mitarbeiter abhielt. Das waren Abendveranstaltungen, die reihum von einem Pastor abgehalten wurden. Deshalb kamen viele Gäste – „Speaker „von anderen Orten. Sie alle waren auf dem Krankenhausgelände untergebracht und haben mit uns, in Roselines Haus, gegessen. Sie hatte echt viel zu organisieren. Die Gäste kamen entweder mit dem SADKO oder mit dem Motorrad hier an.
Das Essen war einfach, aber sehr abwechslungsreich, und manchmal echt schwer zu essen…
- Roseline geht einkaufen
- schwer zu essen
- Gemüse mit Fleisch
- Frühstück: kleine Fische und Garnelen, frittiert
Da war Clement, der jetzt Pastor in der Nähe von Port-Berger ist. Seine Frau Soa hat am ersten Abend gepredigt.
- Clement
- Lezara
- Ruffine
- Ruffin
- Rarody fährt jetzt mit dem Sadko mit
Auch Lazar, der Vater des kleinen Ruffin und Ruffine, seine Mutter sind gekommen. Sie waren allerdings nur als „Urlaubsgäste“ hier, um bei der Bibelwoche mit dabei zu sein. Ruffine humpelt ziemlich stark, ein Überbleibsel von dem Motorradunfall…Physitherapie ist leider hier in Madagaskar relativ unbekannt.
Da waren 2 Pastoren, die aus der lutherischen Kirche kamen – ich kannte sie vorher nicht. Aber der eine war der Verantwortliche für Evangelisation, und entsprechend lebendig und lustig war sein Vortrag. Er bestand fast nur aus Zeugnissen. Einmal musste er einen Fluss mit Krokodilen durchqueren, und er meinte „Krokodile fressen nur Ungläubige“. Hinter ihm war zwar „etwas her“ aber ihm ist nichts passiert. Genauso, als er in das Gebiet der Banditen hineinwollte, um zu predigen. Er sagte zu dem Banditen: „wir müssen hier in das Banditen-Gebiet rein, um das Evangelium weiterzugeben“. Der Bandit sagte: „ich werde dich jetzt erschießen.“ Er richtete seine Waffe auf ihn und zog auch sein Messer heraus – anscheinend sicherheitshalber. Das Ende vom Lied war, dass er anfing anzu zittern und es nicht tun konnte. Der hat sich dann bekehrt und dient seitdem dem Herrn.
Außerdem gingen wir des öfteren die Projekte besichtigen, z.B. die Felder. So konnten wir uns auch ab und zu die Beine vertreten und waren nicht den ganzen Tag nur bei Roseline auf der Veranda. Innen im Haus kann man sich, wegen der Hitze, kaum aufhalten. Außerdem ist alles mit diesem feinen, roten Staub bedeckt. Ich kehre 2 mal am Tag und trotzdem ist da jedes Mal ein großer Haufen….
- auf den Feldern
10.8.2025
Heute ist Sonntag und wir waren in der Kirche. Die wollen ein Gebäude bauen, weil sie sich bisher immer nur in einem der Schulgebäude trafen. Zu dem Zweck des „Fundraisings“ haben sie kleine Bananenkuchen gemacht, die nach dem Gottesdienst versteigert wurden. Auch 100 Eier standen zum Verkauf.
- Lutherische Gemeinde
- Ruffins Opa, der Ex-Schamane
- der Kirchenvorstand
- Glocke der Calvinisten
Alix, unser Stipendiat, hat inzwischen geheiratet. Ich kenne ihn schon, seit er ein kleiner Junge war…Er hat sogar vorher die Kirchenbank gründlich von dem allgegenwärtigen Staub befreit, bevor sich seine Frau sich mit ihrem weißen Kleidchen hingesetzt hat….Die beiden sind wirklich niedlich…
- Alix und seine Frau
https://hope-projekte-madagaskar.org/the-new-generation-die-neue-generation/
Oben findet ihr den letzten Blogeintrag, in dem auch Alix vorkommt.
Abends beteten wir noch für eine Schwerkranke im Krankenhaus. Sie leidet unter Bilharziose im Endstadium: Nierenversagen. Eine misslungene Leistenhernien-OP und die Unterernährung verschlimmern ihren Zustand noch. Eigentlich liegt sie im Sterben. Sie/beziehungsweise der Tromba-Geist in ihr, hat bisher verhindert, dass sie Jesus annimmt… Es ist eine sehr bedrückende Atmosphäre dort, an ihrem Bett. Ganz im Gegensatz zu dem Mann auf der anderen Seite. Er hatte einen Schlaganfall, aber seine Leben Jesus übergeben… Seine Frau stützt ihn, so dass er sitzen kann. Bei ihm am Bett war alles irgendwie „hell“…
- Die kranke Frau
- Der Mann mit dem Schlaganfall
9.8.2025
Was wir bis jetzt jeden Tag taten, war folgendes. Immer gegen 17.00 gingen wir zum „Fußballplatz“. Das ist ein Gelände, das wir gerne kaufen wollen. Gott hat uns gesagt, wir sollen für das ganze Bongolava-Gebirge und darüber hinaus ein „Siegeszentrum“ errichten. Das wird eine Bibelschule beinhalten, Seminare werden für die Gemeinden abgehalten, es wird ein Zentrum für Lobpreis und Anbetung und ein Zentrum für Befreiungsdienst sein. Wir wollen dort ein großes, einstöckiges Gebäude bauen. Das Erdgeschoss mit der Versammlungshalle und den Seminar-Räumen werden wir auch für das Missionszentrum nutzen, als Aula. Und im ersten Stock werden sich Räume für die Dauer-Mitarbeiter und ein Mädchen-Internat befinden. Viele Mädchen wollen gerne zur Schule gehen, wohnen aber zu weit weg. Und alleine dürfen sie hier nicht wohnen, da sie sofort als „Freiwild“ für die Männer angesehen werden. Es wird auch eine Dachterrasse geben, wo ganze Gemeinden sich aufhalten und übernachten können. Hierzulande kann man gut im Freien, auf einer Matte schlafen…. Dieses Siegeszentrum wird aber ein eigenes Projekt sein, das aber trotzdem mit dem Missionszentrum verflochten ist.
