News aus dem Missionszentrum – Teil 2
Aber der Feind schläft nicht….
Nach diesen durchschlagenden Erfolgen im Missionszentrum gab es heftige Attacken aus dem Lager des Feindes. Er versuchte uns durch Entmutigung und offene „Showdowns“ kleinzukriegen.
Innerhalb weniger Wochen wurden 2 unserer Gebäude von einer „lokalen Windhose“ zerstört – ein drittes ging letztes Jahr deswegen kaputt und konnte seitdem immer noch nicht wieder aufgebaut werden. Wenn man die Dächer solcher Gebäude nicht sofort repariert, dann werden auch die Wände durch den Starkregen der kommenden Regenzeit weggewaschen. Man kann das ganz deutlich an dem College-Gebäude unten im Bild sehen.
Für uns ist das eindeutig übernatürlich. Es betrifft immer nur unsere Gebäude, und die anderen drum herum nehmen keinen Schaden. Jedes Mal „entsteht“ plötzlich ein Wind aus dem Nichts und zerstört unsere Gebäude.
- College – Schulgebäude
- Grundschule (Vorschulgebäude)
Kurz nach dem Sommereinsatz, am 28.9.25, wurde das Dach eines unserer Grundschulgebäude abgedeckt. Ausgerechnet! Wir haben allein ca. 170 bis 180 Kinder, die in die Vorschule und erste Klasse gehen. Es herrschte so schon drängende Platznot in den unteren Klassen.
Die Vorschule deswegen „abzuschaffen“ ist keine Alternative: wir müssen die Vorschule mit allen Mitteln aufrecht erhalten. Wenn die Kleinen nicht betreut werden, dann schicken die Eltern die älteren Geschwister auch nicht zur Schule, weil diese Kinder auf ihre kleinen Geschwister aufpassen müssen, während die Eltern auf dem Feld ihrer Arbeit nachgehen. Außerdem ist die Vorschule Teil der Vision und Strategie des Missionszentrums.
- Vorschüler
- Vorschüler beim Mittagsschlaf
- Grundschul-Kinder
Am 16.10.2025 wurde die Schulkantine zerstört. Aber mit einer Gewalt, die unglaublich ist. Das Dach wurde abgedeckt und die Bleche herumgeschleudert. Sogar das Gitter, das die Veranda umgab, ist zerschmettert worden… Gott hat aber alle beschützt – die Kinder befanden sich nach dem Essen in einem anderen Gebäude, um Hausaufgaben zu machen. Nur einige Mitarbeiter waren noch drin – aber keinem ist etwas passiert. Hätten sie nicht vor dem Essen gebetet, dann wären sie (wenn man den „Zeitstrahl“ betrachtet) schon wieder draußen gewesen und da flogen ja zu der Zeit die Bleche durch die Luft!
- Die Schulkantine
- Bleche werden gesammelt
Vorläufig essen die Kinder jetzt in der noch nicht ganz fertiggestellten Nähwerkstatt! Und dort wird auch gekocht. Aber das ist keine Dauerlösung, sobald die Bauarbeiten weitergehen, müssen sie wieder „ausziehen“.
- Kochen und
- Essen
- in der Nähwerkstatt
Natürlich – es liegt auch an der „Leichtbau-Weise“, weil wir nicht genug Geld haben, um unsere Gebäude aus Stein, wie z.B. das Labor, zu bauen. Aber die Schulkantine steht schon seit etwa 2013 und noch nie ist irgendetwas passiert.
Wie gesagt, es gibt im Dorf Schamanen, die Zaubersprüche aufsagen und dadurch einen solchen „Wind“ hervorrufen können. Damit komme ich zur zweiten „Attacke“.
Uns wurde mitgeteilt, dass die Geister diese Zerstörungen aus Rache verursacht hätten. Die Schamanen und die Dorfältesten haben eine „Beschwörung“ abgehalten, bei der sie mit den angeblichen „Ahnen“ Kontakt aufgenommen haben. Der Sojabe (Dorfältester und „Hüter der Geister“) ging dann zu dem Präsidenten des „Fokotany“ (= Ansammlung von mehreren Dörfern). Dieser rief Anatole, unseren Missions-Direktor in Tana an.
Er überbrachte die Worte des Sojabe, dass „die Geister von Madirobe“ wütend seien, weil es in Ambohitsara keine „Joro“ ( = Anbetung und Erbitten von Segen der Ahnen) gibt. Madirobe ist ein riesiger Tamarindenbaum, der am Dorfrand steht und darunter befindet sich eine Anbetungs- und Opferstätte für die Geister. U.a. haben sie folgende „Beschwerden“ vorgebracht:
- Der Tamarindenbaum …
- …plus Opferstätte
- Das Missionszentrum hätte nie die Neuerungen, die sie geplant haben (z.B. die Beleuchtung des Dorfes) bei den Geistern angekündigt.
