2. Advent
Ich wünsche Euch allen eine frohe zweite Adventswoche. Diesmal haben wir ein ganz besonderes Adventsgeschenk bekommen: der SADKO ist fertig repariert aus der Werkstatt gekommen, hat den TÜV bestanden (ja, so was gibt es in Madagaskar) und kann wieder überall Segen verbreiten, wo er hinkommt.
Nachdem der SADKO etwa 3 Monate in der Werkstatt verbracht hat, ist er zuerst in Port-Berger, dann in Ambohitsara „aufgelaufen“. Die Kinder sind rausgerannt und haben gerufen: „Der SADKO lebt wieder!“.
zum Vergrößern, auf die Bilder klicken
Es war jetzt eine sehr lange Zeit, in der wir ohne den SADKO auskommen mussten. Andere, gemietete Autos kommen nur mit sehr viel Mühe, Zeitverlust und Pannen – oder überhaupt nicht – dort an. Aber die Aufgaben haben ja nicht „gewartet“. Es musste weiterhin für die Schulkantine eingekauft werden, Schwerkranke evakuiert, Menschen und Güter transportiert usw… Auch 3 Gebäude, die vom Sturm zerstört worden waren, wurden in dieser Zeit repariert – ich weiß gar nicht, wie sie ohne den SADKO Sand und Steine transportiert haben…
Es hat wirklich sehr lange gedauert, bis das Auto endlich fertig war. Das hat mehrere Gründe. Erstens haben wir den SADKO das erste Mal aus Kostengründen nicht nach Tana geschickt, sondern es in Port-Berger in eine Werkstatt unseres Vertrauens gegeben. Zweitens wurde die Generalüberholung des SADKO immer wieder hinausgezögert, weil er ständig dringend gebraucht wurde. Irgendwann waren dann so viele Teile verschlissen, dass es sogar die Polizei gesehen hat, und uns aufforderte, den Wagen endlich zu reparieren.
In der Werkstatt hat es dann gefühlt Monate gedauert, bis sie endlich alle Ersatzteile zusammen hatten, einen Reparaturplan erstellt und sich an die Arbeit gemacht haben. Aber dann ging es wirklich Schlag auf Schlag und – voila – er fährt wieder:
- Die Kinder freuen sich
- Einer der Mechaniker
- Der SADKO auf dem Weg…
- …nach Ambohitsara
So sah er vorher aus:
- Vorher
- Während der Reparatur
Dieser Zustand des SADKO kommt vor allem von den schlechten, bis gar nicht vorhandenen Pisten während der Regenzeit. Das Auto wird ständig überbelastet, durchgeschüttelt und auf alle Arten „gequält“. Aber es rettet so ständig Leben, um Leben, um Leben…. Ohne seinen unermüdlichen Einsatz wären viele Menschen des Bongolava-Gebirges schon längst tot.
Jedes Jahr muss er einmal generalüberholt werden. Bisher haben wir das in Tana gemacht, in der SADKO Vertragswerkstatt. Die haben das sehr schnell erledigt, aber es hat jedes Jahr eine horrende Summe an Geld gekostet. Außerdem ist es weit weg – ca. 600 km. Unsere Leute vor Ort wollten das Wagnis bisher nicht eingehen, den Wagen einer Werkstatt in Port-Berger anzuvertrauen. Es muss nämlich immer einer unserer Fahrer dabeibleiben – es ist sonst mehr als wahrscheinlich, dass die Werkstatt unbemerkt teure, noch gut funktionierende Teile ausbaut und mit Billigteilen aus China ersetzt. Aber jetzt haben wir in Port-Berger eine gute Werkstatt gefunden. Sie hat das inzwischen einmal gemacht und wir denken, dass sie den SADKO das nächste Mal zügig reparieren können. So sind wir nicht mehr gezwungen, zu der teuren Vertragswerkstatt nach Tana zu „pilgern“.
Wir beten auch um eine Entlastung für den SADKO. Um einzelne Leute in der Trockenzeit zu transportieren, haben wir ja jetzt die Motorräder.
Aber für Gütertransport brauchen wir schon ein größeres Fahrzeug. Ein zweiter SADKO würde wieder 60.000 bis 70.000 Euro kosten. Deshalb haben wir an einen chinesischen Traktor gedacht, mit Anhänger und Kippfunktion. Der würde nur max. die Hälfte kosten. Damit könnte man z.B. alle Bauarbeiten, wie Sand und Steine holen, erledigen. Zusätzlich wäre ein Traktor auch für unsere Feldarbeit geeignet. Wir könnten noch einige brachliegende Felder vom Missionszentrum bestellen, die wir nur mit den Einachsschleppern momentan nicht bewirtschaften können. Auch nach Port-Berger könnte er fahren, wenn der SADKO nicht verfügbar wäre….
Für die Leute war der SADKO schon „tot“. Sie hatten ihn schon abgeschrieben. Sie hatten ihn vermisst. Und plötzlich, unvermittelt, fuhr er in den Hof. Die Kinder brachen in Jubel aus. Blitzend und blinkend, frisch lackiert, wie nagelneu, kam er wie aus dem Nichts.
Dies erinnert mich an die Bibelstelle in Lukas 12, 35: „Haltet euch bereit und sorgt dafür, dass eure Lampen brennen. Ihr müsst wie Diener sein, die auf ihren Herrn warten, der auf der Hochzeit ist. Wenn er dann zurückkommt und an die Tür klopft können sie ihm sofort aufmachen. “
Adventszeit: Jesus kommt wieder. Er kommt aus der Ewigkeit, von einem Ort der Herrlichkeit (Hochzeit). Er ist ewig, für ihn existiert keine Zeit (weil er sie gemacht hat) und er sieht uns schon jetzt, so wie wir einmal sein werden: frei, als Überwinder, als Sieger, jenseits von Kampf und Tod. Und obwohl wir uns noch auf der Erde, mitten in der Schlacht befinden, haben wir schon gesiegt, wegen Jesus.
Jesus ist übernatürlich. Jesus ist mächtig. Jesus ist der Sieger. Und die, die auf ihn warten spiegeln ihn schon hier, auf der Erde, wider. Wer sind, die „Diener, die auf ihn warten?“ Die sind es, die sich nicht ablenken lassen, die in die Richtung schauen, aus der er kommen wird, die, die sich nicht in die „Dinge der Welt“ verwickeln lassen: Konsum, Dienst an Mammon, eigene Lebenspläne…
Wir sind Jesus „gleich“ geworden. Wir sind auch übernatürlich, in Jesus. Wir sollen uns ganz genauso im Übernatürlichen bewegen wie er: Brot wird vermehrt, Kranke werden gesund, Tote stehen auf….Das ist genau das, worauf ich warte, dass es auch in Ambohitsara passiert. Und wenn es soweit ist, dann habt ihr alle Anteil daran: durch eure Gebete, euer Opfer, eure Liebe, die ihr den Leuten in Ambohitsara immer wieder so sehr zeigt.
Die Kinder von Ambohitsara sagen:
Misaotra betsaka – vielen Dank.
- Ruffin
- Bei einer Abendveranstaltung in der Kirche
- Krankenhaus
- Gebet


