Der erste Schritt ist, dass wir das Gelände kaufen müssen. Und wir haben diesen „Fußballplatz“ im Auge, weil er nicht weit vom Schulgelände entfernt ist – auch wegen dem Mädcheninternat. Der Besitzer will es aber nicht verkaufen. Früher wollte er, aber da stand dieser Bau noch nicht im Raum. Aber jetzt will er irgendwie nicht mehr…. Deswegen haben wir uns angewöhnt, jeden Abend dorthin zu gehen, und zu beten. Wir haben jeden Tag, das Feld betend umrundet – inzwischen auch 7-mal, wie bei Jericho… Bitte betet mit uns dafür.
- Das Fußballfeld
Dieser Samstag war ein Ruhetag, wir sind zum Fluss gegangen. Wir haben unsere Wäsche gewaschen, aber nicht dort, weil der Wasserspiegel sehr niedrig ist und der Abfluss gestört ist. Stehende Gewässer sollte man hier besser nicht betreten, da sie mit Bilharziose-Erregern verseucht sind. Nicht so sehr Mittags, aber morgens und abends, wenn es kühl ist, sind sie aktiv. Die Überträger sind eine Art von Unterwasser-Schnecken, die dort leben. Sehr viele Leute sind hier an Bilharziose erkrankt, weil sie früh am Morgen in den Reisfeldern (die sind überschwemmt und stehendes Gewässer) arbeiten. „Schistosomiasis, auch Bilharziose, ist eine durch die Larven von Saugwürmern der Gattung Pärchenegel verursachte Wurmerkrankung. Sie wird in warmen Binnengewässern durch Schnecken als Zwischenwirte verbreitet. Wikipedia“ Die Leute vom Dorf verweigern aber oft die Behandlung, da die Symptome eine Blasenentzündung mit Blut im Urin ist. Es hat mit den Sexualorganen zu tun und sie sind davon überzeugt, dass das von ehelicher Untreue kommt. Dies ist auch ein Teil der Aufklärungsarbeit, die wir mit dem mobilen Team tun…. Dass das eben nicht so ist, und dass sie sich behandeln lassen sollen, falls solche Symptome auftreten.
- Am Fluss
- Hier holt das Missionszentrum auch die Steine
- Mokonazy-Pause
Am Abend hatten wir noch eine Veranstaltung mit den Mitarbeitern. Wir hatten eine tolle Zeit. Lobpreis und Anbetung mit „alten“ und „neuen“ Liedern. Niavo, die Übersetzerin und Ravo der Leibwächter haben Gitarre gespielt. Die Gegenwart Gottes war spürbar und erlebbar – wie die“Wolke der Herrlichkeit“ von Mose. Sie haben Fragen gestellt, Benjamin hat sie beantwortet und auch das „Wort ausgeteilt“. Am Ende haben wir noch für die Leute gebetet und ihnen prophetisch gedient.
- Abendveranstaltung
Ein Mann hatte anschließend noch ein persönliches Gespräch, wegen eines Problems, das er hatte. Eine Frau war so berührt von dem prophetischen Wort, das Markus ihr gegeben hat, dass sie anschließend zu uns kam, ihr Leben Jesus übergab, und unter vielen Tränen Buße tat, für ihr bisheriges Leben.
- die Frau hat ihr Leben Jesus übergeben
8.8.2025
Um 10 Uhr waren wir bei den „Timotheus“ zu Gast. Das ist ein Programm des Missionszentrums für die Ausbildung von Gemeindeleitern. Wir haben inzwischen 16 Gemeinden auf dem Bongolava-Gebirge gegründet. Das lief so, dass wir eine Massenevangelisation in den Dörfern organisierten. Danach durchliefen die Neubekehrten eine Jüngerschafts-Schule und die neue Hauskirche wurde einer der Ortskirchen im „Tal“, in Port-Berger übergeben. In der Regenzeit besuchten die aber die neuen Gemeinden nicht, weil sie nicht hochkamen. Durch das Überschwemmungsgebiet am Fuß der Hügel ist es sehr schwierig auf das Bongolava-Gebirge zu gelangen und umgekehrt. Diese jungen Gemeinden waren quasi 6 Monate lang auf sich gestellt und hatten auch keinen Pastor vor Ort. Aber wir als Missionszentrum hatten sie ja schon „abgegeben“ und jede Hilfestellung wird von den großen Muttergemeinden sofort als „Einmischung“ angesehen. Ja, es gibt leider sehr viel „Kirchenpolitik“ bei den großen Kirchen. Einige dieser Hausgemeinden auf dem Bongolava-Gebirge sind deswegen „gestorben“ und deshalb haben wir unsere Vorgehensweise geändert. Nach der Jüngerschaftsschule suchen wir nach geeigneten Personen und bilden sie im Timotheus-Programm zu Gemeindeleitern aus. Sie treffen sich mindestens einmal im Monat für einen ganzen Tag, um Seminare abzuhalten. Danach wird ihnen freigestellt, ob sie sich einer Kirchengemeinde im Tal anschließen wollen. Bei so einem Seminar waren wir diesen Freitag eingeladen.
Wir haben Zeugnisse erzählt, auch aus unserem Leben. Dinge, die uns zu schaffen machen und wie Gott uns da geholfen hat. Was sie sehr beeindruckt hat. Normalerweise erzählen Leiter ihre Schwierigkeiten nicht öffentlich, weil sie damit „Schwäche“ zeigen, mit der die „Schafe“ nicht umgehen können. Aber in diesem Rahmen konnten wir ziemlich offen darüber reden. Einer von uns hat z.B. erzählt, dass er als Kind nicht gewollt war – wie er darunter gelitten hat und wie er auch seinen Eltern dann vergeben hat und auf welche Weise Jesus dann diese Verletzung geheilt hat.
