Die Kinder von Ambohitsara – ein Porträt Teil 1

p1040499Die Kinder von Ambohitsara wachsen im Allgemeinen und ganz besonders vor der Zeit der Hope-Projekten-Madagaskar  „ganz anders“ auf, als wir es hier von unseren Kindern gewohnt sind.

Schon die Entbindung verläuft (auch jetzt noch in den weiter entfernteren, umliegenden Dörfern) meist ohne Arzt oder medizinisches Personal: Zu Hause, in einer Lehmhütte mit gestampftem Lehmboden, der nur  mit einer Reisstrohmatte bedeckt ist. Keine sehr guten hygienischen Bedingungen….

 

 

Wir sind es gewohnt, unsere Neugeborenen zu Vorsorgeuntersuchungen und zur Impfung zu bringen – dort: meist Fehlanzeige.

Die Kinder leben mit ihren Eltern  und ihren bis zu 10 Geschwistern in einer 4×4 Meter großen Lehmhütte. Sie haben kein eigenes Zimmer, kein Bett, ja nicht einmal eine Decke. Sie schlafen am Boden auf einer Reisstrohmatte, zugedeckt mit dem Wickelrock ihrer Mama. Strom oder fließendes Wasser in der Hütte – gibt es bis heute nicht.

Sie sind fast alle mangel- und unterernährt, da sie außer Reis und ganz wenig Gemüse im Alltag sonst nichts bekommen. Das ist das seit Generationen übliche Essen dort. Fleisch gibt es nur bei Feiern. Da viele dieser  Menschen auch noch nie aus ihrem Dorf herausgekommen sind, kommen sie einfach nicht auf die Idee, etwas anderes anzubauen.

Früher, bevor die Wasserleitung gebaut war, haben viele ihren 5. Geburtstag nicht erlebt.  Sie erlagen  Infektionskrankheiten, vergleichbar mit der Zeit bei uns im Mittelalter, die heutzutage vermeidbar sind . Da sie bis heute in ihren Hütten keine Dusche und Toilette haben, gehen sie an den Fluss zum Baden bzw. in den Busch als Toilette. In der Regenzeit tritt der Fluss über die Ufer und wird dann durch Bakterien verseucht. Es ist immer noch fatal für kleine Kinder, wenn sie Fluss-Wasser zu trinken bekommen….

Zähne werden auch nicht gepflegt – Vorsorge-Untersuchung beim Zahnarzt, wie unsere Kinder, das kennen sie nicht. Tut einer weh, wird er gezogen, egal ob Milchzahn (wächst nach) oder nicht.

Bildung gab es bis 2008 nur bis zur 3. Klasse und auch nur das Allernötigste: etwas Lesen, Schreiben und Rechnen – das war’s.

Die Mädchen wurden vor unserer Ankunft i.d.R. schon ab 12 Jahren verheiratet und bekamen bald selbst Kinder. Oft verließ sie  der Mann nach einer Weile. Ungebildet wie sie waren, mussten sie (manchmal selbst noch minderjährig) versuchen ihre Kinder alleine durchzubringen. Anrecht auf Unterstützung vom Mann gibt es auch heute noch nicht.

Auf der anderen Seite ist es auch ein „wildes und freies Leben“ das sie führen, fern von der Zivilisation und  Stress. Viel natürlicher als bei uns. Wenn ein Baby geboren wird, kommt die Oma und „schmeißt den Haushalt“,  versorgt Geschwisterkinder und den Ehemann –  bis zu 3 Monaten lang. Die Mutter kann sich ausschließlich um das Baby kümmern. Das Baby verbringt das erste Lebensjahr quasi „auf dem Schoß der Mutter“: es wird überall hin getragen, bis es selber laufen kann.

Danach verbringt das Kind den Tag  draußen, spielend, rennend. Die Jungs gehen zusammen in den Wald und jagen kleine Tiere, die sie dann auch gleich über einem Feuer braten und essen. Die Mädchen spielen anstatt mit Babypuppen wie bei uns, mit ihren kleinen Geschwistern….

Es geht hier nicht darum, diesen Menschen ihre Identität und Kultur zu nehmen. Es geht darum, Ihnen Bildung zu schenken. Ihnen die Wahl zu lassen, welche Art von Leben sie führen wollen.

Vor der Zeit der Hope-Projekte hatten viele schon gewählt: Sie sind in die Städte gezogen und wurden Müllsammler oder Schlimmeres….

Durch Bildung können sie dieses naturnahe Leben freiwillig führen – sie können in den Dörfern leben und arbeiten, aber unter erheblich verbesserten Bedingungen. Mehr dazu im Teil 2.

Heutzutage kann ich sagen, dass nur noch sehr wenige Leute das Dorf verlassen, um ihr Glück in der Stadt zu suchen. Es ist eher umgekehrt! Viele verlassen größere Ortschaften und k0mmen zurück ins Dorf….

Helfen Sie mit – schenken Sie zusammen mit uns Hoffnung. Investieren Sie in Bildung. Mit 110 Euro im Monat ist das Gehalt eines Fachlehrers gesichert – mit 22 Euro kann man eine Schulpatenschaft übernehmen.

Die Kinder in Ambohitsara danken es Ihnen!

 

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