3. Advent: Bildung – der Armutskiller Nr. 1

Hoffnung durch Bildung

(zum Vergrößern der Bilder bitte auf dem Bild doppelklicken)

Folgende Daten  findet man im Weltbildungsbericht 2019 der UNESCO https://www.bmz.de/de/themen/bildung/hintergrund/bildungssituation/index.html

  • 64 Mio Kinder weltweit im Grundschulalter haben keine Möglichkeit zur Schule zu gehen – die Hälfte davon lebt in Afrika.
  • 61 Mio  können keine weiterführende Schule besuchen.
  • Rund 102 Mio Jugendliche und 750 Mio Erwachsene weltweit können nicht einmal lesen und Schreiben. 2 Drittel davon sind Frauen und Mädchen.
  • die Unterrichtsqualität ist i.d.R. so schlecht: Mehr als die Hälfte derjenigen, die eine Grundschule bzw. weiterführende Schule besuchen, verfügen anschließend nicht einmal über grundlegende Lesefähigkeiten.

So sah das auch früher in Ambohitsara und Umgebung aus. Dank Eurer Hilfe ist es in Ambohitsara jetzt ganz anders. An dieser Stelle nutze ich die Gelegenheit, um Euch allen zu danken, dass wir zusammen bis jetzt so viel erreichen konnten und Ihr immer an unserer Seite wart! Hier seht ihr eine interessante Gegenüberstellung zwischen der allgemeinen Bildungs-Situation in Madagaskar auf dem Land und Ambohitsara und Umgebung (blau gekennzeichnet):

  • Es gibt manchmal nur notdürftige Hütten als Schule in dem alle Jahrgänge – 1 bis 3, mehr ist meist nicht drin – unterrichtet werden. Schule findet nicht jeden Tag statt. An manchen Tagen müssen die Schüler als „Bezahlung“ auf dem Feld des Lehrers arbeiten.
  • In Ambohitsara gibt es inzwischen eine komplettes Ganztags-Gesamtschule, die von der Vorschule bis zur Abiturklasse  reicht. Die Schulgebäude kann man zwar nicht mit denen in der Stadt vergleichen, aber sie erfüllen ihren Zweck
  • Das Netz der weiterführenden Schulen in Madagaskar auf dem Land ist viel zu weitmaschig: nächste Möglichkeit war früher Port-Berger – 8 Fußstunden entfernt.
  • die Kinder im Einzugsbereich von Ambohitsara können sogar ihr Abitur machen. Sehr viele unserer eigenen Abiturienten arbeiten bei uns als Lehrer. Einige davon machen nebenbei ein Fernstudium, um ein Bachelor oder Master zu bekommen.
  • Selbst in Port-Berger sind die Schulen überfüllt. Meine Schwägerin Esther arbeitet an einer Privatschule in Port-Berger. Sie hat manchmal über 100 Kinder in ihrer Klasse. Die, die hinten sitzen, lernen kaum noch etwas. Die etwas besser Gestellten kommen zur Nachhilfe zu ihr nach Hause. Wenn ich dort bin, sehe ich manchmal 10 – 20 Kinder, draußen im Hof um eine Tafel versammelt. Auch wenn es schon dunkel ist und auch am Wochenende.
  • Die Lehrer auf dem Land sind schlecht ausgebildet, arbeiten nicht nach Lehrplan, es gibt  an manchen Tagen oft gar keinen Unterricht und dementsprechend zahlen die Kinder die Zeche bei der zentralen Prüfung am Ende der Grundschule: Manchmal hat man nur 20 Prozent Erfolgsquote
  • In Ambohitsara wird i.d.R. nach Lehrplan gearbeitet, die Klassen sind (für Madagaskar-Verhältnisse) klein, die Erfolgsquote ist hoch. Die letzten zentralen Prüfungsergebnisse der Regel-Grundschule waren 100 Prozent: Alle haben bestanden!
  • Es gibt an der Missionsschule in Ambohitsara Sonderprogramme, die es sonst so nicht gibt: 
  • für Schulabbrecher (ASAMA) – da werden die nicht- bzw. spät eingeschulten Kinder in einem Jahr für die Grundschulprüfung fit gemacht. Nach bestandener Prüfung können sie die weiterführende Schule besuchen und bekommen noch gesondert Nachhilfe in Sprachen. Die lernt man nicht in einem Jahr nach.
  • Alphabetisierung für Erwachsene mit anschließender Weiterbildung im Bereich Ackerbau
  • Einige unserer sehr erfolgreichen Lehrer, die keine Uni-Qualifizierung haben, bekommen ein Stipendium um ein Bachelor oder Master an der Uni zu machen. Anschließend sind sie verpflichtet, mindestens 5 Jahre in der Missionsschule zu arbeiten.
  • Mädchen werden manchmal erst gar nicht eingeschult bzw. müssen  die Schule mit 12 oder 13 Jahren zwecks Heirat verlassen, um durch den Brautpreis die Familie zu unterstützen. Eine frühe Schwangerschaft macht anschließend den weiteren Schulbesuch unmöglich
  • In Ambohitsara können seit neuestem Mädchen, die früh schwanger geworden sind (oft auch ungewollt), nachdem das Baby etwas älter ist, weiter zur Schule gehen 
  • Es gibt einen jährlichen Geldpreis in Höhe des Brautpreises für sehr gute Schüler, die einen bestimmten Notenschnitt erreicht haben. So ermutigt man die Eltern,  ihre Kinder in der Schule zu lassen
  • Schulbücher und gar Computer fehlen ganz – es gibt keinen Stromanschluss
  • In Ambohitsara gibt es Solarstrom und Informatik-Unterricht mit gespendeten Laptops. 

Leider sind die Gebäude schon ziemlich mitgenommen. Normalerweise halten sie bei wenig Beanspruchung ca. 5 Jahre, dann müssen sie erneuert werden. Unsere stark beanspruchten Schulgebäude haben manchmal schon 10 Jahre „auf dem Buckel“. In der Regenzeit regnet es rein. Auch viele Mitarbeitergebäude sind undicht und die Mitarbeiter kriegen Regen in ihren Wohnungen ab. Neue, wasserdichte Dächer kosten pro Stück ca. 1000 Euro…

Die Bibel sagt: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit und alles andere wird euch dazu gegeben werden.“ Es ist Fakt, dass die Qualität der Bildung in dieser Welt fast immer den  späteren Platz im Leben bestimmt.

„Bildung ist die allerstärkste Waffe, die man zur Veränderung der Welt einsetzen kann.“  Nelson Mandela

Was ist mit Dir? Willst Du nicht auch mit dabei sein? Komm und mach (weiterhin) mit! Egal ob als freiwilliger Mitarbeiter hier in Deutschland oder in Ambohitsara, als Spender, als Beter, als Multiplikator durch Weitersagen… Du kannst nur dabei gewinnen.

In diesem Sinne, einen schönen und gesegneten dritten Advent.

Jeder Euro kommt an – Spenden werden gerne unter unserer Bankverbindung angenommen.

Vielen Dank für alle Gaben!

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Empfänger: HOPE e.V.  (Ditzingen, Deutschland)
IBAN: DE36622515500220012366
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