- Hubert, der Mann von Justine
Ein älterer Mann hat dann erzählt, dass die Leute, die Christen wurden, hier verfolgt werden und wie das denn bei uns wäre. Ich fragte ihn dann, wie das denn aussieht, diese Verfolgung. Er erklärte uns, dass man sich erstens über sie lächerlich macht, weil Christ-sein „nur für die Dummen“ sei, und Jesus „arm machen würde und kein Essen auf den Tisch bringt“. Außerdem hat er jetzt Probleme mit seiner Familie. Da er schon älter ist, ist seine Stellung normalerweise in der Sippe sehr hoch – er hat das Sagen. Er ist auch der „Vertreter der Ahnengeister“. Als Christ ist das aber nicht mehr möglich. Und so hat er alles verloren. Seine Stellung, die Unterstützung seiner Familie – auch die finanzielle. Er kann ja nicht mehr so hart arbeiten, und normalerweise würde seine Familie für ihn sorgen. Aber als Christ wird er ausgeschlossen von allem. Er hat jetzt nur noch seine Geschwister in Christus….
Es gibt auch einige Ex-Schamanen unter den neuen Gemeindeleitern. Darunter ist der Großvater des kleinen Ruffin und „Sama’ny Frosy – ein ehemals sehr gefürchteter Schamane.
- Der Opa von dem kleinen Ruffin
- der ältere Mann
- Justine
- Sama’ny Frosy
Hier stellen sie sich alle vor:
Am Abend waren wir noch bei den Dorfältesten. Bevor man z.B. in ein anderes Dorf auf den Markt geht, muss man sich bei den Ältesten des Dorfes „anmelden“. Wenn sie es von jemand anderem hören, dass „Vazahas“ – Ausländer – in Dorf sind und die noch nicht bei ihnen aufgetaucht sind, dann ist das eine Beleidigung. Außerdem stehen wir anschließend unter „ihrem Schutz“ und niemand wird es wagen, uns irgendwie „anzutasten. Was erstaunlich ist, ist dass es inzwischen schon 3 Christen unter den Ältesten von Ambohitsara gibt: Sama’ny Frosy, der Großvater von Ruffin und Lebond. In Lebonds ( Sprecher im Video unten) Haus fand auch das Treffen statt. Zusätzlich sind Sama’ny Frosy und der Opa von Ruffin bei den „Timotheus“…
- Bei den Ältesten
- Sama’ny Frosy
7.8.2025
Heute sind Markus und Dorothee morgens mit Roseline, der Übersetzerin Niavo und Rivo, dem Leibwächter, zum Staudamm gelaufen. Der Staudamm hat einen 7-fachen Naturfilter. Von dort aus fließt das Wasser in unterirdischen Rohren bis zu den Wasserstellen im Dorf und in den Projekten. Der Staudamm und die Quelle liegt ganz oben, darum brauchen wir keine Pumpen. Unterwegs haben sie sich die Zeit vertrieben, indem sie versuchten, eine Wasserflasche auf dem Kopf zu transportieren. Die Leute hier tragen nämlich alles auf dem Kopf.
- Staudamm
- Filter
- Flaschentransport
Auf dem Weg sind sie auch noch einigen Kindern begegnet. Die hatten ihren Spaß. Unterwegs gab es noch einiges zu sehen. Sie haben – wie immer – Mokonazy gepflückt. Das sind kleine rote Früchte, die aussehen wie Kirschen und wie Pflaumen schmecken. Aber sie sind nicht weich, sondern eher knackig. Die wachsen überall am Wegrand und alle essen sie sehr gerne. Es sind auch die einzigen, leicht zugänglichen Vitamine für die Kinder im Dorf. Auch Cashew Bäume wachsen dort wild. Allerdings essen die Dorfbewohner die Früchte und werfen die Kerne (die wir teuer kaufen) weg! Die Kerne hängen unten an der Frucht, und jede Frucht hat nur einen einzigen Kern. Das macht sie auch so teuer bei uns….
- Kinder unterwegs
- Cashews
Zum Frühstück gab es diesmal Godrogodro – eine Art Reiskuchen. Vorher muss man allerdings den Reis zu Puder zerstampfen, was ziemlich mühsam ist. Aber alle mögen es sehr – genauso wie Mokary – kleine „Reis-Muffins“.
- Godrogodro
Gegen Mittag kamen Leute aus einem anderen Dorf, um Papayas und kleine Fische zu verkaufen. Die Papaya gab es zum Nachtisch am Mittag, und die Fische am nächsten Morgen frittiert zum Frühstück.
- Die Leute verkaufen
- Papaya und Fische
Im Laufe des Tages geschah noch etwas sehr trauriges. Ein Notfall wurde aus einem Dorf aus der Umgebung gebracht. Eine junge Frau, 19 Jahre alt, hat versucht sich mit Unkrautvernichter zu vergiften. Sie hatte Streit mit ihrem Schwager. Die Evangelisten wurden gerufen um für sie zu beten und sie zu ermutigen. Das haben sie auch getan.
