…Endlich da. Wenn man dann nach 8 Std. ins Dorf „einfährt“ rufen die Kinder schon aus allen Ecken „Vazaha, Vazaha!“. Das bedeutet „weißer Ausländer“. Und für sie bedeutet das – wir haben jetzt jemand zum Spielen…. Besonders die Jugendlichen haben es ihnen angetan.
Nach einer Begrüßung von den Bewohnern des Basiscamps (unsere einheimischen Leiter wohnen fast alle da), bekommt man was zu Essen, kann das Bett in seiner Hütte beziehen, duschen, erst mal ausruhen….
Seit etwa Ende 2015 gibt es sogar Wasser aus der Leitung – an 5 Wasser-Stellen insgesamt: man ist nicht mehr darauf angewiesen, dass der „Wasserholer“ mit den Tonnen auch fleißig genug war… Bevor man früher duschen konnte (und nach einer solchen Fahrt ist das echt nötig) musste erst mal( mit 2 Ochsenkarren plus Tonne ) zum Bach gefahren und dort Wasser geholt werden…
Meiner Meinung nach sollte man für so einen Kurzzeiteinsatz in den Sommerferien ca. 5-6 Wochen einplanen: 1 Woche „verbrät“ man schon als Reisezeit….
Am nächsten Morgen geht man dann an sein eigentliches Aufgabenfeld heran. Es gibt die verschiedensten Einsatzmöglichkeiten: In der Schule als Deutsch-Sprachassistent, im Bau, als technischer Helfer, als medizinisches Personal…
Wobei es sehr wichtig ist, dass man flexibel bleibt. Es kann z.B. durchaus passieren, dass man für den Bau eingeteilt ist. Nach ca. 1 Woche geht dann der Zement aus und man kann erst mal keine Ziegel mehr herstellen, bis einer in Port-Berger (mit der Ochsenkarre, das dauert einige Tage) wieder welchen besorgt hat. In der Zwischenzeit wird man vielleicht in der Schule als Deutsch-Sprach-Assistent eingeteilt. Nach einer Woche fangen aber die Ferien an. Alle Kinder sind weg… Bis der Zement wieder verfügbar ist, begleitet man eben das medizinische Außen-Team bei der Impf-Aktion. Oder man wird zum Gras-Schneiden für Rinder-Futter geschickt… Fortsetzung folgt….
Hi Doris,
es gibt bestimmt eine Geschichte darüber, wie es war als die ersten „Vazaha“ im Dorf gewesen waren? oder? wie haben die Kinder reagiert? haben sie euch angefasst?…
VG, Haway
Ja, da gibt es eine lustige Geschichte. Anne war (2009) unsere erste ausländische Missionarin in unserem Projekt. Mit einer einheimischen Mitarbeiterin ist sie einmal nach Ambohitsara gefahren. Als sie (ziemlich fertig) nach mehr als 8 Std. Ochsenkarrenfahrt (sie hatten sich verfahren mit ihrem Ochsenkarren) dort ankam, hat sie erst mal auf einer Matte (aus Reisstroh) geschlafen. Im Schatten natürlich – ich glaube unter einem großen Mangobaum. Als sie wieder aufgewacht ist, standen lauter Leute (vor allem Frauen und Kinder) um sie herum und haben sie angeschaut. Sie hatten noch nie vorher einen weißen Menschen gesehen. Ich glaub die Anne hat fast „der Schlag getroffen“ als sie die Augen aufgemacht hat, und von lauter Leuten angesehen wurde…..Einladung an alle ehemaligen Missionare: wer hat auch eine Geschichte zu berichten?