Schulfest in Ambohitsara

Die Madagassen sind zwar in unseren Augen sehr arm, aber sie feiern trotzdem gerne. Um den lokalen Mitarbeitern der Hope-Projekte zu danken und ihnen so zu vermitteln, dass wir ihre Arbeit schätzen, findet Januar/Februar jedes Jahr ein Schulfest statt.

SAM_1367 SAM_1382                    Hier kommen die Töpfe, mit denen dann gekocht wird

Da so ein Schulfest auch mit einem Festessen einher geht, wurden Lebensmittel vom Missionszentrum bereitgestellt: Ein junges Rind wurde von einem Dorfbewohner abgekauft. Die Überlegung dahinter: Es macht viel Mühe bei diesem Wetter (Regenzeit = Matsch überall) nach Port-Berger zu fahren und Fleisch zu besorgen. Nach der Schätzung (es wurde etwa mit 610 Leuten gerechnet) hätten wir 40 kg Fleisch vom Markt in Port-Berger gebraucht und dann auch noch Eis zur Kühlung wegen der 8 Std. Transport-Fahrt in der Hitze. Ganz zu schweigen von der Mühe, die die Zugochsen hätten. Deswegen haben wir dann einfach ein „lebendiges Rind“ vor Ort gekauft (was genauso viel gekostet hat) und geschlachtet.

SAM_1468 SAM_1452 SAM_1385 SAM_1547                           Die Gäste warten schon – und manche schlafen schon…

Dann fingen die Vorbereitungen an. Das Schulgelände wurde schön gemacht, die Mitarbeiter der Schulkantine kochen schon mal fleißig den Reis….

Die Köchinnen hatten schon Sorge, dass das Essen nicht reicht – es wurde dafür gebetet, und siehe da, es blieb sogar noch reichlich übrig. Dort ist es nicht so wie bei uns, dass man Einladungen verschickt – gibt ja noch nicht mal eine Post dort und lesen können die Älteren auch nicht. Nein, wenn so etwas bekannt wird, dann kommt – neben den mündlich eingeladenen – so ziemlich jeder: Mitarbeiter, Schüler, Eltern, Dorfbewohner….. Es wird keiner zurückgewiesen – ca. 610 waren eingeladen –  aber es waren bestimmt an die 700 Personen, die gekommen sind.

 

SAM_1348 SAM_1353        Das braune Rind hat noch mal Glück gehabt, das gefleckte ist das mit dem Beinbruch.

Noch eine Geschichte am Rande: Gerade als das Rind geschlachtet werden sollte, kam ein anderer Dorfbewohner mit einem Rind, das sich gerade das Bein gebrochen hatte und wollte tauschen – was unsere Leute natürlich gemacht haben. Obendrein war dieses Rind noch etwas größer. Das „eingetauschte Rind“ hat noch mal Glück gehabt….

Dann fing das Fest an. Dr. Roseline und der Stellvertreter des Bürgermeisters der Kommune hielten eine Rede, die Schüler haben etwas vorgeführt und alle haben gefeiert und viel Freude daran gehabt.

SAM_1398 SAM_1410 SAM_1425 SAM_1430von re. nach li: 1) Dr. Roseline hält eine Rede 2) die Abiturienten, die dieses Jahr abschließen werden vorgestellt 3) u. 4) die Schüler führen etwas vor.
SAM_1466 SAM_1463 SAM_1459 SAM_1590
von re. nach li.:1) die Gäste warten auf das Essen 2) Ehrengäste: der Vertreter des Bürgermeisters der Kommune Andranomena 3) wichtige Leute des Dorfes Ambohitsara 4) beim Essen

Solche Feiern sind auch sehr nützlich, um die Nachhaltigkeit unserer Projekte zu fördern. Bei solchen Festen sitzt man nebeneinander, man unterhält sich, Dorfbewohner, Eltern, die Lokalpolitiker und unsere Mitarbeiter kommen sich näher. Man erzählt dann vielleicht auch mal etwas von seinen persönlichen Sorgen. Und man genießt zusammen das gute Essen, was wiederum die Freundschaft (die in einer sog. „Schamkultur“ sehr wichtig ist) fördert.

 

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2 Antworten zu Schulfest in Ambohitsara

  1. Angelika sagt:

    Wie schön!! Das war ein tolles Fest, super dass so viele da waren. Gab es da auch eine
    Predigt oder eine Andacht der Evangelisten oder von den Lehrern?

    Dankt dem Herrn! Macht seinen Namen überall bekannt, verkündet allen Völkern
    was ER getan hat! 1.Chr.16,8

    • Doris sagt:

      Hallo Angelika, ja, das ist eigentlich üblich. Der Evangelist Lala hat am Anfang eine Predigt gehalten. Am Ende der Veranstaltung hat Roseline mit einer Andacht und Gebet abgeschlossen. Die machen das in der Regel bei allen Veranstaltungen so. Einmal in der Woche (montags, wenn ich mich recht erinnere) gibt es am Morgen immer eine gemeinsame Andacht aller Mitarbeiter um die Woche unter den Segen Gottes zu stellen. Während der Schulzeit (ich bin immer nur während der madagassischen Schulferien dort gewesen) nehmen vermutlich auch die Schüler alle teil.

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