- Benjamin, der Evangelist und Dr. Roseline
Die junge Frau war im 7. Monat schwanger und es kam zu starken Blutungen, wegen dem Gift. Die Plazenta hatte sich teilweise abgelöst. In der Nacht wurde sie noch nach Port-Berger mit dem SADKO evakuiert. Kurz vor Port-Berger, vor dem See, den wir immer durchqueren (es gibt ein Video davon) hat sie dann entbunden. So musste der SADKO mit den Passagieren wieder umkehren. Das Baby war winzig, wog nur 1,6 kg und kämpfte um sein Leben. Auf dem Rückweg versuchten sie es warm zu halten, aber durch die Zugluft hat es stark unterkühlt. Wir haben noch alles mögliche versucht. Der Papa wurde „eingespannt“, er musste seinen Oberkörper frei machen. Wir haben das Baby auf seine Brust gelegt und mit vielen Decken eingewickelt, um es aufzuwärmen. Sogar eine Wärmflasche aus einer Plastikflasche haben wir gebastelt und in das „lebende Wärmebett“ gelegt. Ich habe ihr noch die Hände aufgelegt und für sie (es war ein kleines Mädchen) gebetet…Aber Gott wollte es wohl anders. Das Baby ist in den frühen Morgenstunden gestorben….
- Der SADKO musste umkehren
- Die Hebamme macht ein Bett für den Vater…
- Das Baby muss gewärmt werden
- …auf der Haut und mit vielen Decken
- Wir basteln eine Wärmflasche
- die Mama des Babys
- Oma und
- Opa
Am gleichen Abend hatten wir noch eine Mitarbeiter-Versammlung in der Schulkantine. Jeder hat sich vorgestellt, auch wir, und wir haben erzählt, warum wir gekommen sind. Alle durften Fragen stellen, wir haben zusammen gesungen und gebetet… Es war ein sehr fröhlicher Abend. Übermorgen werden wir dort wieder ein Treffen mit den Mitarbeitern haben, die es wollen und ihnen auch prophetisch dienen….
Außerdem wurde bei dieser Gelegenheit auch Markus „besucht“. Markus Vater ist letzte Woche mit 90 Jahren gestorben. Er hat sein Leben vorher Jesus übergeben und nun wissen wir alle, wo er jetzt ist: nämlich im Himmel. Das „besuchen“ eines Trauernden ist ein madagassischer Brauch…. Man geht hin, ermutigt ihn und gibt ihm einen Umschlag mit Geld. Das ist so, weil die Beerdigungen in der Regel immense Summen verschlingen. Der Tote muss in seine Heimat gebracht werden, zum Familiengrab, man muss Rinder schlachten, für die Gästen zum Essen, usw. So beteiligen sich alle und es ist dann leichter für die Betroffenen. Benjamin sagt immer: „Wenn jemand stirbt, und du hast kein Geld, dann heulst du doppelt….“
- Mitarbeiter-Versammlung
- Markus wird „besucht“
6.8.2025
Das Dorf und die Umgebung ist wirklich sehenswert. Die Bevölkerung hier ist immer noch ca. 150 -300 Jahre in der Zeit zurück. Früher, als wir ankamen, gab es weder Strom, Wasserstellen, noch Straßenbeleuchtung. Das ist jetzt ja anders – es gibt mehrere Wasserstellen im Dorf mit sauberem Wasser, das aus dem Staudamm in Rohren direkt hierher fließt. Wir kommen, dank dem natürlichen Gefälle (die Quelle liegt auf einer Anhöhe) ohne Pumpen aus. Sogar mehrere „Tante-Emma-Läden“ sind jetzt vorhanden. Und viele Dorfbewohner haben inzwischen ein kleines Solarpanel auf dem Dach installiert – es reicht aber nur für 1 Glühbirne. Aber Autos gibt es immer noch keine. Alle gehen zu Fuß, oder mit der Ochsenkarre. In Notfällen haben wir Gott sei Dank den SADKO:
- Tante-Emma-Läden
Morgens lesen Benjamin und ich immer unsere Bibel hinter Roselines Haus. Dort sind auch die sanitären Anlagen und die Gemüsebeete. Am Anfang habe ich mich echt gefragt, wie man diese Toilette benutzt… Aber Roseline gab uns einen „Tipp“.
- Toilette
- Dusche
- Gemüsegarten
- Benjamin dreht seine Gebetsrunden
Ich habe auch die Spendenartikel für die Krankenstation übergeben. Die Krankenhausmitarbeiter haben sich ganz herzlich bedankt und ich soll ihren Dank an alle Spender weitergeben. Es waren Blutdruck-Messgeräte, 1 tragbare Babywaage für das mobile Team, einige Handys, Brillen und 1 Koffer voll Babykleidung sowie Nachthemden für die Mütter, die entbunden haben. Die Kindersterblichkeit ist immer noch hoch in der Gegend. Nicht im Krankenhaus! Aber auf den Dörfern schon. Meistens bereiten die Eltern nichts für das Baby vor – weder Windeln noch Kleidung. Sie sind sich immer noch nicht sicher, ob die Kinder überleben werden, ob die Mutter überlebt…
- Babykleidung und Nachthemden
- Brillen
Hier einige Impressionen aus dem Dorf
Diese Palme ist 100 Jahre alt. Einmal im Leben bringt sie Früchte, danch stirbt sie… Und das ist bei dieser hier der Fall.
Das ist auch ein geistliches Bild: Wenn wir Frucht bringen für Jesus, können wir getrost sterben… Im Gegensatz zu der Palme sterben wir ja nicht wirklich – wir ziehen nur um….Vor 2 Tagen ist eine Frau im Krankenhaus gestorben. Sie hatte einen Schlaganfall. Früher war so etwas ziemlich unbekannt hier in den Dörfern. Die Frau lag schon seit Tagen im Koma und wurde sehr spät ins Krankenhaus nach Ambohitsara gebracht. Die Krankenhaus-Angestellten haben trotzdem noch mit ihr gebetet und das „Übergabegebet“ gesprochen. Auch wenn sie nicht reagierte – ihr Geist hat es verstanden und so werden wir sie im Himmel wieder treffen….