- Das Missionszentrum hätte sie nie um Erlaubnis gebeten, diese Vorhaben zu verwirklichen.
- Auch hätte das Missionszentrum nie den Segen der Ahnen dafür erbeten und ein Opfer gebracht.
- Die Geister fordern, dass das Missionszentrum „um Vergebung bittet“ und dass das Missionszentrum etwas (z.B. ein Rind) dort opfert. Andernfalls würden sie weitere Zerstörungen und Unheil über das Missionszentrum und auch über das Dorf bringen.
Der Dorfpräsident bat Anatole um Hilfe. Er sollte mit ihm diese Anbetung und dieses Opfer darbringen. Anatole antwortete, dass er das nicht tun kann….
Ein offener Vernichtungskampf zwischen dem Missionszentrum und den Schamanen ist ausgebrochen – ein „Showdown“ wie in einem Westernfilm…
Alle brauchen eure Gebete – besonders die Mitarbeiter des Missionszentrums, die noch nicht glauben, z.B. im Schulkantinen-Team.
Kurz nach den Zerstörungen der Gebäude hatte Florette, die Laborantin, eine schwere Gesundheitskrise. Florette hatte Herz- und Nierenprobleme während der Schwangerschaft und musste auch nach der Entbindung alle 3 Monate zur Kontrolle nach Tana. Da das sehr teuer und mühsam ist, hat sie, als es ihr wieder gut ging, die Behandlung abgebrochen, ohne jemandem etwas zu sagen. Das tun die Leute oft in Madagaskar, besonders auf dem Land. Auch nach Tana fuhr sie nicht mehr… Aber Roseline merkte irgendwie, dass da etwas nicht in Ordnung mit ihr war. Deshalb drängte sie, statt einer „Kontrollfahrt“ auf eine sofortige Evakuierung nach Tana, in Begleitung einer unserer Krankenschwestern.

Kaum war sie in Tana im staatlichen Krankenhaus „Befelatanana“ ging es ihr sehr schlecht. Sie hatte plötzlich Atemprobleme, Wasser in der Lunge und im Bauchraum. Man hat 9 l Wasser aus ihrer Lunge und Bauchraum entfernt. Es war echt knapp – ein Tag später in Tana angekommen und sie wäre vermutlich schon tot!
Das Missionszentrum hat erst mal die Behandlungskosten übernommen, da die junge Familie keine Ersparnisse wegen der Risikoschwangerschaft mit anschließendem Kaiserschnitt mehr hatte. Als zusätzliche Erschwernis hatte sich Fenitra, ihr Mann, ein Bein bei einer Dienst-Motorradfahrt gebrochen und konnte nicht mit seiner Frau nach Tana fahren.
Aber Gott hat wirklich Wunder getan. Florettes Mutter ist gekommen und hat sie betreut. Befelatanana ist zwar ein großes staatliches Krankenhaus, aber man muss i.d.R. jeden bestechen, damit er seine Arbeit tut: Vom Chefarzt bis zur Putzfrau! Aber: plötzlich haben die angefangen zu streiken und Florette wurde in eine Missionsklinik der Calvinisten überführt. Von dort wurde sich nach wenigen Tagen entlassen und inzwischen geht es ihr sehr gut.
Eine Familie aus Deutschland hat dann die weiteren Behandlungs- und die Nachsorgekosten, die noch kommen werden, übernommen, indem sie unseren sog. „Armenfond“ wieder aufgestockt hat. Wir danken Gott dafür und auch Euch! Der „Armenfond“ besteht aus zweckgebundenen Spenden, die wir „aufbewahren“, für Menschen, die ihre Behandlungskosten nicht bezahlen können – auch nicht in Naturalien oder Arbeitsleistung, weil es einfach zu viel ist….Aus diesem „Fond“ entnehmen wir dann solche Kosten. Wir suchen noch Leute, die diesen „Fond“ regelmäßig aufstocken…
Gott hat auch Wunder im Baubereich getan! Die o.g. zerstörten Gebäude wurden mit „Affengeschwindigkeit“ repariert.
Der Boden der Nähwerkstatt ist inzwischen verlegt. Bei diesem Gebäude hatten wir einen langen Baustopp, weil der Handwerker einfach nicht kam. Er verschwand, nachdem er eine Teilzahlung (das Geld für die bisher geleistete Arbeit) erhalten hatte. Er wollte aber mehr. Da wir ihm keine Vorauszahlung für künftige Arbeitsleistungen geben wollten, sagte er einfach, er hätte jetzt keine Zeit und müsste erst mal anderweitige Aufträge annehmen…So ist das oft in Madagaskar. Wenn die Leute nicht wollen, dann kann man nichts machen, auch wenn man einen Vertrag mit ihnen gemacht hat. Auf dem Dorf sind Verträge oft „nicht ihr Papier wert“… Aber jetzt ist er – dank eurer Gebete – plötzlich „zur Stelle“.
Auch an der Schulkantine wurde mit Hochdruck gearbeitet. Wir sind Euch so dankbar für alle Gebete und Gaben. Wir haben inzwischen ca. 2700 von den nötigen 6000 Euro für die Reparatur zusammen und konnten damit die 3 Gebäude notdürftig reparieren. Die Grobreparaturen an der Schulkantine sind jetzt abgeschlossen, so dass die Kinder wieder darin essen können Um alle wieder voll funktionsfähig zu machen, brauchen wir noch 3300 Euro…
- Schulkantine
- College
- Grundschulgebäude
Wir haben uns dann auch überlegt, was wir selber tun können – neben den Gebeten. Es kann doch nicht wahr sein, dass uns regelmäßig die Dächer der Gebäude „um die Ohren fliegen“…
- Grasdächer
- Blechdach
- Verstärkung der Dachbefestigungen
Wir haben (via Zoom) mit einem Bauingenieur aus Deutschland gesprochen. Er hat uns anhand der Fotos erklärt, dass die Dächer eigentlich nur oben „aufliegen“. Wir müssen beim Neubau mit Winkeln und Schienen arbeiten. Die ersten Gebäude ab dem Jahr 2009 hatten ja noch Grasdächer. Deshalb ist das Dachgerüst der älteren Gebäude nur mit Zapfen ineinander gesteckt. Das machte damals nichts aus, weil die Grasdächer schwer sind und nicht so schnell vom Wind „gelüpft“ werden können. Außerdem ist ein Grasdach keine homogene Masse. Aber als wir sie durch Blechdächer ersetzt haben, wurde das ein Problem…Wir werden jetzt versuchen, alle Dächer umzurüsten und beim Neubau mit Schienen zu arbeiten. Die „mittelalten“ Dächer haben schon Winkel, aber wir werden es noch verbessern. Es wurde bisher nicht gemacht, weil wir das Geld dafür nicht hatten. Außerdem braucht man dafür u.a. Akku-Schrauber und haufenweise Schrauben – etwa 1000 Stück. Metall ist in Madagaskar teuer – Schrauben sind Mangelware in Ambohitsara. Man kann nicht „mal schnell zum Baumarkt gehen“ und welche holen. Dafür muss man schon nach Tana fahren, wenn man wirklich gute Sachen haben will.
Auf alle Fälle werden wir jetzt diese Sache in Angriff nehmen. Wir wollen alle Dachbefestigungen sturmsicher machen – das würde uns bei den „normalen Gebäuden“ jeweils 500 Euro kosten – bei den 3 großen (Grundschulgebäude der ersten Klasse, Schulkantine und Nähwerkstatt) je 900 Euro. Einmalig müssen wir am Anfang noch ca. 2000 Euro ausgeben, um die Werkzeuge zu beschaffen, die wir für diese Aktion brauchen. Deswegen konnten wir das bis jetzt nicht in Angriff nehmen – es gab ja auch keinen unmittelbaren Anlass dafür….
Aber das kann dauern – sowohl finanzmäßig, als auch von der freien Kapazität der Bauarbeiter….Bitte betet mit uns, dass kein Dach mehr zerstört wird.
- Steinbau neues OP-Krankenhaus
- Steinbau Labor
- die Böden der Nähwerkstatt
- Einfach aufgesteckt…
- mit Metall verstärkt (Krankenhaus)
2. Aktion „Gebetswächter“
Gegen die offen ausgesprochenen Drohungen des Feindes hilft nur Gebet. Euer Gebet. Die Mitarbeiter des Missionszentrums führen deswegen im November die Aktion „Gebetswächter“ durch. Sie beten den ganzen Monat von 5.00 bis 6.00 und 20.00 bis 21.00. Außerdem gibt es jeden letzten Freitag im Monat eine Gebetsnacht – von 19.00 bis ca. 2.00. Alles madagassische Zeitzone – in deutscher Zeit wäre das dann minus 2 Stunden. Ihr könnt euch gerne mit einklinken und in diesen Zeiten für das Missionszentrum mitbeten. Aber auch zu jeder anderen Zeit!