5.8.2025
Heute morgen starteten wir mit einem Rundgang – zuerst besuchten wir das Basiscamp. Dort wohnen einige Mitarbeiter. Anatole und Vivianne haben ein Zimmer dort, das sie bewohnen, wenn sie vor Ort sind. Auch die Kurzzeitmissionare aus dem Ausland haben früher dort gewohnt – aus Sicherheitsgründen – da das Gelände komplett eingezäunt ist. In der Mitte befand sich seinerzeit in Gatter für die Zebus und auch die Ochsenkarren standen im Basiscamp. Heute steht stattdessen dort der SADKO. Bei unserem Rundgang trafen wir zuerst auf Anatole, Vivianne und Richard, den Englischlehrer. Sie haben sich sichtlich gefreut, dass wir vorbeischauten. Auch die Motorräder waren wieder auf „Übungstour“.
- Anatole…
- und Vivianne
- Richard, der Englischlehrer
- SADKO im Basiscamp
- Die Motorräder
Dann gingen wir auf die Felder – der Sonnenaufgang ist immer spektakulär… Wir trafen unterwegs auf einige Kinder, die Ziegen und Zebus hüteten.
- Der gestaute Fluss für den Ackerbau
- Felder
- Ravo und Markus
- kleine Hirten
- Ziegen
In der Trockenzeit ist es nicht so einfach, Gras für die Zebus zu finden. Deshalb brennen die Leute einfach die ganze Gegend ab. Nach dem Brand wächst frisches Gras nach, aber das kann die Erde nicht halten. Und die Rinder vertragen eigentlich dieses Gras auch gar nicht! Die Erosion schreitet dadurch aggressiv vorwärts. Man kann aber die Leute auch nicht davon überzeugen, es sein zu lassen. Sie denken, diese Vorgehensweise ist „Heilig“, weil die Ahnen das auch so gemacht haben. Bitte betet für uns, dass wir ein Mittel finden, das sie überzeugt, das nicht mehr zu tun. Es muss irgendetwas sein, das sich für sie „lohnt“, das ihnen so großen Gewinn bringt, dass sie gerne darauf verzichten….
- das Missionszentrum von der Ferne
- sehr viel Steppe
Auf dem Weg findet man öfter „Schreine“ der Ahnen, wo die Leute Salz, Lebensmittel u.a. „opfern“.
- Ahnenschrein
Zurück in Roselines Haus, haben wir gefrühstückt. Es war ziemlich windig – alles ist staubbedeckt….
- Roselines Haus
- Staub….
Am Abend bei dem üblichen Gebetstreffen, geschah etwas Unglaubliches. Ravo, „unser“ Leibwächter, hat sein Leben Jesus übergeben. Ravo ist eigentlich der Leibwächter von Benjamins Bruder, dem General. Aber er hat ihn uns zur Seite gestellt, während wir hier sind, aus Sicherheitsgründen. Benjamin hatte dieses Gebetstreffen vorher schon „Siegestreffen“ genannt – und tatsächlich, es wurde eine „Party im Himmel“ daraus. Er bekam auch einige prohpetische Worte – u.a. dass er ein Krieger Gottes sein würde, für Gott kämpfen und dass er ein „Löwenherz und Drachentöter (Drache ist der Feind) ist….
- Ravo und Benjamin
4.8.2025
In Ambohitsara sind wir bei Dr. Roseline in ihrem Haus untergebracht. Marcel, Benjamins Bruder, der General ist, hat aus Sicherheitsgründen ihr Grundstück in ein „Fort-Knox“ verwandelt, mit einem hohen Zaun darum herum. Sie mag das aber, weil sie jetzt in aller Ruhe ihr Gemüse anbauen kann, ohne dass es jemand klaut.
Wir haben das neue Krankenhaus besichtigt, auch das „alte Krankenhaus“ und auch viele alte Freunde wieder getroffen. Sie alle freuten sich sehr, uns zu sehen.
Einer von Roselines Adoptiv-Söhnen hat einen kleine Affen, den wir sehr lustig fanden.
Sie haben auch Reis für uns zu Mehl zerstampft und eine von Roselines Schwiegertöchtern hat Mokary daraus gebacken – leckere Reisküchlein.
- Das neue Krankenhaus
- Besichtigungtour
- Dr. Dada und Dr. Roseline
- Krankenhaus (alt)
- Fara, eine der Krankenschwestern
- Im Labor
- der kleinste „Mitarbeiter“
Die Motorräder fahren täglich raus, um zu üben. Da die Pisten sehr schwer zu handeln sind, drehen sie täglich ihre „Übungstour“. Sie sehen manchmal aus, wie „Außerirdische“.
3.8.2025
Der Sonntag war ein „Warte Tag“. Eigentlich sollte die erste Gruppe schon um 4.00 morgens und die zweite Gruppe (wir) um 9.00 nach Ambohitsara abfahren. Anatole und Viviane, die um 7.00 hier erwartet waren, kamen erst gegen Mittag an, da ihr Buschtaxi extrem langsam war. Sie sollten mit uns um 9.00 nach Ambohitsara starten. Sie kamen dann aber erst gegen Mittag hier in Port-Berger an. Und dann wollte Anatole noch auf die Solarlampen für die Straßenbeleuchtung in Ambohitsara warten. 30 Stück davon waren mit einem Laster aus Tana unterwegs.
- Vivianne im Tuktuk von der Buschtaxi-Haltestelle
- Wir „warten“ im Hof von Benjamins Mutter
- Unsere Koffer werden gut verpackt, wegen dem Staub
- Die Solarlampen für die Straßenbeleuchtung in Ambohitsara
In der Zwischenzeit packten wir eben unsere Sachen. Danach beteten wir noch für Benjamins Mutter unter Handauflegung um Heilung ihrer Augen. Sogar die Kinder machten mit – ihr Glaube ist wirklich beeindruckend.