Familienzuwachs
Noch eine tolle Neuigkeit: Alix und seine Frau haben einen Sohn bekommen. Roseline schreibt:“ Die Entbindung war ein bißchen schwierig, aber Gott sei Dank, alles ist gut gegangen. Alix ist der Französisch-Lehrer, von dem ich in meinem Reisebericht erzählt habe. Wir kennen ihn schon, seit er ein kleiner Junge war…Als wir sie im September in der Kirche trafen, fand ich die beiden wirklich extrem „süß“. Sie hatte ein hübsches, weißes Sonntagskleidchen an. Und Alix hatte ein Tuch dabei und hat vorher die staubbedeckte Kirchenbank sorgfältig abgeputzt, bevor seine Frau sich draufgesetzt hat….
- Alix und Josia
Personal für Kurzzeit-Einsätze gesucht!
Wir suchen schon seit langem einen neuen Bauleiter für Ambohitsara. Seitdem Tovo-Kely verstorben ist, liegt seine Arbeit eigentlich brach. Wir können es uns nicht leisten, die Firma, die das neue OP-Krankenhaus gebaut hat, für „einfache Bauarbeiten“ zu beauftragen. Die Baufirmen nehmen meistens das 3 bis 5fache der normalen Baukosten. Das können sie unter anderem tun, weil wegen Covid so viele Baufirmen pleite gingen und jetzt kaum mehr Konkurrenz da ist. Wir suchen dringend einen neuen einheimischen Bauleiter. Tovo-Kely war ein Allround-Talent. Er kannte sich sehr gut mit Maurerarbeiten, Strom-Wasser-Installationen und vielem mehr, aus. So jemanden muss man erst mal finden.
Aber wir können es uns auch sehr gut vorstellen, dass jemand aus dem Ausland kommt, um unsere Leute zu schulen. Auch in anderen Berufen. Falls jemand einen Madagaskar-Kurzzeit-Einsatz machen möchte und dabei Leuten schulen möchte, wären wir sehr froh darüber.
- Neben Handwerkern (Bauleiter, Schreiner, Klempner usw.) suchen wir auch
- einen Physiotherapeuten, der unsere Krankenschwestern schulen könnte. Physio wird in Madagaskar einfach nicht gemacht – eigentlich auch nicht in den Städten. Es ist so gut wie unbekannt. Die Leute tragen nach einem einfachen Knochenbruch oft irreparable Langzeitschäden davon, nur weil sie keine Krankengymnastik machen konnten.
- Außerdem werden Anästhesisten, OP-Schwestern und anderes Krankenhauspersonal gesucht, um bei einem Kurzzeiteinsatz zu helfen, sobald das neue OP-Krankenhaus nächsten Sommer in Betrieb gegangen ist.
- Roseline sucht auch Chirurgen, die für einige Wochen/Monate herkommen können, um sie zu entlasten.
Vielen Dank an alle Beter und Spender für Eure Unterstützung. Das ist jedes Mal ein Wunder für mich, wenn ich daran denke…. Das erinnert mich an eine Geschichte aus der Bibel. Als Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben wurden, hatten sie nur eine Sehnsucht: Zurückzukehren. Als dann Kain das Licht der Welt erblickte, dachten sie, dass er der „Same der Frau“ wäre, mit dessen Hilfe sie zurück zu Gott kämen. Ein großer Irrtum. Viele Jahrtausende später machte Jesus in Johannes 12,24 den Leuten klar, dass er der versprochene „Same“ ist, der aber in die Erde fallen müsste und sterben, bevor er Frucht bringt. Alles was ihr für das Missionszentrum als Opfer gebt, „stirbt“ ja quasi für euch – es ist nicht mehr „verfügbar“. Aber es wird sich vermehren, Frucht bringen und zu euch zurückkommen. Jesus spricht in Johannes 10, 17-18 davon, dass der Vater ihn (nicht nur, aber auch) deswegen liebt, weil er sein Leben „lässt, um es wieder zu nehmen“. Er hat die Vollmacht, sein Leben hinzugeben und sein Leben wieder zu nehmen. Das heißt für mich, dass er sein „Eigenleben“, aufgibt – „lässt“ – und den Auftrag seines Vater ausführt. Nämlich: anstatt in seinem Zuhause, im Himmel zu sein, war er hier auf der Erde und ist ans Kreuz gegangen. Er hatte „die Macht dazu“ – keiner konnte ihn dazu zwingen. So auch wir: wir haben die „Macht“ unser Leben für uns selbst zu leben, oder es für Gottes Reich niederzulegen. Und das letztere tut Ihr! Aber damit ist auch eine Verheißung verbunden. Wer lässt (hingibt) hat auch die Macht bekommen, „zu nehmen“ – etwas zu bekommen – Segen, Frieden, Freude… eben die o.g. Frucht aus dem Samen… Vielen Dank dafür, dass Ihr das alles für die Leute in Ambohitsara und Umgebung tut!
Auch die Kinder von Ambohitsara sagen:

Misaotra betsaka – Vielen Dank!





