- Gebet mit Handauflegung für Benjamins Mutter
Das Ende vom Lied war, dass wir erst gegen 23 Uhr in Ambohitsara ankamen. Die Fahrt war ziemlich holperig – und es war sehr eng. Anatole saß sogar hinten auf der Ladefläche. Entsprechend staubig war er, als wir ankamen…. Sehr müde fielen wir an diesem Tag ins Bett.
2.8. 2025
An diesem Samstag haben wir eigentlich nicht so viel gemacht. Wir haben gute Gespräche geführt und den Kindern beim Spielen zugesehen. Sie sind so kreativ und können aus Tonerde (die gibt es überall hier), Sardinendosen, Plastik-Flaschendeckeln, Holz, Seilresten u.ä. tolle Spielsachen basteln: Ochsenkarren, einen ganzen Ochsenstall, Zebus, die die Karren ziehen. Sogar das Geschirr für die Zebus fehlt nicht…
- Kleine Künstler…
- bauen Ochsen
- beim Essen
Außerdem besichtigten wir am Abend noch das Gästehaus, das etwas außerhalb liegt. Hier werden die Lerncamps abgehalten und wir können auch große Gruppen von Leuten unterbringen. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch in der Privatklinik von Dr. Bienvenue vorbei. Dorthin brachten wir bisher immer unsere Patienten, die eine OP brauchten. Wir sind diesem jungen Arzt wirklich sehr dankbar für alles, was er für uns tat. Es ist nicht selbstverständlich, dass er zu jeder Tages- und Nachtzeit die Patienten übernahm, die wir evakuieren mussten. Aber ab November (da soll das neue Krankenhaus in Betrieb gehen) können wir ja selber operieren….
Wir sind dort draußen im Gästehaus (es liegt auf dem Gelände der ehemaligen Tierhaltung, etwas außerhalb) nicht ans Strom- und Wassernetz angeschlossen. Unser Wasser holen wir aus einem Brunnen, der wirklich ein großer Segen ist und wir arbeiten mit Solarstrom für die Beleuchtung usw. Die Wasserversorgung in Port-Berger ist auch sehr unzuverlässig – genauso wie die Stromversorgung. Es gibt nur zu bestimmten Zeiten Strom und Wasser in der Stadt. Das liegt an der Korruption: die Angestellten klauen vermutlich den Diesel für die Pumpen und Motoren.
- Gästehaus
- Brunnen
- Dr. Bienvenues Krankenhaus
1.8.2025
Heute war wieder ein Ruhetag in Port-Berger. Nach einer Gebetszeit auf der Dachterrasse gab es Frühstück. Benjamin hat gearbeitet, wie immer.
- Sonnenaufgang…
- und ein toller Ausblick…
- …von der Dachterrasse aus
- Im Hintergrund das Bongolava-Gebirge. Da wollen wir hin, am Sonntag
Wir anderen sind nach dem Frühstück auf den Markt gegangen, um noch einige Dinge für Ambohitsara zu kaufen.
Eimer, Schöpfer, Waschschüsseln….Auch einen Spiegel und große Säcke, mit denen wir unser Gepäck vor dem Staub bei der SADKO Fahrt schützen können. Auch Christian ging mit und hat uns Geschäfte gezeigt, in denen man gute Schuhe für Markus kaufen kann.
Auf dem Weg gab es allerhand zu sehen: die Buschtaxi-Station, von der aus die Autos in verschiedene Richtungen fahren, motorisierte Rikschas, Ochsenkarren, sehr gewöhnungsbedürftige Bau-Gerüste….
- Wir gehen zum Markt. Ganz links der Bundestagsabgeordnete, unser Schwager
- Auf dem Weg zum Markt…
- …sieht man allerhand am Wegrand
- Taxis
- Buschtaxi-Station. Die fahren u.a. nach Tana
Auf dem Markt gibt es eine große Markthalle, in der man alle möglichen Sorten von Lebensmittel kaufen kann. Fleisch, lebende Hühner, Reis, Bohnen, Eier, Honig…. Und auch madagassischen Rohrzucker, der in großen Blöcken getrocknet wurde.
- Marktstände mit allem möglichen
- Die große Markthalle
- So kauft man hier Hühner
- Reissäcke – man kann sogar darauf schlafen
- Madagassischer Rohrzucker in Blöcken
Auf dem Rückweg kamen wir auch bei dem ehemaligen Restaurant des Missionszentrums vorbei und bei dem früheren Gästehaus.
- So sehen die Bau-Gerüste aus
- Das frühere Restaurant
- Das frühere Gästehaus
Zuhause hatten wir gute Gespräche mit unseren Verwandten geführt. Alle mögliche kam zur Sprache… Abends gab es den obligatorischen Reis, Esthers Tilapia (der leckerste Fisch aller Zeiten) und zum Nachtisch Papayas frisch vom Baum.
Den Abend beendeten wir dann mit Gebet, Singen und einer Andacht.
- Hier ist einer bei der Andacht eingeschlafen
Die meisten der Leute, die mit uns von Tana hierher gefahren sind, werden morgen ganz früh nach Mandritsara aufbrechen, um 1 Woche in dem neuen Haus meiner Schwiegermutter in Mantsa zu verbringen. Auch für ihre Reise haben wir gebetet. Die Madagassen bauen immer ein Haus an dem Ort, an dem sie geboren sind. Und je älter sie sind, desto „dringender „wird die Sache. Jeder wird hier an dem Ort, an dem seine Sippe wohnt, beerdigt. Mein Schwiegervater z.B. wurde in Antalata im Familiengrab beigesetzt. Meine Schwiegermutter wird einmal in Mantsa begraben werden. Und sie haben dann wirklich Sorge, wegen der Feierlichkeiten. Dass die Gäste keinen Ort haben werden, wo sie schlafen können. Deswegen bauen sie wenn es irgendwie möglich ist, ein Haus, dort wo die Sippe ansässig ist. Es muss nicht luxuriös sein, Hauptsache ,man kann darin wohnen. Das war auch hier der Fall – 2022 wurde das Haus gebaut und jemand (auch einer aus der Sippe) dort „installiert“, der dort wohnt und das Haus „bewacht“. Jetzt wollen sie alle sich das Haus ansehen, und deswegen fahren sie dorthin. Nach einer Woche werden sie alle auch nach Ambohitsara kommen.
31.7.2025
Heute war ein ruhiger Tag in Port-Berger. Wir sind zu Gast bei Benjamins Mutter. Sie ist leider sehbehindert, durch eine Ptosis – ihre Augenlider hängen herunter, so dass sie nichts mehr sehen kann und quasi blind ist. Manchmal hält sie die Lider von Hand hoch, aber das ist ja auch keine Dauerlösung. Es belastet sie sehr, so dass sie nicht mehr aus dem Haus in den Hof geht, um mit den anderen zu essen. Wir haben jetzt eine Spezialbrille bei einer Freundin von uns in Deutschland (sie ist Optikerin) bestellt. Diese Brille soll die Augenlider mit einem Feder-Bügel oben halten. Bitte betet dafür, dass es klappt. Es tut mir so leid, Mama so zu sehen… Früher war sie eine lebensfrohe Frau, die ihren „Hof im Griff“ hatte. Heut ist sie nur noch ein „Schatten ihrer selbst“…
- Benjamins Mutter re.
Wir waren auf der Dachterrasse, in unserem „Haus der Herrlichkeit“ und haben den Ausblick genossen. Das ist ein sehr großes Haus, das wir auf Gottes Befehl hin gebaut haben. Viele Menschen werden hier zum Glauben an Jesus Christus kommen. Gott sagte uns, es wird „eine Tür zum Himmel sein“. Und „Zuflucht“ für viele Menschen, auch aus Europa. Wir haben uns damals unsere Privat-Rente auszahlen lassen, um es zu bauen. Leider konnten wir es noch nicht fertigstellen, da dieses Renten-Geld nicht gereicht hat und das Bau-Ende gerade in die Zeit fiel, als Benjamin keine Projekte hatte. Aber es wird noch fertig werden.
- Das „Haus der Herrlichkeit“
- Von der Dachterrasse
Hier in diesem Hof von Benjamins Mutter wohnen sehr viele Kinder. Verwandte aus der Sippe, die teilweise Waisen sind, teilweise aus entlegenen Dörfer stammen und hier zur Schule gehen, teilweise von Roseline adoptiert…. Auch Benjamins Eltern haben immer Kinder aus der Sippe bei sich aufgenommen, die ansonsten nicht hätten zur Schule gehen können. Momentan halten sich fast 50 Menschen hier auf, die meisten davon sind Kinder und Jugendliche.
- So viele Kinder leben hier…
Die haben heute ein Konzert für uns organisiert und sie haben ihren Spaß dabei. Benjamin muss leider auch hier in Madagaskar für unsere Ingenieur-Firma arbeiten – den Dienst im Missionszentrum macht er in seiner „Freizeit“. Wir hoffen, dass er aber auch noch ein paar Tage frei nehmen kann.
- Benjamin bei der Arbeit
- Konzert
Wir genießen auf alle Fälle die Zeit mit der Familie. Es ist irgendwie so, als wäre ich nie weg gewesen….
- Hier wird gekocht
- Benjamins Bruder, der General
- wir essen
30.7.2025
Morgens um 5.30 ging es los. Christian, unser Schwager hat uns nach Port-Berger gefahren. Da er „Bundestags-Abgeordneter“ ist, hat er uns mit 2 seiner Dienstwagen gefahren. Seine Familie fuhr auch mit, um Benjamins Mutter zu besuchen. Der Vorteil dieses Autos ist, dass es ein Abzeichen vorne drauf hat. Kein Polizist durfte uns anhalten, sie haben alle salutiert.
- das Abzeichen
Normalerweise halten die Polizisten an der Landstraße die Reisenden an, um Bestechungsgeld zu kassieren. Irgendetwas finden sie immer, was an den Buschtaxen nicht stimmt….
- Unsere Sachen werden rausgetragen
- Wir beten noch
- dann gehts los
Unsere Fahrt dauerte 14 Stunden, für ca. 600 km. Manchmal waren die Straßen sehr schlecht. Aber wir kamen gut an.
- Pause im „Hotely Gasy“
Alle haben sich so sehr gefreut und sie haben uns mit einem madagassischen Lied begrüßt. Danach gab es Essen. Und nach der Dusche werden wir alle ins Bett gehen.
- Benjamins Mutter
- die Kinder schlafen schon
- Essen nach der Fahrt im Hof
29.7.2025
Pack-Tag für die morgige Abreise nach Port Berger. Nichts besonderes vorgefallen. Wir wollten noch am Vormittag den Rova-Palast (Palast der Könige von Madagaskar) besuchen, aber er war leider geschlossen, als wir ankamen. Putztag!
- Blick auf die Stadt
- Rova Palast (geschlossen)
- Rundweg um den Palast
28.07.2025
Heute gingen wir auf den Markt. Hier einige Impressionen:
Auch die Universität haben wir uns angesehen
- An der Universität
27.7.2025
Unser Flug verlief ziemlich holperig. Wir haben diesmal einen Flug über Dubai und die Seychellen gebucht. Geplant war, dass wir 1 Tag auf den Seychellen verbringen und dann am Nachmittag weiterfliegen nach Tana. Aber es kam leider anders. Wir konnten in den Seychellen nicht landen. Die Landebahn liegt direkt am Meer und es kam ein starker Wind auf. Der Pilot versuchte es zwei mal, aber er musste immer wieder abdrehen. Letztendlich mussten wir nach Mombasa um aufzutanken. Nach 6 Stunden beim 3. Versuch „krachten“ wir quasi auf die Landebahn und das Flugzeug schlingerte. Gott sei Dank – nichts passiert, aber unser Sightseeing war dahin…
Es wurde aber alles wieder wettgemacht, durch den tollen Empfang. Unser Empfangskomitee hat sogar auf der Fahrt unsere Koffer „bewacht“ – einige Jungs fuhren auf der Ladefläche mit.
- Abholung
- Die Jungs auf der Ladefläche
- auf den Weg zum Gästehaus
Zuhause im Gästehaus des Missionszentrums gab es „Viviannes Spezialsuppe“.
- Fußweg zum Gästehaus
- Gästehaus bei Tag
- Aus unserem Fenster
26.07.2025
Hallo Leute,
Der Missionseinsatz 2025 startet heute. Ich habe es vor, euch auf dieser Seite täglich am Einsatz teilhaben zu lassen. Ich werde es aber nicht jedes mal via Email ankündigen – also schaut einfach auf dieser Seite vorbei. Es wird auch nichts langes sein – ein paar Fotos, etwas Text….
Das ist der Plan:
Einsatzdauer: 2 Monate
Unser Einsatzteam:
- Markus
- Dorothee
Dorothee und Markus Blecher die ersten 4 Wochen
Kira Markovic den zweiten Monat
Benjamin und ich die ganzen zwei Monate
- Benjamin
- ich
Wir starteten heute morgen und Kira hat uns zu Blechers gefahren. Wir haben uns noch mal ausgetauscht und zusammen gebetet. Dann kam unser Flughafentransfer und hat uns nach München gebracht. Wir haben seeehr viel Gepäck – weniger privat, aber sehr viele Sachspenden. Wir hatten haufenweise Klamotten in unserem Keller, die meisten sind für die Schüler bestimmt. Sie machen da üblicherweise eine Art „Tombola“, was immer große Freude bereitet. Ein Riesenhallo. Bekommt ein Junge ein Mädchenkleid, bekommt es eben seine Schwester. Sehr viel Babykleidung für die Krankenstation ist dabei. Die Leute dort haben meist nichts vorbereitet für das neue Baby, bei den Entbindungen. Irgendwie denken sie oft, dass das Kind ja „sowieso“ stirbt. Also wozu „die Mühe…In Madagaskar ist die Kinder- und Müttersterblichkeit sehr hoch. Auch technische Geräte: gebrauchte Handys, Netbooks, Laptops usw. Benjamin hat sogar eine Drohne gekauft, um Luftaufnahmen zu machen. Bitte betet, dass wir kein Problem damit haben, uns alles gut ankommt.
- Reichlich Gepäck
- Flughafen München
Wir werden heute Nacht in Dubai ankommen, umsteigen und auf die Seychellen fliegen. Dort haben wir 8 Stunden Aufenthalt – wir wollen uns die Insel ansehen. Kira hat für uns einen Fahrer „aufgetan“ – echt klasse. Leider konnten wir unser Gepäck nicht bis nach Madagaskar durchchecken – wegen zu langem Aufenthalt, haben sie gesagt…. Jeder der mehr als 4 Stunden Aufenthalt hat, muss sein Zeug rausfischen (vielleicht ist der Flughafen zu klein?) und kann es frühestens erst 3 Stunden vorher neu einchecken…. Naja, ein bissen blöd, aber wir werden versuchen, unser Gepäck irgendwo „zwischenzulagern“. Bitte betet für uns diesbezüglich. Und dass ein tolles „Event“ wird.
Was haben wir vor?
Benjamin hat leider keinen Urlaub, bis auf seine Reisetage. Er wird arbeiten und am Abend Veranstaltungen für unsere Mitarbeiter abhalten. Für die, die es wollen. Aber wir haben festgestellt, dass die Leute geistlich wirklich „hungrig“ sind.
In der zweiten Einsatzhälfte werden wir eine Rüstzeit für unser Projektleiter in Nosy Be abhalten. Das ist das „Touristenzentrum“. Da Nachsaison ist, ist es billiger. Und die Reise ist kurz (200 km). Die Reisekosten sind in Madagaskar sehr hoch, so dass die Kosten sich wieder ausgleichen. Außerdem stellt es eine Art von Wertschätzung für unser leitenden Mitarbeiter dar. Sie arbeiten so hart – nehmen selten Urlaub….
Das ist der Plan – grob gesehen. Ich halte euch auf dem Laufenden. Bis später….





































































































































































































































































































































































































































































































































































































